Was passiert bei 0° Grad Celsius und bei 0° Fahrenheit?

3 Antworten

Ursprünglich nahm Celsius 0° als den Siedepunkt und 100° als den Gefrierpunkt des Wassers (sic!). Wohl weil das mit der (später?) üblichen Vorstellung von "tiefen" und "hohen" Temperaturen nicht übereinstimmt, hat man es irgendwann umgedreht.

Fahrenheit hat - wie schon in anderen Antworten erwähnt - als Nullpunkt die tiefste damals technisch erzeugbare Temperatur genommen und für 100° die Körpertemperatur des Menschen (wie man sie messen konnte) genommen, vermutlich ein wenig daran herumgeschoben, um einen "glatten" Wert für den Gefrierpunkt haben zu können.

Heute definiert man beide als verschobene bzw. verschobene und skalierte Varianten der Kelvin-Skala, wo 0 K der thermodynamische "absolute Nullpunkt" (überhaupt keine ungeordnete Energie) ist und die Skala inzwischen über die Boltzmann-Konstante definiert ist, also letztlich über einen im Prinzip frei festgelegten Wert (mit der Einheit J/K - Joule pro Kelvin - und dem Zahlenwert 1,380649*10^-19: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Einheitensystem#Neudefinition2019)

Also in gewissem Sinne ja, bei (ca.) 0 °C gefriert (reines) Wasser und 0 °F ist eine ziemlich willkürliche Größe, die auf einer sehr spezifischen Technologie beruht.

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Die CelsiusSkala basiert auf dem Schmelz und dem Siedepunkt von Wasser.

Die FahrenheitSkala sollte negative Temperaturen vermeiden und für 'praktische' LuftTemperaturen beim Wetter sorgen. 0 °F ist daher ein 'kalter Wintertag' (Kältemischung, -18 ° C) und 100 °F ein heißer Sommertag (erhöhte Körpertemperatur, 38 °C).

Celsius hat 0° als Gefrierpunkt und 100°C als Siedepunkt, die jeweiligen Unterteilungen weder Positiv wie Negativ fortgesetzt. Die gleichen Abstände hat auch Kelvin

Fahrenheit entwickelte seine Temperaturskala nach einem Besuch bei dem dänischen Astronomen Ole Rømer in Kopenhagen. Rømer war der Erste, der ein Thermometer entwickelte, das mit Hilfe zweier Fixpunkte kalibriert wurde. In der Rømer-Skala liegt der Gefrierpunkt des Wassers bei ca. 7,5 °Rø, der Siedepunkt bei 60 °Rø und die durchschnittliche Körpertemperatur eines Menschen bei ca. 26,9 °Rø.

Fahrenheit verwendete demgegenüber als Nullpunkt seiner Skala die tiefste Temperatur, die er mit einer Mischung aus Eis, Wasser und Salmiak (= Ammoniumchlorid) oder Seesalz (Kältemischung) erzeugen konnte: −17,8 °C, welche 0 °F entsprechen.[1] Dadurch wollte er in seiner Skala negative Werte vermeiden, wie sie bei der Rømer-Skala bei Temperaturen unter −14,3 °C auftreten.

Als zweiten und dritten Fixpunkt legte Fahrenheit 1714 den Gefrierpunkt des reinen Wassers (Eispunkt) bei 32 °F und die Körpertemperatur eines „gesunden Menschen“ bei 96 °F fest.[2] Allerdings entsprechen 96 °F rund 35,6 °C; dieser Wert liegt, verglichen mit heute üblichen Messmethoden, unterhalb des menschlichen Normaltemperaturbereichs.

geklaut bei Wikipedia

spelman  15.01.2024, 15:41

Wie kam Fahrenheit nur auf diese Zahlen? Warum gerade 32° und 96°?

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Hafnafir  15.01.2024, 15:49
@spelman

er hat sich die niedrigste, ihm bekannte Temperatur ausgesucht. und eine bekannte... War sicherlich nicht die hellste Kerze auf der Torte

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spelman  15.01.2024, 16:07
@Hafnafir

Ja, das verstehe ich so weit. Aber wenn man eine Temperatur als Fixpunkt seiner Scala auswählt, warum legt man dann einen unrunden Zahlenwert auf diesen?

Aber vielleicht ist das nur meine an ein Einheitensystem gewöhnte Denkweise, in dem Zehnerpotenzen das Maß vorgeben. Jemandem, der mit dem imperialen Einheitensystem aufgewachsen ist, kommt das wahrscheinlich gar nicht so komisch vor. Und zu Fahrenheits Zeiten war das ja sowieso alles erst in der Entwicklung.

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