Was macht einen Hobbyfotografen aus?

9 Antworten

Naja das sollte sehr einfach sein. Allein wenn du eine gute Kamera hast und damit umgehen kannst werden sich die Bilder ganz klar abheben.

Ich finde das Technische macht schon mehr als 50% von einem guten Bild aus. Wenn Bildqualität, Schärfebereich, Perspektive, Licht und Bildschnitt passen und nichts störendes im VG oder HG ist kann es schon kein schlechtes Bild mehr werden. Das sind auch die Punkte worüber sich ein Knipser keine Gedanken macht. Besonders gut werden Bilder dann, wenn man mal als Beispiel bei der Tierfotografie nicht einfach so die Tiere fotografiert, sondern bei bestimmten Szenen...und seien sie noch so "klein" wie beispielsweise eine Libelle mit Morgentau, ne Ente aufm Eis mit etwas Spiegelung, ein Vogel im Flug, Tier mit Beute etc.

Man beschäftigt sich sinnvollerweise mit der Technik, dem Bildaufbau, Licht, Goldenem Schnitt, Vordergrund, Hintergrund. Man legt sich das Foto schon vor der Aufnahme im Kopf zurecht und unternimmt dann Dinge um das Ziel zu erreichen.

Man nehme:

-den optimalen Standort für die Bildidee

-die optimale Tageszeit/Jahreszeit/Wetter für das Motiv

-die richtige Kamera mit der passenden Brennweite  

-stellt die passende Kombination aus Verschlusszeit, Blende und ISO-Zahl ein

-benutzt ein Stativ, wenn es vorteilhaft erscheint

-benutzt einen Aufheller, wenn es vorteilhaft erscheint

-benutzt ein passendes Filter, wenn es vorteilhaft erscheint

-versucht den "richtigen Zeitpunkt" zu erwischen 

Das ist jetzt alles ein bisschen viel auf einmal...aber man lernt das (mit Anleitung und Lektüre). Und die Automatiken nehmen einem das Eine oder Andere ab. Man sollte aber wissen, wie die arbeiten und wo sie Schwächen haben.

Man lernt sehr viel in Fotoclubs und beim gemeinsamen fotografieren und Bilder anschauen. Schau dir auch gute Bildbände an und frage dich bei jedem Foto, was dir besonders gefällt (oder auch nicht gefällt) und warum es dir besonders gefällt (oder auch nicht) .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fotografiere seit fast 40 Jahren, auch nebenberuflich

Die Ausrüstung macht dich nicht zum "besseren" Hobby-Fotografen. Du musst vor allen Dingen ein Auge für das Objekt haben, um ihm das notwendige Leben einhauchen zu können.

Die Kamera-Bodys sind mittlerweile nur noch marginal unterschiedlich, wobei ich noch immer am liebsten meiner alten analogen Leica R4 treu bin und die hierfür unübertrefflichen ZEISS-Objektive verwende. Die Objektive sind das Wichtige und nicht das Kameragehäuse.

Wenn ich digital fotografiere verwende ich meine ebenfalls alte SONY A68 mit dem zwar veralteten, aber dennoch guten 24,3 Megapixel CMOS-Sensor, aber keine Kit-Objektive!

Statt dessen wähle ich die Objektive aus den Sigma-, Tamron- und Sony-Baukästen aus, die ich meinem Bedarf angepasst habe.

Ein Stativ gehört genauso zur Ausrüstung, wie auch gute Blitzlicht-Geräte zum Aufhellen bei ungünstigen Lichtverhältnissen.

Airbus380  24.03.2018, 19:37

Eine Leica mit Zeiss Objektiv? Bist du sicher?

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verreisterNutzer  24.03.2018, 20:22
@Airbus380

Ich hatte zu sehr an das letzte Sony-Objektiv gedacht. Ist zwar Vollformat A99, aber trotzdem super. Danke, dass du mich korrigiert hast.

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Ich bin Hobbyfotograf. Nicht weil ich mich so gut auskenne und eine Profiausrüstung habe, sondern weil ich regelmäßig fotografiere und versuche mich ständig zu verbessern. Auch lese ich ab und zu mal was im Internet oder kaufe mir Zeitschriften um zu sehen was sich an der Technik alles getan hat. Trotzdem habe ich sehr große Lücken, da ich mich nur auf die Sportfotografie konzentriert habe und vieles noch nicht ausprobiert habe.

Als Hobbyfotograf solltest Du schon was besseres an Equipment habe als nur das Einsteigerset für 400€ wie zum Beispiel die Canon EOS 1300D. Ich empfehle gleich eine zweistellige zu kaufen wie zum Beispiel die neue Canon EOS 80D. damit ist man bestens bedient und kann noch jahrelang damit wachsen ohne an seine Grenzen zu kommen. Wem eine Spiegelfrefelx zu groß ist, der kann sich eine Systemkamera wie die Fuji X-T20 mit Kit Linse anschauen. Damit hat man das beste an Systemkamera was derzeit auf dem Markt ist und zudem eine sehr verspielte kleine Kamera an der man alles noch manuell einstellen kann, da es so viele Einstellrädchen hat. Auch damit ist man die nächsten Jahre gut aufgehoben.

1. Die eigene Kamera kann komplett bedient und eingestellt werden. Da gibt es keinen Knopf und keine Funktion die unbekannt ist. RTFM und zwar gründlich!

2. Die Theorie der Fotografie ist bekannt. Verschlusszeit, Blende, ISO Werte sind keine Geheimnisse. Ebenso liegen Kenntnisse zu Bildaufbau, Beleuchtung, goldener Schnitt oder Drittel-Regel vor.

3. Es wird nicht im Vollautomatikmodus geknipst, sondern die Blende und die Verschlusszeit werden bewusst zur Fotosituation gewählt.

4. Es wird bewusst und gezielt fotografiert. " Heute möchte ich xy Motiv zur blauen Stunde fotografieren" oder "Heute probiere ich fließendes Wasser mit unterschiedlichen Belichtungswerten zu fotografieren."

5. Die eigenen Bilder werden immer kritisch analysiert. Ist das scharf, was scharf sein sollte? Stimmt die Beleuchtung? Ist der Blickwinkel gut? Was könnte verändert oder verbessert werden.

6. Alle technisch guten Bilder können behalten werden. Schrott wird sofort oder möglichst schnell gelöscht. Nur die besten Bilder kommen in ein spezielles Verzeichnis oder werden in den Katalog der Bildbearbeitungssoftware übernommen. In der Regel sind das bei mir 1% bis maximal 2% der korrekt erstellten Bilder.

7. Es wird aktiv weitergebildet und nicht planlos Hardware (vorzugweise neue, bessere, mehr xy Kamera) angeschafft.

Ein guter Fotograf erstellt mit durchschnittlicher Ausrüstung deutlich bessere Bilder, als der maximale Ausrüstungs-Fetischist ohne Ahnung von dem was er da tut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR
KarlDallaS  25.03.2018, 10:03

„Ein guter Fotograf erstellt mit durchschnittlicher Ausrüstung deutlich bessere Bilder, als der maximale Ausrüstungs-Fetischist ohne Ahnung von dem was er da tut.“

WAHRE WORTE 👌🏼

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