Was tun wenn man als Christ in ein islamistisches Mädchen verliebt ist?

10 Antworten

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Hi!

Erstens: "islamisch" oder "muslimisch" - aber nicht "islamistisch"! Islamisten nennt man die extremen Muslime, also Salafisten. Pass also bei dem Wortgebrauch auf, ansonsten kommt es schnell zu Missverständnissen und es könnten sich Muslime gekränkt fühlen.

Ja, leider macht es der Islam den Menschen schwer. Voreheliche Beziehungen/Küsse/Sex sind im Islam verboten. Eine muslimische Frau darf nur einen muslimischen Mann heiraten (ungerechterweise darf ein muslimischer Mann aber z.B. eine Christin heiraten... aber naja, sicherlich ist dir schon aufgefallen dass der Mann im Islam über der Frau steht). Überhaupt wirst du in den islamischen Schriften als Christ als "Ungläubiger"/"Götzenanbeter" bezeichnet... im Koran steht z.B. "Als die schlimmsten Tiere gelten bei Allah diejenigen, die ungläubig sind und auch nicht glauben werden.".

Hinzu kommt der Aspekt, dass - was eher eine kulturelle Sache ist - viele muslimische Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder einen Nicht-Muslim heiraten. Und gerade was Beziehungen zwischen muslimischen Frauen und christlichen/atheistischen Männern betrifft, die sind so selten... generell müsste dir beim genaueren Beobachten auffallen, dass muslimische Jungs/Männer des öfteren mit Freundinnen zu sehen sind, muslimische Mädchen/Frauen dagegen fast nie einen Freund haben. (Auch wieder ein klares Zeichen für die Unterdrückung des weiblichen Geschlechtes in islamischen Gesellschaften).

Im Grunde genommen ist es einzig und allein von der Familie abhängig. Von den jungen Muslimen hier sind viele sowieso nicht religiös, wenn dann sind es die Eltern. Du müsstest also eine moderne Familie erwischen, die gut integriert und nicht so religiös ist. Am besten, die Familie ist alevitisch (die Aleviten sind eine Richtung im Islam, in etwa so wie z.B. Evangelisten im Christentum). Die meisten Aleviten hier sind nicht wirklich religiös. Also, nur zu! Wir brauchen mehr gute Beispiele im Land, mehr Beziehungen zwischen Muslimas und Christen/Andersgläubigen :-) Religion sollte der Liebe niemals im Weg stehen...

LG

Locoloco77  26.11.2013, 20:27

Nachtrag:

Im Grunde genommen ist es einzig und allein von der Familie abhängig.

Natürlich auch von demjenigen Mädchen / derjenigen Frau. Aber das würdest du dann ohnehin merken, da sich eine wirklich gläubige Muslima gar nicht erst auf dich einlassen wird.

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ThunfischBrot 
Fragesteller
 26.11.2013, 22:09
@Locoloco77

Ok das tut mir leid, ich dachte es wäre kein großer Unterschied zwischen den Begriffen. :)

Erst einmal vielen dank für die tolle Antwort! Hat mir echt weitergeholfen! :)

Ich finde genauso das es zwischen den Religionen keine Barriere geben sollte. Ich denke das zusammenleben in der Gesellschaft würde nochmal mehr gestärkt werden wenn es mehrere Christen/Juden/...-Muslim paare geben würde. Dann würden auch die vielen Vorurteile gegenüber den Muslimen verschwinden.

Leider ist es aber so das Negativschlagzeilen die Tageszeitungen prägen, wie zum Beispiel ein 15 jähriges Mädchen das in einem Östlicheren Land zwangsverheiratet wurde und dann von deren Mann, Schwager, usw. schwer misshandelt wurde.

Und solche Schlagzeilen führen dann dazu das es gleich wieder zu einer Verallgemeinerung kommt und diese Verallgemeinerung führt schlussendlich leider zu den Vorurteilen.

Naja nochmals danke für die Antwort! :)

LG

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Locoloco77  26.11.2013, 23:42
@ThunfischBrot

Ok das tut mir leid, ich dachte es wäre kein großer Unterschied zwischen den Begriffen. :)

Braucht dir nicht leid zu tun, ich bin ja kein Moslem ;-) aber darauf solltest du wirklich schon achten, du kannst für männliche Muslime "der Moslem" benutzen und für weibliche " die Muslima", wenn du im Plural von beiden sprichst, "Muslime". Und wie ich oben schon schrieb, eben "islamisch" oder "muslimisch". Ansonsten kommt es wohl oder übel zu Missverständnissen, und da dieses Thema oft ja auch ein heikles ist, wäre das mehr als ungünstig. Islamisten sind wirklich nur die extremen Fanatiker, wie z.B. die Taliban, Al-Qaida oder hierzulande eben die Salafisten. Deswegen, kommt halt weniger gut wenn du zu einer Muslima sagst: "Mir gefallen islamistische Mädels gut" ;-))

Ansonsten gebe ich dir absolut recht - leider Gottes kommt es immer und immer wieder zu Vorurteilen, das können sich die Menschen scheinbar nicht abgewöhnen. Dafür die Medien zu verteufeln halte ich allerdings ebenfalls für falsch, denn es ist ja schließlich Aufgabe der Presse uns zu informieren und Gräueltaten aus der ganzen Welt ans Licht zu bringen. Und de facto sind es nun mal die (so, jetzt findet dein Wort seinen Gebrauch) Islamisten, die tagtäglich für Unruhe sorgen, sei es in Ägypten, Syrien, Irak, Iran, Saudi Arabien oder sonst wo. Hinzufügen muss man außerdem noch, dass ja nur von den besonders heftigen Dingen berichtet wird, all die Menschenrechtsverletzungen die sonst noch so passieren werden nicht erwähnt. Offiziell lassen sich pro Jahr 5.000 Ehrenmorde feststellen auf der Welt, man schätzt die Dunkelziffer allerdings auf über 100.000. Alleine in Pakistan finden 1000 Ehrenmorde statt jedes Jahr, in der Türkei 300 und in Deutschland ca. 25. In Pakistan sind 90% der Frauen Opfer von Gewalt, in Afghanistan sind 87% der erwachsenen Frauen Analphabeten... als Frau darfst du in vielen Ländern dort nicht mal arbeiten, du darfst nicht ohne männlichen Begleiter auf die Straße, du darfst nicht wählen und Auto fahren dürfen Frauen in Saudi Arabien z.B. auch nicht. Steinigungen sind in Afghanistan, Pakistan, Iran, Irak, Jemen, Saudi Arabien etc. Teil des Gesetzes. Als Frau hast du fast keine Chance dich zu wehren, Gewalt an Frauen ist wie ein normaler Brauch... es hat letztens einen Fall in der Öffentlichkeit gegeben, bei dem eine Frau in Dubai von Männern vergewaltigt wurde, und als sie zur Polizei gegangen ist, wurde sie verhaftet, wegen vorehelichem Geschlechtsverkehr... dieser spezielle Fall ist auch nur deswegen publik geworden, weil es sich bei der Frau um eine norwegische Urlauberin handelte und aus ihrem Land Proteste kamen. Täglich haben heimische Frauen dort mit solchen Vorfällen zu kämpfen und es interessiert sich keine Sau dafür. Wenn mal was groß an die Öffentlichkeit kommt, dann sind es Extremfälle wie dieser hier beispielsweise: http://www.welt.de/politik/ausland/article118019060/Peiniger-der-15-jaehrigen-Sahar-sollen-freikommen.html - und selbst das ist kein bedauerlicher Einzelfall. Als Frau im Nahen Osten bist du ein Zweite-Klasse-Mensch ohne Rechte. Oft ist es die einfachste Lösung, all das Leid in sich hineinzufressen, denn was passiert wenn man vor Gericht geht, kann man anhand des Beispiels der Norwegerin ja sehen. In Pakistan wie auch in anderen Ländern muss eine Frau mindestens 4 männliche Zeugen vorweisen können, ansonsten braucht sie gar nicht erst Anklage gegen irgendwen zu erheben (naja, du kannst dir ja ausmalen wie oft das ungefähr zustande kommt, wenn es um Vorfälle wie z.B. Gewalt des Ehemannes geht...). Das sollte man sich immer vor Augen halten, ein Leben lang verschleiert herumlaufen müssen, wenn du alleine aus dem Haus darfst, dann nur mit gesenkten Blicken, du hast nichts zu sagen, wenn man dich prügelt kannst du dich nicht wehren. Als Ehefrau bist du Haussklavin und Gebärmaschine, dein Mann macht mit dir wozu er gerade lustig ist. Da kann ich es schon nachvollziehen, wenn man suizid begeht oder einfach stumm alles über sich ergehen lässt und darauf wartet, bis man endlich tot ist. Zum Thema Zwangsehe: Normaler Brauch im Nahen Osten, in Afganistan sind 85% der Frauen zwangsverheiratet. Teilweise ist es sogar gesetzlich erlaubt, unter-9-jährige zu verheiraten... und nicht nur im Nahen Osten: In Deutschland sind es weit über 3000 Zwangsehen in einem Jahr. Man könnte noch unzählige andere Dinge sagen... jedenfalls kommt es aufgrund dieser Fakten immer wieder zu Vorurteilen, die natürlich für neuen Zwiespalt sorgen.

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Locoloco77  26.11.2013, 23:55
@Locoloco77

Ich denke das zusammenleben in der Gesellschaft würde nochmal mehr gestärkt werden wenn es mehrere Christen/Juden/...-Muslim paare geben würde. Dann würden auch die vielen Vorurteile gegenüber den Muslimen verschwinden.

Das Problem liegt darin, dass diese Regel nun mal leider nicht bloß eine gesellschaftliche Tradition sind, die man mal eben so abschütteln kann wie so manch anderen Brauch. Im Koran stehts nun mal geschrieben... und für Muslime ist der Koran die Wahrheit. Insofern bräuchte es endlich mal eine Aufklärung im Islam, eine gründliche Modernisierung. Es ist doch kein Wunder, dass es hier teilweise einen solchen Zwiespalt zwischen Muslimen und dem Rest der Gesellschaft gibt und eine Abneigung gegenüber der Religion existiert, wenn man laut Koran als Nicht-Muslim das "niedrigste Tier" ist und man keine muslimischen Frauen heiraten darf. Oder wenn Muslime keine vorehelichen Beziehungen haben dürfen. Der Islam ist in meinen Augen ganz klar ein Integrations-Hemmer.

Trotzdem ist jeder Mensch individuell, das darf man eben nie außer Acht lassen. Muslim ist eben nicht gleich Muslim. Zu guter Letzt noch ein paar Fakten über Ägypten, die die meisten nicht wissen: https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn2/1471919_587401104659232_1426804822_n.png

Naja nochmals danke für die Antwort! :)

Nichts zu danken! Nur Mut, im Grunde können wir alle unseren Teil dazu beitragen, diese Probleme langsam aber sicher aus der Welt zu schaffen :-)

LG

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ThunfischBrot 
Fragesteller
 27.11.2013, 23:37
@Locoloco77

tolle antworten von dir :) hast dir auf jeden fall den Stern verdient :) Ich finde das dieses Thema ein gutes und auch Interessantes Diskussionsthema ist, darüber könnte man ewig schreiben. Hab dank dir viel neues Erfahren und gelernt, das werd ich mir auf jeden Fall alles im Kopf behalten. Ich bin mir sicher das langsam aber sicher eine Änderung kommen wird. Es wird seine Zeit dauern, aber eine so derartige Veränderung kann selbstverständlich nicht von heute auf morgen geschehen. Ghandi zum Beispiel hat Indien auch nicht von jetzt auf gleich in die Unabhängigkeit geführt, er hat auch sein Leben lang gekämpft und ist schließlich zum Erfolg gekommen.

Vielen dank nochmal und liebe Grüße! :)

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Locoloco77  28.11.2013, 16:31
@ThunfischBrot

Danke danke! :-)

Ja, definitiv, den Islam und gerade islamische Gesellschaftsformen kann man lange und ausgiebig diskutieren und philosophieren ;-)

Und ja, ich denke ebenfalls, dass es sich eines Tages zum Guten wenden wird (siehe Christentum, einst gab es ja auch mal die Kreuzzüge und Inquisition). Aber ich hoffe einfach, dass dazu nicht wieder abertausende Jahre benötigt werden und eine Unmenge von Menschen leiden müssen, ehe sich der Islam in der Gesellschaft endlich modernisiert hat. Ich will nicht wissen, wie viele Frauen noch gequält und abgeschlachtet werden müssen, ehe der Islam global auf dem gleichen gesellschaftlichen Level ist wie das Christentum...

Naja aber eigentlich ging es bei deiner Frage primär ja auch um andere Dinge - da kann ich mich nur wiederholen: Wenn dir eine Türkin/Araberin gefällt, dann ist das kein Grund es nicht zu versuchen! Könnte natürlich sein dass du bei der einen oder anderen, die religiöser ist, schlechtere oder keine Chancen hast... aber meistens erkennst du das an ihrem Aussehen auch schon (Kopftuch oder nicht, Freizügigkeit, Style etc.) und selbst wenn, einen Versuch ist es immer wert.

Viel Glück und liebe Grüße!

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Bermuda8331  15.06.2018, 23:30

einfach alles falsch was hier drinsteht lol

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In dieser Situation hat man unter Umständen ganz schnell Probleme und Kummer. - Wenn das Mädchen aus einer Familie stammt, welche sich der islamischen Kultur verbunden fühlt, da muss sie nicht einmal sonderlich religiös sein, wird schon die Familie das beginnende Verhältnis unterbinden.

Dieses islamische Mädchen ist dazu verdammt, nur einen Muslim heiraten zu dürfen, weil nach der Religion die Nachkommen unbedingt nach dem Islam erzogen werden müssen und das wird ein Christ wohl schwerlich tun. Weil nach dem Islam der Mann für die religiöse Erziehung zuständig ist, darf ein Muslim zwar eine Nichtmuslimin, wenn sie Angehörige der Schriftgeligionen (Christin, Jüdin) ist heiraten, umgekehrt aus logischen Gründen aber nicht. - Problem nur, eine wirklich gläubige Christin wird sich auf diesen "Handel" kaum einlassen, weil sie ihre Kinder nicht einer aus ihrer Sicht falschen Religion überlassen wird, welche sie gleichzeitig ins "Mittelalter" katapultieren und zu Verlierern machen würde.

Doch zurück zu deiner Grundfrage mit dem islamischen Mädchen. - Nur wenn das "Mädchen" bereits eine selbstbewusste, unabhängige Frau sein sollte - die islamische Erziehung spricht jedoch dagegen - könnte sie sich von diesem Joch befreien und der Christ und sie ihr Glück finden.

Ihre Familie wird das unterbinden. Denn die Kinder bekommen im islamischen Denken automatisch die Religion des Vaters. Und die wollen keine Kinder verlieren!

Thora rauspacken, konvertieren und sein Leben wegwerfen. Wozu braucht die Welt Religion?

Kommt ganz drauf an, wie religiös sie und ihre Eltern das sehen.

ThunfischBrot 
Fragesteller
 26.11.2013, 19:34

Also hat das nichts mit dem Islam selbst zu tun, sondern mit irgendeiner Tradition?

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