Welche Fremdsprache ist leichter Latein oder Französisch?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Latein 53%
Französisch 37%
Andere 11%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Andere

Ich würde nicht darüber nachdenken, was leichter oder schwerer ist. Das ist doch ganz subjektiv.

Wenn du jemand bist, der viel und gern kommuniziert, gelegentlich ins Ausland fährt, z.B. nach Frankreich (inkl. Korsika sowie Réunion, Tahiti, best. Länder in Afrika etc.), und sich auch dort gern mit den Einheimischen unterhält, dann solltest du Französisch nehmen. Du weißt dann ganz genau, wozu du diese Sprache lernst und stellst auch sofort kleine Erfolge fest, sei es, dass du anfängst, mit irgendjemand in Frankreich zu schreiben, sei es, dass du an einem Ferienaustausch teilnimmst. Französisch als lebende Sprache ist alltagstauglich. Aber es wäre nicht schlecht, wenn du auch ein wenig sprachbegabt wärst und nicht nur ein Gefühl für die Aussprache und Intonation hättest, sondern auch eine präzise Artikulation. Wenn du mümmelst, nuschelst oder wie im amerikanischen Englisch "breit kaust", wirst du dich ganz schön umstellen müssen. Du hast auch mit der Grammatik mehr zu tun als im Englischen, bis du dich halbwegs verständlich ausdrücken kannst.

Wenn du Latein lernst, siehst du zunächst gar keinen Nutzen. Latein wird nun mal nicht mehr gesprochen. In Rom, Florenz und Mailand musst du Italienisch können. Mit Latein kannst du da nicht landen. Selbst die alten Römer haben nicht das klassische Latein gesprochen, das bei uns im den Gymnasien unterrichtet wird, sondern Vulgärlatein. Warum dann Latein lernen? Der erste praktische Nutzen: Du wirst die Bedeutung sehr vieler Fremdwörter selbst erschließen können, musst nicht dauernd ins Fremdwörter-Lexikon schauen, wenn du Zeitung liest oder wenn du einer Diskussion im TV folgen willst. Plötzlich ist dir klar, was bilaterale Beziehungen sind. Du wirst auch Interesse nicht mehr falsch schreiben (Interresse). Du verstehst, was Pediküre und Maniküre genau bedeutet. Wenn du weißt, was Dentist und Dentallabor bedeuten, dann verstehst du auch, warum der Name einer Zahnpasta oft auf -dent endet. Und wenn du auf Französisch pâte dentifrice liest, weißt du sofort, was das ist, ohne diese Vokabel nachschlagen zu müssen. Latein ist nicht nur hilfreich bei anderen romanischen Sprachen, sondern Lebenshilfe ganz allgemein.

Der Lateinunterricht ist heute auch nicht mehr ganz so trocken und langweilig wie zu der Zeit, als ich zur Schule ging. Aber du musst Lust haben, Grammatik zu lernen, Formen zu pauken und zum Teil Wörter zu lernen, die du im normalen Leben kaum brauchst. Ich wusste z.B. x Arten von Waffen, im Kopf geblieben ist mir nur noch "hasta = die Lanze".

Bestimmte Studiengänge an der Uni setzen Lateinkenntnisse voraus, aber heute ist in den seltensten Fällen das Große Latinum nötig. Man kann das also in 1, 2 Semestern an der Uni nachholen. Bequemer ist's natürlich, wenn man das schon in der Schule gehabt hat.

So, das waren einige - allerdings nicht erschöpfende - Gedanken zu deiner Frage. Vielleicht hilft's dir ja ein bisschen bei der Entscheidung.

Reza2000 
Fragesteller
 06.12.2020, 10:06

könnte man Latein für Informatik gebrauchen, weil ich später gerne Informatik studieren möchte.

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spanferkel14  08.12.2020, 00:32
@Reza2000

Ich habe keine Ahnung vom Informatik-Studium. Aber einfach mal drauflos geantwortet, sehe ich nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen Latein und Informatik. 💚lichen Dank übrigens für deinen 🌠, LG🐷

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Latein

Da Latein ja die Grundlage für alle romanischen Sprachen ist (wie zB italienisch, französisch oder spanisch, weil sich diese daraus entwickelt haben) hängen die grundsätzlich miteinander zusammen. Die Tote Sprache Latein zu können ist also eine gute Voraussetzung zB für französisch. Da man heute aber eher dazu rät, eine lebende Sprache zu lernen, könnte französisch besser sein. Ich selbst hatte in der Schule Latein und man kann davon schon viel ableiten. Auch für deutsch, da wir viele Wörter davon übernommen haben. Was an Latein wahrscheinlich auch leichter ist, ist dass man so gut wie alles so ausspricht wie man es schreibt. Was man ja von französisch nicht so behaupten kann. Latein würde ich nehmen, wenn man sich gleichzeitig auch für die römische Geschichte interessiert. Das waren ein paar Inputs. Ich fühle mich für eine klare Antwort hier aber nicht geeignet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei der Entscheidung käme meines Erachtens Lateinisch nur dann infrage, wenn du einen Beruf ergreifst, in dem Lateinisch notwendig ist.

Ob leichter oder schwerer sollte nicht die Grundlage für die Entscheidung sein - welche Sprache "lebt" wäre meine Prämisse für die Entscheidung

Französisch

Ehrlich gesagt wundern mich die vielen Stimmen für Latein. 😉

Ich hatte beide Sprachen als Leistungskurse und habe später - unter anderem - französische Philologie studiert.

Ich habe viele Schüler an Latein scheitern sehen, auch sehr intelligente Schüler.

Französisch ist auch anspruchsvoll, bietet aber den enormen Vorteil, dass es eine aktuell gesprochene Sprache ist. Bei auftretenden Schwierigkeiten ist es möglich, an einem Schüleraustausch teilzunehmen oder einen Sprachkurs im Ausland zu belegen!

Was bleibt einem bei Problemen in Latein anderes übrig als pauken und lernen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Philologin, Studium an der LMU München
Latein

Latein ist so viel leichter als Französisch! Ich habe nur Latein, aber meine Freunde haben beides. Teilweise verstehen sie nach 5 Jahren Französisch nicht die einfachsten Listenings und erledigen ihre HÜ per Google Übersetzter.

In Latein gibt es zwar viele Endungen zum Merken, aber es ist im Vergleich zu Französisch ein Klacks.

spanferkel14  05.12.2020, 21:43

Würde ich auch sagen: Man muss einfach nur pauken, Grammatikregeln kapieren und lernen, aber man braucht kein besonderes Sprachtalent. Doch jeder reagiert auf eine Sprache anders. Was für dich leicht ist (das Einlernen, Pauken), schafft der andere gerade nicht.

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