Was macht Verbotenes so attraktiv?
Erklärungsversuche über den Reiz des Verbotenen gibt es massenhaft. Auch gute. Aber keiner kann erhellen, was genau Verbotenes immerwieder so reizvoll macht, daß die dümmsten und schrecklichesten Dinge damit geschehen.
Fällt Euch was dazu ein? Hier gibt es wirklich viele Experten, auch richtig gute, die es reizt, eine knifflige Frage zu beantworten, die in keiner Bibliothek der Welt beantwortet ist ... - Hoffe ich zumindest. ;-) Danke!
Liebe/r Traktor,
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12 Antworten
das zu diskutieren würde den rahmen hier vermutlich sprengen; aber ich glaube, dass es mit unserer erziehung zusammenhängt. rein von natur aus neigt doch jeder dazu rgenzen zu überschreiten. wie tiere, die sich ausprobieren wollen und eben grenzen ausreizen. wir menschen werden von anfang an aber meistens moralisch erzogen und uns werden grenzen beigebracht. "dies macht man nicht", "jenes gehört sich nicht" und ich glaube, dass da n natürlicher trieb ist, diese grenzen zu testen, auszureizen und dazu gehört nun mal auch, dass man diese grenzen überschreitet. :)
manche überschreiten sie dann ahtl auf böse art und weise, andere auf lustige..
müssige diskussion, vor allem in sonem halbwissensforum wie gutefrage.net. du sagst ja selbst, dass es bisher nur erklärungsversuche gibt. natürlich ist es ehrenwert darüber nachzudenken, aber ich finde den ansatz, dass die Attraktivität des Verbotenen aus der Erziehung zur Vermeidung des Verbotenen resultiert gar nicht so blöde. ;) ums noch platter zurückzuführen, müsste man auf die erschaffung und das vorhandensein von verhaltensregeln, wenn nicht sogar gesetzen zurückgehen. bei sonem thema ist ne pauschalisierung von nöten, um allgemeine aussagen machen zu können. aber wie bei allem, wo individuen als beispiel für grenzüberschreitungen herhalten müssen, ist ne pauschalisierung im grunde verboten.
Ja, irgendwie merkwürdig, wenn es verboten wird, was im Grunde gar nicht so schädlich sein kann ... War nicht auch die Erhellung menschlichen Geistes verboten und führte dazu, daß wir heute in der ewigen Vorhölle schmoren müssen? Pauschalen ist sicher immer etwas problematisch. Gesetze tun ja auch nichts anderes als die Kreativität menschlichen Unrechts in Schubladen zu stecken. Aber es gibt was, das quasi das Gegenteil davon ist: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=19&t=23630 Echt zum Heulen ...
Der Mensch unterscheidet sich vom Tier durch die Vernunft ,und die unsterbliche Seele ,welches kein Tier hat.
die Vernunft befähigt den Menschen dazu seine Triebe zu kontrollieren .
Wer hat dir erzählt, daß Tiere keine Seele hätten? Daß uns die Vernunft dazu befähigt, unsere Triebe zu kontrollieren, ist vielleicht das Problem, das Tieren, vielleicht auch Pflanzen, Steinen etc. mehr Seele einhaucht als uns. Denn irgendwie scheint uns die Möglichkeit ja ganz schön zu plagen ... Im letzten Jahrhundert starben so viele Menschen wie nie zuvor durch Menschenhand, obwohl wir so human und intelligent geworden sind.
...das "süße Häschen" war dereinst (und ist es noch, sollte nicht grad Ostern sein...) als "Miezekatze" unterwegs, hier überall.
Guckst du, da unten da...
Aber, wie das bei Häschens eben so ist - im Grunde sind sie sanftmütig. Und verzeihen ganz schön viel...
;-)
...ist eigentlich ganz schlicht, was da so passiert: "Fremd-Kontrolle" (oder besser noch: "Fremdbestimmung!) ist immer (um einiges!) weniger attraktiv und reizvoll als "Selbst-Kontrolle".
Ostern naht - hier is´ein ganz aktuelles und gutes Beispiel dafür:
http://www.wienerzeitung.at/default.aspx?tabID=4152&alias=wzo&cob=556443
....und mir fällt grad noch ein: Es gibt da einen wunderbaren Film, zum Thema ;-):
Danke, lustiger Streifen, da solche Werbetapes aber selten die langweiligsten Stellen präsentieren und ich schon genug Fremdbestimmung hatte in meinem Leben, die ich dadurch milderte, indem ich Fremdkontrolleure und ihre unrechte Intention entlarvte und beides der Lächerlichkeit preisgab, werde ich mir den ganzen Film kaum anschauen. Es sei denn, man würde mir das verbieten ... ;-)
Interessant wäre zu wissen, was genau den Reiz des Verbotenen auslöst, damit wir ihn dort eindämmen, wo er flugs die Grenze des Erlaubten überschreitet und dazu führt, unser Hirn mit mühsam frisierten Rechtfertigungen zu deformieren. Denn damit läßt sich die Schwelle des Verbotsreizes immer weiter nach unten treten.
Attila, Nero, Washington, Wilhelm II., Mao Zedong, Lenin, s' Adölfle, Stalin, Franco, Mussolini, Kim II Sung, Pol Pot, Khomeini, Hussein und noch verdammt viele andere wurden nicht zu Massenmördern, weil sie schon als Säuglinge ihrer Mutter in die Brustwarzen beißen mußten ...
...für Schlaumeier und Humoristen aus´m Hause Traktor hab´ich dann jetzt leider auch so gar nix mehr weiter in petto - wird aber auch nicht nötig sein, nehm´ich an.
Die Kurve zu den Herrschaften da oben kann man wohl nur kriegen, in besagtem Zusammenhang, wenn man drauf aus ist, grobmotorisch über´s Feld zu pflügen - wie´n Trecker das eben so macht.
Viel Freude weiterhin, beim Nachsinnen, da oben auf´m Experten-Bock.
Deine Frage stellt eine Behauptung auf. Nämlich, dass Verbotenes grundsätzlich reizvoller ist, als wenn es nicht verboten wäre. Die Wahrheit dieser Behauptung müsstest du erst einmal nachweisen.
Essen Menschen plötzlich gerne Kot, wenn es einen Gesetzesparagraphen gibt, der dies ausdrücklich untersagt? Schneiden sie sich Gliedmaßen ab, wenn das gegen Regeln verstößt? Machen Fußballer absichtlich falsche Einwürfe oder überflüssiges Handspiel, weil sie der Kitzel am Unerlaubten reizt?
Nein.
Entscheidend, an den Schranken des Verbotenen zu kratzen ist einzig, welchen Vorteil man sich davon verspricht. Denn nur der ist es, der einen reizt. Ein materieller Gewinn, wenn man etwas klaut. Ein Genußgewinn, wenn man sich etwas aus der Küche stibitzt. Adrenalin und der Glauben um Prestigegewinn und Anerkennung, wenn man sich ein Straßenrennen liefert. Stillen der Rachegelüste, wenn man die Schnecken des eigenen Gartens ins Gemüsebeet des verhassten Nachbarn wirft. Was immer verbrochen wird: Wichtig ist, dass der Täter nachher für sich - oder wenigstens gegenüber anderen - besser dasteht.
Wenn man dann etwas Verbotenes macht, erlebt man das in der Regel bewußter und intensiver, weil man Neuland betritt und ein Risiko eingeht. Es wird Adrenalin ausgestoßen, es kann jenen "Kick" geben. Aber auch der verfliegt, je öfter man das dann macht. Routine ist auch außerhalb des Erlaubten langweilige Routine.
Meine Frage bzw. das, was dazu ja auch noch im Erklärungstext wichtig ist, behauptet keine generelle Verallgemeinerung. Hättest Du gelesen, was ich zwei Posts vor Deinem schon einige Stunden davor geschrieben hatte, hättest Du dir sparen können, dich vor den Traktor zu legen:
"Sorry, aber mit der Natur des Menschen kann man vieles erklären. Auch daß Verbotenes die einen reizt, die anderen nicht. ..."
Fakt ist aber, daß Verbote sehr oft reizen, sehr sehr sehr viel öfter als nicht. Bist Du Jurist?
Logisch, daß sie Verbotenes nur reizt, wenn Wohlgefühle damit möglich sind, meist intensivere, die das Restrisiko plattmachen, bestraft zu werden. ***ROFL!*** - Ach, ich lese gerade, daß Du selbst auch schon darauf gekommen bist ...
Ich glaube, mit dem Rest deiner Antwort bist Du sehr nahe dran an einer Generalverallgemeinerung sprich am wahrhaften und damit mehrheitskonsensfähigen Grund ... :-))
Auf empirisch belegte Fakten kannst du bei diesem Fragesteller lange warten ^^
Es existiert kein besonderer Reiz des Verbotenen, es existiert allenfalls ein Reiz der Verbotsübertretung, da der Übetretende entweder dadurch den Larry raushängen lassen kann, seine Stärke demonstriert und der Übertritt in seinem Umfeld seinen sozialen Status erhöht, oder aber die Möglichkeit einer Santion, Konsequenz löst einen Kick aus.
Das heißt: das, was auf der anderen Seite der Grenze liegt, ist vollkommen egal; interessant ist die Grenzüberschreitun selbst.
Mich interessiert, wie es dazu kommt, daß wir gerne Grenzen überschreiten. Einfach nur feststellen, daß etwas so ist, wie es ist, ist mir zu wenig. Die Physik hat auch nicht bem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik aufgehört oder hat die Einsteinsche Relativitätstheorie ignoriert. Inzwischen wissen wir sogar, daß telepathische Phänome durch die perfekte Kommunikation unserer kleinsten Bestandteile erklärbar sind und nachvollziehbar ...!