WE viel kostet das einreiten für ein pferd, von einem profi ?

6 Antworten

Also ich habe mein Pferd in den Trainingsstall gestellt, den ich mir aber vorher "neutral" angeschaut habe (Reitunterricht und nicht gesagt, dass ich ein Pferd zum Beritt habe). Bin dann in dem Korrekturstall geblieben, weil ich dort andere Möglichkeiten zum Reiten hatte als in dem früheren Stall (Reithalle, "hauseigener" RL, bessere Versorgung der Pferde). Ich habe in den ersten Monaten 650 und dann 550 Euro bezahlt. Beritt hat bei dem einen unserer beiden Pferde länger als 3 Monate gedauert, weil dem Pferd erstmal vermittelt werden musste, dass die "Arbeit" mit dem Menschen was tolles ist. Unser Trainer hat die Zeit bekommen und wir wollten nicht ständig irgendwelche "Erfolge" sehen. Das Pferd war halt so und unser Trainer (und auch wir - hat ja auch einen finanziellen Aspekt) haben uns halt darauf eingelassen.

Im Beritt mit drin waren dann die Reitstunden, die wir dann nach einiger Zeit auf unserem Pferd bekommen haben (so war es im Endeffekt wurscht, ob das Pferd noch "im Beritt" steht oder nur Einsteller ist und wir unsere Reitstunden so zahlen, Preis war ungefähr der gleiche).

Wie eingangs erwähnt, ich habe mir den Betrieb/Bereiter vorher neutral angeschaut, ist ein kleinerer Stell gewesen, der Besitzer ist Turnierreiter/Stallbetreiber/Trainer, bildet die Pferde tatsächlich auch selbst aus, nicht wie anderswo, wo dann Azubis oder "Trainerassistenten" die Pferde ausbilden. Irgendwelche Deutschen Abzeichen hat er meines Wissens nicht, ausländische Zertifikate interessieren ja nicht so. Mich hat seine Arbeit mit den Pferden überzeugt, der Umgang mit ihnen und dass man erkennen kann, dass ihn die Pferde (eigentlich alle Tiere) "lieben". Das ist für mich wichtiger gewesen als irgendwelche Bescheinigungen. Mittlerweile bin ich schon viele Jahre bei ihm im Stall und muss sagen, dass meine Entscheidung, damals meine Pferde zu ihm zum Beritt zu geben, goldrichtig war. Es war zwar insofern eine sehr kostspielige Angelegenheit, da man bei ihm sehr deutlich auch vor Augen geführt bekam, wie wenig man eigentlich reiten konnte und er den Ehrgeiz geweckt hat, diese Lücken zu schließen - was natürlich auch mit zig Reitstunden verbunden war bzw. noch nicht und er auch nicht innerhalb von kurzer Zeit bestrebt war, "Ergebnisse" zu präsentieren, sondern in dem Tier angemessener Weise mit dem Pferd gearbeitet hat und die Fortschritte waren teilweise entsprechend klein und langwierig. Andererseits hatte er auch die Pferde so ausgebildet, dass sie für den Reiter (also für uns) gepasst haben, für unsere damaliges Können und wir dann auch weiter mit ihm gearbeitet haben, sodass Pferd und Reiter sich stetig weiterentwickeln konnten.

Wenn ich im Bekanntenkreis mit Pferden gucke, die ihre Pferde anderweitig haben ausbilden lassen, sind wir wohl die einzigen, die immer gut mit den Pferden klargekommen sind, die rittige und motivierte Pferde haben und auch Freude an der Weiterentwicklung. Da die Reiterei ja insgesamt eine sehr teure Angelegenheit für uns aber gut "investiertes" Geld, da wir wirklich zufrieden sind und - wenn Probleme doch mal auftreten sollten - diese auch immer sofort gelöst werden konnten, ohne dass sie die Gelegenheit hatten, sich "aufzuwiegeln".

Da gibt es keinen Pauschalpreis, das hängt von zu vielen Dingen ab. Region, Bekanntheit des Trainers, dein " Endziel" (soll sie einfach nur zulassen dass jemand auf ihrem Rücken sitzt, soll sie springen?soll sie hohe Dressuren laufen und uns und) und auch vom Charakter des Pferdes.

Ich würde bei einem halbwegs guten Trainer , der mehr machen soll als nur Sattel und Reiter- Akzeptanz aber schonmal von mind. 2000 € ausgehen- nach oben natürlich keine Grenze.

Lass das Pferd bei dir im Stall bereiten. Dann kostet eine Berittstunde so viel wie eine Reitstunde. Ansonsten zahlst du halt die Stallmiete sowie den Beritt im Berittstall. 700 bis 800 Euro im Monat. Aber wenn dein Pferd in deinem Stall steht und der wenigstens einen anständigen Reitplatz hat, würde ich das Pferd nicht wegstellen.

Horseworld3D  11.03.2018, 10:21

Aber muss der Bereiter dann nicht die Anfahrtskosten oben drauf packen? Dann steigt der Preis doch nochmal, oder?

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Dahika  11.03.2018, 12:34
@Horseworld3D

Das macht ein Reitlehrer ja auch. Sich die Anfahrt bezahlen lassen. Darum ist es ja sinnvoll, dass der RL hintereinanderweg noch andere Pferde hat. DAnn teilt man sich die Anfahrkosten. Ich kenne es jedenfalls so, dass ein Profi sich die Zeit, die er aufwendet, bezahlen lässt. Wie die Zeit gefüllt wird, ist dann egal: Reitstunde, Longe, Sitzlonge, oder eben Beritt.

Mein Pferd ist auf die Art zwei Jahre lang teilberitten worden. Meine RL hat meine Stute zweimal in der Woche beritten - halbe Stunde, das reicht - und mir dann noch einmal zusätzlich Unterricht auf meinem Pferd gegeben. Auf die Art ist mein Pferd - unter meiner RL - bei einer korrekten, plazierungsfähigen L gelandet. Na ja, plazierungsfähig ist übertrieben, da meine Stute nicht die nötigen Gänge hat....

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Horseworld3D  11.03.2018, 16:59
@Dahika

Achso, wenn du das schon dazugerechnet hast habe ich es falsch verstanden. Wir haben eine sozusagen „stalleigene“ RL, deshalb habe ich da keine Erfahrung.

Ich halte es auch auf jeden Fall für besser, denn was bringt dir ein gut ausgebildetes Pferd, wenn du selbst nicht weißt, wie du auf bestimmte Eigenarten richtig reagierst? Und man hat auch nie die Angst, dass man sich in den Bereiter geirrt hat und nach den typischen Standard-sechs Wochen ein vermurkstes Pferd bekommt?

Gute Antwort von dir 😃

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Dahika  29.04.2020, 13:24
@Horseworld3D

Bent Branderup: Was man nicht erreiten kann, kann man nicht erhalten.

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emilyyyheart  11.03.2018, 12:30

Ja, meistens musst du die Anfahrtskosten schon zahlen,

ist aber meistens immer noch billiger als in einen Berittstall zu stellen, außerdem kannst du auch mehr mit dem Pferd finden und wirst mehr miteingebunden, was ich sehr wichtig finde:)

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Bei mir kostet der Beritt inkl. Box mit Koppelgang + Futter 550/650€/Monat (Pony/Pferd). TA/Hufbearbeitung extra.

Bitte nimm das Geld für professionelles Einreiten auf jeden Fall in die Hand, diese Investition zahlt sich auf jeden Fall aus!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ich beschäftige mich momentan auch mit dem Thema, da ich mir vielleicht ein zweites Pferd holen möchte.

Habe deshalb etwas recherchiert und bin auf ungefähr 600,-€ aufwärts pro Monat gekommen. Es spielt vorallem der Ausbildungsstand des Trainers eine Rolle und ich würde da nicht unbedingt am Preis sparen.

Dahika  11.03.2018, 18:23

Natürlich spielt der Ausbildungsgrad des Trainers eine Rolle. Selbsternannte auf bestensfalls A/L Niveau sollte man nicht ans Pferd lassen. Aber man muss IMMER genau gucken. Ich kenne bei uns in der Gegend fast alle Trainer. Alles Profis, Empfehlen würde ich vielleicht 3 von den 25. Und unter denen, die ich nicht empfehle, sind drei Grand Prix Reiter. Sie sind halt modern - harte Hand.

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