Was passiert, wenn im Flugzeug ein Fenster kaputt geht?

11 Antworten

Um erstmal technisch korrekt zu sein, wird aus dem Flugzeug im Moment der Dekompression nichts herausgesogen, sondern geblasen.

Selbst wenn das ganze Fenster komplett wegreisst, kommt es dabei nicht zur sogenannten explosiven Dekompression. Leichte, unbefestigte Gegenstände werden durch die Kabine gewirbelt und können Passagiere und Crew verletzen. Durch den Druckverlust kühlt sich die Maschine schlagartig ab; der plötzliche Druckunterschied zwischen der äußeren - nun auch im inneren herrschenden - Athmosphäre und den Gasen im Körper der Passagiere kann unmittelbar zu einem schnellen Bewußtseinsverlust und Lungenschäden, mittelbar zu Druckkrankheiten führen. (Es ist zwar theoretisch möglich, daß eine Person aus dem Fenster geblasen wird, jedoch sehr unwahrscheinlich.) 

Die sofortige Maßnahme der Flugzeugführer ist nun, das Flugzeug im schnellen Sinkflug auf eine tolerable Höhe zu bringen (wo Sauerstoffgehalt und Temperatur der Außenluft unbedenklich ist), was üblicherweise unter 3000 Meter der Fall ist. Die Sauerstoffmasken für die Passagiere geben für 10-15 Minuten Sauerstoff, was im Regelfall absolut ausreichend für dieses Manöver ist. Die Sauerstoffgeräte der Crew laufen auf einem eigenen Kreislauf mit größeren Reserven.

Der weitere Flugverlauf ist dann im Prinzip unbedenklich, solange es keine Beschädigung der eigentlich strukturellen Integrität des Flugzeuges gegeben hat. Natürlich wird eine schnellstmögliche, aber kontrollierte Notlandung eingeleitet.

Dann kommt es zu einem Druckverlust, zur Nebelbildung in der Kabine, weil sich, bedingt durch die Ausdehnung der Luft und den damit verbundenen Druckverlust, die Luft abkühlt und die Feuchtigkeit kondensiert. 

Sauerstoffmasken fallen von den Decken und es macht Sinn, diese so schnell wie möglich anzulegen. Ansonsten tut es ganz schön weh. Schlagartiger Druck auf den Ohren, Platzen der Kapillargefäße führt zu Blutungen in Augen, Nase und Ohren. 

Wenn die Cockpitcrew alles richtig macht, wird sie die Flughöhe mehr oder weniger schnell verringern, das hängt von den Schäden an der Flugzeugstruktur ab - und auch von der Geographie. Beim Flug über Wasser kann man zügig auf 3.000 m sinken, beim Flug über den Hindukusch wäre das suboptimal. Hier muss man zunächst mal auf über 8.000 m bleiben, deshalb müssen Flugzeuge, die über Hochgebirge fliegen, Zusatzsauerstoff mitführen, was aufgrund der Ausrüstung die Zuladung an Passagieren und / oder Fracht reduziert. 

Nein, und im Gegensatz zu vielen Spielfilmen, wird so gut wie niemand durch ein Kabinenfenster gesogen. Man wird natürlich gegen die Verkleidung gedrückt, wenn man gerade an dem Fenster sitzt, und es wird zu Barotraumen und Erfrierungen kommen, evtl. auch Knochenbrüchen, aber einen "Freiflug" aus 10.000 m Höhe gibt es nicht. 

Aber das ein Fenster platzt, ist erstens sehr unwahrscheinlich und zweitens besteht ein Fenster aus 2 Scheiben, die jede für sich den Differenzdruck aushalten. Und der Kratzschutz ganz innen sorgt auch noch für eine Verzögerung des Druckabbaus. 

Wir können also auch weiterhin ganz entspannt aus dem Fenster schauen. 

Dann gibt's einen Druckverlust, die Sauerstoffmasken sollten herunterfallen und die Piloten sollten schleunigst eine Notlandung durchführen. (Der Sauerstoff in den Masken reicht nämlich nur für eine knappe Viertelstunde - wenn man danach immer noch auf Reiseflughöhe ist, dann wäre das schlecht.)

Der Druckunterschied saugt die Dinge in der Umgebung nach außen. Das erste größere Teil z.B. eine Tasche wird es ein wenig zuhalten und das Problem relativieren bis zur Notlandung. So ein Fenster ist ja relativ klein, aber nicht ignorierbar.

Druckabfall und die Masken fallen runter und die maschiene sinkt in eine Höhe wo genug Luft ist außerdem ist deine Frisur dann kaputt