Was tun wenn ich beim beten unterbrochen werde?
Assalamu Alaikum. Also, ich lebe mit meinen nicht-muslimischen Eltern in einem Haus und die wissen auch nicht, dass ich Muslim bin. Neulich stand meine Mutter vor der Tür und ich musste das Gebet unterbrechen und später fortführen. Zusätzlich haben gleichzeitig auch noch die Kirchenglocken geläutet, die mich die ganze Zeit auch noch gestört haben.
Also, ich weiß jetzt nicht was ich machen soll und ob das Gebet dann überhaupt noch gültig ist wobei ich meine Gebete sowieso noch nicht korrekt durchführen kann und die meisten auch leide verpasse(n muss). :(
9 Antworten
Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten
Der Friede sei mit Mohammed, dem Gesandten Gottes und seiner Familie
Man darf seine Gebete nicht unterbrechen, außer in Notsituationen.
An deiner Stelle würde ich mit meinen Eltern darüber reden. Klar wird es am Anfang sehr viel Kritik von ihnen kommen, denn es ist bei vielen Muslimen in Deutschland auch so: Der Junge findet zum Glauben und betet und fastet, sein Vater ist aber dagegen, obwohl er gebürtiger Moslem ist. Auf dem Arbeitsplatz/in der Schule möchtest du dein Gebet in der Pause verrichten und der Chef/Lehrer ist dagegen.
Es gibt überall diesen „Machtkampf“.
Oder meint ihr etwa, daß ihr in den (Paradies)garten eingehen werdet, noch bevor Gleiches über euch gekommen ist, wie über diejenigen, die vor euch dahingegangen sind? Not und Leid widerfuhr ihnen, und sie wurden erschüttert, bis daß der Gesandte und diejenigen, die mit ihm glaubten, sagten: „Wann kommt Allahs Sieg?“ Aber wahrlich, Allahs Sieg ist nahe. (2:214)
Und wenn man zu ihnen sagt: „Folgt dem, was Allah herabgesandt hat“, sagen sie: „Nein! Vielmehr folgen wir dem, worin wir unsere Väter vorgefunden haben.“ Was denn, auch wenn ihre Väter nichts begriffen und nicht rechtgeleitet waren? (2:170)
Ein Junge, er war Christ, nahm den Islam als seine Religion an, ging zu Imam as-Sadiq (ع) und fragte ihn:
„Ich habe den Islam als meine Religion anerkannt. Nun habe ich eine alte Mutter zu Hause. Sie ist Christin. Soll ich sie verlassen und mich nur um mich selbst kümmern, oder aber soll ich bei ihr bleiben und ihr helfen?“
Imam as-Sadiq (ع) antwortete: „Nein, du sollst ihr mehr helfen und sie mehr respektieren als zuvor.“
Der Junge setzte dieses in die Tat um. Seine Mutter fragte: „Du hast mir früher nicht so intensiv geholfen. Und du respektierst mich mehr. Was ist dein Geheimnis?“
Ihr Junge sprach: „Mutter, ich habe eine andere Religion angenommen und zwar ist das der Islam.“
Mutter: „Der Islam verpflichtet dich wohl, mich mehr zu respektieren?“
Junge: „Der Islam und Imam as-Sadiq (ع).“
Mutter: „Wenn der Islam so ist, dann werde ich auch diese Religion annehmen.“
Sie hat das Glaubensbekenntnis ausgesprochen und ist zum Islam übergetreten.
DreiBesen: Es gibt eben Menschen die nicht selbständig denken können Befehlsempfänger sind und eine klare Ansage brauchen. Der Islam ideales Sammelbecken für solche Geister, wenn man bedenkt wie rückständig viele islamische Länder (Gottesstaaten) sind.
Vor allem kann man Respekt nicht als Pflicht einfordern. Das ist einfach nur absurd. Respekt muss man sich verdienen, auch als Elternteil.
DreiBesen: Richtig !
"Du sollst Vater und Mutter ehren, doch wenn sie dich schlagen dann sollst du dich wehren"
SheikAliHawari:
Christentum !
Das vierte Gebot (Ex, 20,12 und Dtn 5,16)
"Ehre deinen Vater und deine Mutter damit du lange lebst in dem Land, das dein Herr, dein Gott dir gibt (Ex 20,12)
Das Sozialversicherungssystem (Rente) wurde im Übrigen im Land der Kuffar erfunden.
Die Vielweiberei konservativer fundamentalistischer Muslime wird in Deutschland durch den überwiegend aus Nichtmuslimen bestehenden Teil der Bevölkerung, finanziert und das Kindergeld wurde auch im Land der Kuffar erfunden, wo ihr Muslime doch so gerne den moralischen Zeigefinger im Hinblick auf eure eingebildete moralische Überlegenheit über die Kuffar erhebt!
So einen Blödsinn habe ich lange nicht mehr erlebt..
Dieses System gab es schon vor über 1000 Jahren und zwar durch den Islam!
Bait al-Mal (Haus des Besitzes) war die Gemeinwohlkasse der Muslime.
http://www.eslam.de/begriffe/i/islamische_gemeinwohlkasse.htm
Vielen Dank für die sehr lange Antwort aber das kann leider nicht funktionieren. :( Ich kenne meine Eltern, da ist ein "Glaubenskrieg" vorprogrammiert. :(
Ich bin in der gleichen Situation aber du hast nicht zu entscheiden ob sie in Paradies kommt oder nicht .
Aleykum salam
Kannst du deine Zimmertüre nicht abschließen?
Aber generell würde ich dir dazu raten, mit deinen Eltern über deine Konvertierung zu sprechen. Schließlich sind es deine Eltern, und sie sollten es auch wissen. Ich bin mir sicher: Das verläuft nicht so schlimm, wie du vielleicht denkst. Dann kannst du auch ungestört beten, und nicht fürchten, ob sie vllt reinplatzen. (Zu den Kirchenglocken, ignorier sie einfach, oder guck mal, wann die anfangen zu läuten, dann fang kurz danach an zu beten). Denn das Gebet sollst du nicht unterbrechen.
Nein, leider nicht. :( Ja nee, ich kenne meine Eltern, da ist ein "Glaubenskrieg" vorprogrammiert. :(
Hmm... dennoch bin ich der Meinung, es ist nicht die Lösung, denn du kannst es ja nicht ewig vor ihnen verheimlichen. Um zu deiner Frage zurückzukommen: versuche Unterbrechungen möglichst zu vermeiden. Vielleicht hilft es ja, wenn du zum Beispiel sagst: ich gehe jetzt lernen. Dann betest du, und dann lernst du. Verstehst du? Also andeuten, dass du jetzt etwas vorhast. Wünsche dir alles Gute
Ja, aber im Moment sehe ich wirklich keine gutendende Alternative. :( Hoffentlich ändert sich das in Zukunft inshallah.
Gebete sind zunächst einmal Gespräche mit Gott, die auch sehr vertraut sein können. Jesus fing eines seiner Gebete einmal mit "Abba, lieber Vater .." an, was zeigt wie innig die Verbindung mit Gott sein darf und auch sein soll.
Die Frage nach der Gültigkeit stellt sich da gar nicht erst. Und wenn es unterbrochen wird? Damit gehst Du genau so um, als wenn ein normales Gespräch unterbrochen wird. Es ist unangenehm und wird als Störung empfunden. Aber das ist schon alles. Danach betest Du einfach weiter. Und fertig. Und was heisst schon "korrekt durchführen". Ich frage doch in einem Gespräch mit meiner Frau auch nicht danach, ob ich es in ihren Augen "korrekt durchgeführt" habe, sondern ob wir uns verstanden haben. So auch im Gespräch mit Gott. Du musst danach fragen, ob ER Dich verstanden hat und was er antwortet. Lies doch einfach mal die vielen Psalmworte von David. Da erfährst Du eine Menge über das Gebet.
Schließe die Tür ab und bete wenn die Kirchenglocken nicht läuten. Da sie immer zur gleichen Zeit läuten weiss man das schließlich wenn sie das nächste mal läuten.
Meine Eltern erlauben mir leider nicht die Tür zu verschließen und haben den Schlüssel auch versteckt. Das Problem ist, es war zur gleichen Zeit Maghrib.
Baue eine Lichtschranke und immer wenn die überschritten wird, kommt ein Alarm auf dein Handy.
Du kannst die Tür evtl am öffnen hindern durch ein Holz das unter den Türgriff stellst.
alaikum salam wr wb, mabruk für deine Entscheidung Muslim zu werden. Ich verstehe, dass du in einer schwierigen Lage bist und du natürlich Angst hast, sie könnten dich beim Beten erwischen.
Hast du die Möglichkeit eine Moschee zu besuchen? Vllt solltest du nach Möglichkeit einmal am Tag eine Mosche besuchen (oder einen muslimischen Freund). Wäre ich in deiner Lage würde ich vllt in der Moschee zwei Gebete kombinieren zb Mittag- und Nachmittaggebet damit du eins von beiden nicht mehr zuhause beten musst. Das ist zwar eine umstrittene Meinung, aber manche erlauben es. Dann solltest du auf jeden Fall nach Möglichkeit bis zum Nachmittagsgebet warten, denn die hanafitische Rechtsschule erlaubt das Kombinieren nicht; also würde das Hinauszögern des Gebets zumindestens als Nachholgebet (kaza/qadha) bewertet werden und es wäre zumindestens gültig. Das Vorziehen des zweiten Gebets mit dem ersten wäre nach Meinung der Hanafiten also ungültig (nicht aber unbedingt nach den anderen), aber das Verschieben nicht. Du solltest aber achten, dass du erstmal von einer einzigen Rechtsschule lernst, das das Vermischen der Rechtsschulen das Gebet ungültig machen könnte (da du aber neu bist, bist du wohl noch entschuldigt). Abend- und Nachtgebet sowie Morgengebet solltest du dann am besten beten wenn deine Eltern schlafen.
Du solltest aber nicht unbedingt beten mit der Absicht abzubrechen falls deine Mutter kommt. Nach den Hanafiten kannst du in der zweiten und dritten Rakat eines Pflichtgebetes (außer beim Witr) statt Fatiha einfach dreimal subhanallah sagen. Und die beiden tashahhud kannst du im Notfall auch weglassen, obwohl es sehr verpönt ist und man es normalerweise nicht machen sollte, aber das Gebet wäre dann wenigstens gültig aber fehlerhaft. Das könntest du machen um dein Gebet schneller fertig zu kriegen.
Wenn gar nichts mehr geht dann musst du alle deine Gebete sobald deine Eltern schlafen oder in einer Zeit in der sie wahrscheinlich nicht in dein Zimmer kommen, nachholen wenn du sie tagsüber verpasst hast. Also 5 Gebete zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang; du könntest dazwischen auch Pausen machen. Das wäre zumindestens besser als gar nicht zubeten.
Noch wäre es besser wenn du es deinen Eltern vllt sagen würdest, damit du danach zumindestens entspannt beten kannst? Vllt durch einen Brief? Oder sage ihr dass du dich für den Islam interessierst oder was sie von Leuten hält die konvertieren? Du kannst dir auch Zeit lassen; es ist keine Bedingung die ersten Monate und das erste Jahr den Eltern etwas zu sagen. Sie müssen auch nicht einverstanden sein. Du darfst nur nicht erwarten dass sie damit einverstanden sind. Und es ist wichtig, dass du nicht zuviel machst, was deine Eltern befremden könnte. Also am Besten solltest du dich deinen Eltern so gut wie möglich anpassen und nicht etwa in islamischer Kleidung durchs Haus gehen.
Es gibt ein paar gute Seiten wie Madrasah oder seekershub wo du deine Fragen stellen kannst; das ist viel besser als hier. Du solltest dich auch die Antworten hier nicht hundert Prozent verlassen.
Wenn dem Bengel lediglich die Religion dazu verleitet hat, die Mutter mehr zu respektieren, ist das eine ziemlich traurige Geschichte...