Welche Juden mussten nach Auschwitz oder war es egal wer in welches Kz kam?

4 Antworten

Die Überflutung der Konzentrationslager durch immer neue Häftlinge aus allen Teilen Europas führte, trotz rasch steigender Todesraten, zu deren völliger Überfüllung und hatte deshalb die Gründung neuer Lager zur Folge, so etwa die KZs von Auschwitz im Frühjahr und von Groß-Rosen im Sommer 1940. Der Krieg brachte nicht nur eine gigantische Ausweitung des KZ-Systems mit sich, das schließlich wie ein riesiger Tumor mit zahllosen Tochtergeschwülsten den nationalsozialistischen Herrschaftsbereich durchsetzte. Er überschwemmte die immer schlimmer überfüllten Lager nicht nur, mit immer mehr Gefangenen aus den von den deutschen Soldaten eroberten Ländern, sondern wirkte sich in jeder Hinsicht auf das Leben und Sterben in den Lagern aus. Die Frage wer in welches Lager gebracht wurde war einzig und allein den Logistikern unter den Nationalsozialisten zuzuschreiben und ob jemand umgehend oder erst später sterben sollte. Um während der Kriegsjahre dem Bedürfnis der Industrie nach Arbeitskräften nachzukommen und um hierzu KZ-Häftlinge benutzen zu können, wurden im Umkreis der Konzentrationslager dutzendfach Nebenlager und Außenkommandos errichtet, die dienstlich den Hauptlagern und mithin dem SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt) unterstanden.

Das KZ Dachau z.B. verfügte über mehr als 150, Buchenwald über mehr als 120 Nebenstellen! und hierbei scheint es wieder einmal schwer vorstellbar zu sein, dass so viele Deutsche schier gar nichts von dem bemerkt haben wollen, was sich da mitten in ihrem Land vollzog!!!

Die Schlüsselrolle in dem späteren Vernichtungsapparat, mit dessen Hilfe ab 1941 ein geradezu industriell betriebener Massenmord verwirklicht worden war, erhielt Auschwitz als Vernichtungslager.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Da gab es Phasen.

Am Anfang mordeten die Deutschen durch Erschiessen. Sobald sie ab Juni 1941 Ostpolen und die UdSSR überfallen haben, begannen sie mit dem Massenmord durch erschiessen. Sie lässen etwas entfernt von der Stadt grosse Gräben ausheben, versammelten die jüdische Bevölkerung der Stadt, befahlen allen, Wertsachen abzugeben, sich splitternackt auszuziehen (denn die Kleider, inklusive Unterwäsche wollten die Deutschen für sich behalten), und erschossen alle.

So erschossen die Deutschen z.B. im Herbst 1941 über 30'000 jüdische Kinder, Frauen und Männer in Baby Jar, einer Schlucht bei Kiev.

Ähnliche Aktionen gab es auch bei Vilnius, bei Riga, bei Kaunas und insgesamt an über 800 verschiedenen Orten der Ex-UdSSR und Ostpolens.

In Belcez und Chelmno mordeten die Deutschen mit Gaslastwägen und dann mit fixen Gaskammern.

Ab Juli 1942 wurden die Juden von Warschau nach Treblinka deportiert und dort ermordet.

Und später wurden Juden aus ganz Europa nach Auschwitz deportiert. Viele von ihnen wurden dort ermordet, die die nicht sofort ermordet wurden wurden teilweise wieder weiter in andere Konzentrationslager geschickt, wo Zwangsarbeiter benötigt wurden.

d.h. es spielten verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Nähe (z.B. ist Treblinka nicht sehr weit von Warschau)
  • Entwicklung der verschiedenen Lager (als Auschwitz gebaut war wurden andere Mordfabriken wie Trebllinka aufgegeben)
  • Willkür bzw. wo gerade "Platz" war. So wurden z.B. viele Juden aus Wien nach Maly Trostinec deportiert, viele Juden aus Hamburg nach Riga und dort erschossen...

Keine Ahnung. Vielleicht hing es mit der Entfernung zusammen oder mit der Kapazität der Mordmaschinen Oder man wollte doch einige von ihnen erst mal zum Arbeiten benutzen. Daher die Selektion, die in Auschwitz gemacht wurde.

Es gab aber auch reine Vernichtungslager, wie Treblinka, Sobibor, etc.., wo alle sofort ermordet wurden, z.B. die ungarischen Juden.

Nach Auschwitz kamen Juden aus dem gesamten "Reich".