Latein oder Französisch wählen als 2te Fremdsprache 6.Klasse?

7 Antworten

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Hey!

Für Latein spricht, dass dein Kind dadurch ein besseres Verständnis für die deutsche Sprache haben wird (Im Lateinischen werden die Sätze meist ganz genau angeguckt, grammatikalische Konstruktionen analysiert etc). Außerdem wird ihre Allgemeinbildung sich ein Stück vergrößern. So habe ich früher in der Schule einen text über Sisyphus übersetzt, dadurch weiß ich seitdem was mit dem Wort Sisyphusarbeit gemeint ist. Man beschäftigt sich im Lateinunterricht auch mit historischen Ereignissen, man lernt wie die Römer lebten, Ereignisse wie die Kämpfe zwischen Römern und Germanen werden erläutert. Zudem wird sich deine Tochter schwere Fremdwörter durch Latein besser herleiten können.

Gegen Latein spricht jedoch, dass es nunmal recht "eingestaubt" ist. Der Unterricht ist meist trocken (ist auch Lehrer abhängig) und nicht gerade der interessanteste. Das liegt daran, dass es Stunden gibt in denen so gut wie nur irgendwelche Verbformen konjugiert werden. Zudem kann die Motivation deiner Tochter auch nachlassen, da sie das gelernte einfach nicht anwenden kann, es ist schier unmöglich einen Dialog auf Latein zu führen.

Der Aussage, dass Mathe und Latein zusammenhänge widerspreche ich. In meinen Augen ist das absolut Quatsch. Bin selbst nicht der beste in Mathe (schlechte 2-gute 3) und in Latein Klassenbester.

In Latein empfiehlt es sich viel im Unterricht mitzuarbeiten, so werden die gelernten Dinge gleich besser im Kopf verankert und sie muss weniger zuhause lernen. Bei Fragen und Problemen empfiehlt es sich immer, dass man sich gleich meldet und fragt, ansonsten ist man in der Übersetzung, die als Hausaufgabe aufgegeben wurde, einfach nur aufgeschmissen.

In dem schulischen Unterricht wird dein Kind 3 Jahre lang die lateinische Grammatik lernen, erst danach geht es an die "richtigen" Übersetzungstexte. Es ist enorm wichtig, dass sie den Stoff aus diese drei Büchern exzellent beherrscht, sonst ist sie später aufgeschmissen. Sie sollte gleich von Anfang an alle Wortbedeutungen lernen, jede Konjugation und Deklination muss sitzen. Andernfalls wird sie später keine grammatikalische Konstruktion bilden und erkennen können.

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen, bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Viele Grüße!

Ergänzung: Danke für den Stern!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 1,00 Schnitt im Fach Latein + Nachhilfelehrer

Zu aller erst möchte ich erwähnen das es nie gut ist einen Schulweg/Karriereweg zu gehen nur weil die beste Freundin ihn geht. Ich selbst hatte Französisch an einem bayerischen Gymnasium, der Vorteil an Französisch ist natürlich dass man eine Anwendung im "Alltag" hat im Vergleich zu Latein welche all bekanntlich eine "Tote Sprache" ist. Wenn Ihre Tochter eine Karriere anstrebt in welcher Latein von Vorteil wäre oder sogar notwendig (z.B. Ärztin) würde sich Latein lohnen, da mit dem Abschluss der 10. Klasse das große Latinum erworben wird. Mathe und Latein hängt nur bedingt im Zusammenhang, auch wenn es für den Großteil gelten mag ist es keine Pauschalisierung. Es liegt hauptsächlich so zusammen, da die logischen Prozesse der Mathematik, der der lateinischen Sprache ähneln.

Im generellen sei gesagt, lassen Sie und ihre Tochter sich bei der Klassenleitung sowie Infoabenden o. Ä. beraten.

Egal für welche Sprache sich Ihre Tochter entscheiden wird, ich wünsche ihr viel Spaß und Erfolg!

Votre collègue bavarois vous souhaite beaucoup de plaisir et de succès, vous pouvez le faire!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Der Bayer in Person

Latein ist sehr relevant für Berufe: Arzt, Theologe, Pharmazie, Geschichte, Jura, Biologe

Wenn das Kind Spaß an Latein hat, sollte es auf jeden Fall Latein nehmen. Ich hatte als Kind zunächst französisch und musste dann in der Uni Latein von vorne lernen.

sumsehummel  24.03.2023, 16:41

So wichtig ist Latein im Pharmaziestudium nicht. Es gab bei mir einen Sitzschein im ersten Semester, das war es dann. Um Pflanzennamen oder irgendwelche lateinischen Namen für Salbengrundlagen auswendig zu lernen muss man nicht seine Zeit aufwenden und Latein lernen. Zumal es im Berufsalltag erst recht nicht gebraucht wird.

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Simbacherin1  24.03.2023, 17:42

Kein Medizinstudent muss ein Latinum vorweisen. Ein Terminologiekurs während des Studiums genügt.

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Also ich weiß immernoch Nicht was Mathe mit Latein zu tun hat aber okay, das sieht bzw hört man überall.

Latein kann man meistens gut wenn man die Grammatik, die im Prinzip wie die deutsche ist, versteht und Vokabeln lernt. Klausuren schreibt man auf deutsch und der Unterricht ist auch deutsch. Man ist thematisch eher geschichtlich, da es eben um die Zeit früher geht. Tote Sprache aber kann im Studium nützlich sein (Latinum) und Fremdworte können abgeleitet werden.

Französisch lernt man aber spricht die Sprache eben auch. Grammatik und Vokabeln muss man hier natürlich auch lernen. Klausuren auf französisch. Thematisch redet man vor allem über das jetzt und über sich selbst. Kann nützlich sein wenn man nach Frankreich, Luxembourg, Belgien, etc. fährt oder anders die Sprache nutzen will.

Hallo,

ich denke, das Interesse des Kindes sollte stärker gewichtet werden als die Meinung von Fremden. Nichts ist schlimmer als wenn man etwas lernt, für das man sich nicht interessiert.

Ich habe mich damals für Französisch entschieden, weil ich eine lebendige Sprache lernen wollte. Mit dem Kurs sind wir beispielsweise zwei Mal in Belgien (Lüttich und Brüssel) gewesen, wo wir die Sprache ausprobieren konnten. Sowas ist bei Latein natürlich nicht möglich.