Was ist eure Meinung dazu bzw. was würdet ihr raten?
Ich habe im Unternehmen in dem ich arbeite, beim Chef diverse Probleme angesprochen. Ich habe gesagt, dass man regelmässig Verbesserungen verspricht, aber leider noch keine eingetroffen sind. Ich habe ihm aich gesagt, dass ich es schade finde, dass er nicht hinter seinen Mitarbeitern steht (sobald er mit anderen Vorgesetzten zusammen ist). Weitere Dinge (möchte keine Romane schreiben) habe ich ebenfalls aus meiner Sicht geschildert, meine Meinigung dazu gesagt und 1-2 Verbesserungsvorschläge gebracht. Das war leider nicht das erste Gespräch, aber das intensivste und offenste. Es git 2 Mitarbeiter, welche uns allen Steine in den Weg legen, es wird allerdings nichts dagegen unternommen.
Nun höre ich, dass er über mich sagt, ich sei einfach negativ.
Ich habe mir viele Gedanken gemacht, da ich laufend an mir arbeiten möchte. Allerdings verstehe ich nicht, weshalb ich negativ "bin", weil ich mehrfach Probleme anspreche (mir und auch anderen Mitarbeitern zuliebe) weil sich nichts ändert.
Würde gerne wissen, wie ihr das seht und ob ich eventuell Probleme nicht mehrfach ansprechen sollte sondern nur 1 Mal und es dabei belassen?
2 Antworten
Rat geben ist eine gute Sache. Aber es ist nicht zwingend für einen Chef diesen Rat anzunehmen. Einfach abwarten, vielleicht macht es sich später darüber Gedanken.
Eigentlich lernt man es früher im Leben als du, wenn man halbwegs intelligent ist:
Kein Mensch auf der Welt will Kritik hören.
Die genaue Formulierung ist dann verschieden, der Inhalt derselbe. Willst du dir Menschen zum Freund machen, sage ihnen Schmeichelhaftes. Von sich aus sagen wir das niemand. Alle sagen, dass sie für (konstruktive) Kritik sehr offen seien.
Wenn du das naiv glaubst, erhältst du die Quittung, die du bekommen hast :)
Apropos: missfällt dir der erste meiner zwei Sätze irgendwie? Ist darin irgendwas, was dich gerade zum Widerspruch reizt?
"Mir ist ein ehrlicher Mensch (vorallem Freund) lieber, welcher sich traut mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen egal wie bitter es sein kann im ersten Moment"
Ich habe vorausgeahnt, dass du das behaupten würdest. Einem Menschen, der das erzählt, würde ich als Chef als allerletztem irgend etwas Kritisches sagen.
Ob Du Deinen Job riskieren möchtest, entscheidest du natürlich ganz allein. Jeder muss sich im Leben seine Chancen selbst vermasseln :)
es gibt einen Unterschied zwischen einem Menschen der etwas sagt aber dann doch nicht dahinter steht und zwischen dem, der es auch so meint.
Ausserdem habe ich meine allgemeine Sicht in Bezug auf Kritik geäussert, nicht nur im Bezug auf meine Frage.
Dann müsste man ja allgemein keine Kritik äussern, lass den Mitarbeiter laufend Rechnungen falsch ausstellen, dann steht das Unternehmen besser da, bis du ihn aufgrund schlechter Leistung entlässt und er überrascht ist weil niemand etwas sagt, hauptsache niemand wird kritisiert.
Jobmässig läuft es super, danke, meine Arbeit und Persönlichkeit werden von genug Leuten hier geschätzt, 1 empfindlicher Vorgesetzter steht mir nicht im Weg :)
" lass den Mitarbeiter laufend Rechnungen falsch ausstellen,"
Das ist Kritik von oben nach unten.
Die ist vollkommen gefahrlos, denn rausschmeissen tut nicht der Untergebene den Vorgesetzten.
Ich weise dich darauf hin, was du in einem hierarchischen System riskierst, wenn du jemand Mächtigeren kritisierst.
Also dass du das nicht siehst und begreifst, ist schon famos...
Ich begreife das sehr wohl. Allerdings geht es bei mir nicht um "Kleinigkeiten" im Arbeitsalltag und meine Kritik an den Vorgesetzten habe ich nicht einfach so geäussert, weil ich ein bisschen unzufrieden war. Dafür müsstest du die ganze Geschichte kennen.
Trotz allem hat mir deine Antwort geholfen im Bezug auf allgemeine Kritik, (grosses Thema, viele Gedanken) werde defintiv etwas positives für mich daraus mitnehmen.
Danke für deine Antwort. Ich weiss, dass es Menschen gibt, welche nicht gerne kritisiert werden, allerdings hilft das niemanden weiter. Ich denke, man sollte es normalisieren, dass wir einander korrigieren, ohne dass es sofort und fälschlicherweise als vorwurf oder Verurteilung wahrgenommen wird. Mein Eindruck ist, dass Menschen diesbezüglich übermepfindlich geworden sind. Ein normaler Mensch ist ausserdem dankbar wenn du ihm die Wahrheit sagst, ein dummer wird sauer und sieht dich als Feind, so erlebe ich es zumindest.
Mir ist ein ehrlicher Mensch (vorallem Freund) lieber, welcher sich traut mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen egal wie bitter es sein kann im ersten Moment (fängt schon bei Kleinigkeiten an, zum Beispiel: diese Hose steht dir leider überhaupt nicht) als einer der mich anlügt, im Glauben, dass er mir damit etwas Gutes tut.
Ich kritisiere Menschen bewusst, wenn es wirklich berechtigt ist, um ihnen damit etwas zu zeigen und nicht um ihnen zu schaden. Kritik hat mir persönlich allgemein geholfen etwas zu verbessern, um zu wachsen und weiterkommen, um in einigen Fällen (von klein auf) zu unterscheiden was gut ist und was nicht und das wünsche ich mir auch für andere, wenn ich mal Kritik äussere.