Was würde passieren, wenn man das Bürgergeld ersatzlos streichen würde?

7 Antworten

Du müssest die Frage glaube ich etwas genauer definieren, Bürgergeld streiche und dafür zu Hartz 4 zurückkehren oder Bürgergeld ersatzlos streichen und den Sozialstaat damit abschaffen?

Eine Abschaffung der Sozialleistungen würde natürlich eine extrem radikaler einschnitt sein, Millionen von Menschen auch Kinder werden obdachlos, haben keine medizinischer/ ärztliche Versorgung mehr, es würde zu Aufständen und Plünderungen kommen, es würde zu Gewalt und Chaos bis hin zum Bürgerkrieg gehen. Das wäre auf jeden Fall ein ziemlich düsteres Szenario. Auf lange sich würde eine Gesellschaft auch alles andere als davon profitieren, wenn jeder der quasi einmal seinen Job verliert, und noch nach einer einjährigen Zeit der Job suche, gleich die Obdachlosigkeit droht.

Man merkt solche Idee sind reiner Populismus und die Problematik ist in der Realität sehr viel komplexer.

Aber das Bürgergeld ist sicher nicht perfekt, und auch nicht immer gerecht, ich bezweifele zudem, dass viel von dem wirklich dazu beiträgt, Kinderarmut zu bekämpfe und dass dieses Geld den Kindern wirklich immer zugutekommt, was ja eines der Hauptziele des Bürgergelds war. Aber immer noch besser als nichts.

Es gibt viele Ideen wir z.B. eine Art Kinder „Prepaid-Karte“ mit dem man Ausgaben speziell für die Kinder bezahlen könnte Zoo, Museums, Schwimmbad Besuche und dafür würden die generellen Leistungen an die Eltern gekürzt. Das Arbeitslosengeld könnte zwei Jahre gezahlt werden und dafür die weiter führende Sozialleistungen wie das Bürgergeld verringert werden usw. es gibt viele weitere Ideen/Möglichkeiten, Theorien... Was genau der richtige Weg ist möchte und kann ich gar nicht beurteilen, ich bin auch kein Sozialökonom aber eines ist für mich klar, ich möchte hier nicht mehr leben, wenn unser Sozialstaat gestrichen wird, zum Glück sind solche Dinge aber mit unsererm Grundgesetz nicht vereinbar.

Woher ich das weiß:Recherche
Paddypb76  31.01.2024, 13:23

Sehr gut beschrieben und auch gut dargestellt.

1

So einfach kann man das nicht streichen, dann muss es eine ähnliche Ersatzlösung geben.

Denn noch ist Deutschland ein Sozialstaat, in dem das Existenzminimum gesichert werden muss, dann müsste man erst einmal das Grundgesetz ändern und dann hätten wir keinen Sozialstaat mehr.

Dazu reicht doch ein Blick in Länder, in denen es Derartiges in der Form nicht gibt.

Deutlich mehr Obdachlosigkeit, deutlich höhere Kriminalitätsrate, höhere Selbstmordraten, mehr Armutstote, mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, mehr ''Macht'' auf Seiten der Arbeitgeber, was sich ggf. auf Löhne/Gehälter bzw. deren adäquate Bezahlung auswirken könnte (Ausweitung des Niedriglohnsektors, den die SPD mit Hartz IV seinerzeit ja erst eingeführt hat).

Wenn man sparen wollen würde, wäre es sinnvoller den ganzen Apparat rund um's Bürgergeld mal ordentlich auszudünnen. Weg mit den ganzen Maßnahmen z.b., die nachweislich keinen Mehrwert darstellen. Genereller Bürokratieabbau. Allein schon durch das Abschaffen der 3 Seiten Sanktionsbelehrung mit jedem noch so kleinen Schreiben, ließen sich Milliarden einsparen - mal überspitzt gesagt.

Die eigentlichen Leistungen sind nicht der Mammutanteil, der kostet -es ist der ganze Verwaltungsapparat drum herum.

Komplett Ersatslos zu Streichen führt zum Chaos. Es werden dann über viele Millionen dadurch Obdachlos. Auch Babys, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche werden dadurch gleichzeitig somit auch Obdachlos. Kinder im Schulfähigen Alter, die dann Obdachlos werden, könnten dann nicht mehr zur Schule gehen.

Außerdem werden durch die Obdachlosigkeit dann sehr viele in kurzer Zeit Sterben, durch Krankheiten und Mangelernährung. Deutschland ist auf so ein Szenario garnicht vorbereitet.

Sollte der Sozialstaat durch Streichung aller Sozialleistungen erstmal zum Chaos führen, dann wird es kein Zurück führen, sondern Deutschland zerbricht Komplett daran.

Bürgergeld kann eigentlich nicht abgeschaft werden, sondern es kann lediglich eine andere Bezeichnung vergeben werden. Hartz IV kann und darf es nicht mehr bezeichnet werden, da der Namensgeber Peter Hartz für die damaligen Hartz Gesetze ein verurteilten Verbrecher ist. Man wollte durch eine andere Bezeichnung nicht mehr an Peter Hartz erinnern.

Wer also wieder zurück zu Hartz IV will, ist genauso auch für die Verharmlosung der Verurteilten Peter Hartz. Peter Hartz ist lediglich Geschichte und somit ist auch Hartz IV Geschichte.

Wenn Bürgergeld abgeschaft wird, dann werden gleichzeitig auch alle Jobcenter und Arge abgeschaft. Der ganze Arbeitsmarkt wird erst recht zusammen brechen. Da wird es vorher noch einen Aufschrei geben, sollte doch das Bürgergeld Komplett Ersatzlos gestrichen werden. Das wäre gleichzeitig im Ausland auch ein Gewichtsverlust und ein Vertrauensbruch. Deutschland würde sich zum Entwicklungsland entwickeln. Das ist das letzte was alle wirklich wollen.

Es gibt sicherlich unter den Bürgergeldempfängern Menschen, die arbeiten können und das dann müssten. Es gibt aber auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen genau dies nicht können und darauf angewiesen sind. Die müssten dann verhungern. Gibt immer 2 Seiten einer Medaille.

Ana1970  29.01.2024, 18:13

Ich denke nicht, dass man Menschen meint, die nachweislich nicht arbeiten können.

0
bikerfan73  29.01.2024, 19:06
@Ana1970

Natürlich nicht, nur die trifft man eben auch, wenn man das Bürgergeld ersatzlos streicht. Es soll auch tatsächlich Menschen geben, die darauf angewiesen sind.

1
Ana1970  29.01.2024, 19:22
@bikerfan73

Ja aber das wird nicht passieren bevor ein Ersatz da ist, das hatte ich impliziert.

0