Was lernt man bei Latein zuerst?

3 Antworten

Hallo,

da Du im Lateinunterricht vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt, brauchst Du vor allem gute Deutschkenntnisse. Vor allem solltest Du Dich in Grammatik auskennen. Du solltest wissen, was eine Deklination, was eine Konjuhation ist, was Fälle bedeuten (Nominativ, Genitiv usw.), was erste, zweite Person usw. bedeuten. Du solltest Begriffe wie Subjekt, Prädikat, Objekt, Attribut, Nomen, Verb usw. kennen und auch verschiedene Arten von Nebensätzen (Kausal- Temporal- Konzessiv-, Finalsatz usw.)

Da das Lateinische im Vergleich zum Deutschen eine viel freiere Wortstellung besitzt, muß man in der Lage sein, die Funktion eines Wortes im Satz schnell und sicher zu erkennen. Da viele lateinische Wörter mehrdeutig sind, braucht es auch einen genügend großen Wortschatz im Deutschen, um passende Entsprechungen zu finden.

Je sicherer und gepflegter Dein Deutsch ist, desto weniger Probleme wirst Du mit Latein bekommen. Kennst Du dazu noch viele Fremdwörter, wirst Du Dir auch viele Vokabeln leichter merken können, da viele deutsche Fremdwörter - aber auch Wörter, die in unseren Ohren urdeutsch klingen - aus dem Lateinischen stammen.

So stammt das bayerische Wort Gaudi von gaudium, Spaß, ab bzw. vom Verb gaudere, sich freuen. Die rheinische Merle (Amsel) kommt vom lateinischen merula, die Differenz kommt von differre, sich unterscheiden, der Acker leitet sich von ager ab, der Traktor von trahere, ziehen. Der Doktor ist ein doctus, also ein Gelehrter, der Literat jemand, der sich mit litterae, also mit Buchstaben befaßt, wovon sich auch die Lettern des Buchdruckers ableiten. Wenn Du dazu noch Altgriechisch lernst, kannst Du auch noch das Telefon, den Fernsprechapparat ableiten, während der Computer nichts anderes als eine Rechenmaschine ist vom Lateinischen computare, zusammenrechnen.

Lies gute Literatur, um Deinen Wortschatz zu erweitern, lerne fleißig im Lateinunterricht und lerne, genau hinzuschauen. Manche lateinische Wörter unterscheiden sich nur durch einen Buchstaben, bedeuten aber etwas ganz anderes, etwa virgo, die Jungfrau, aber virga, die Rute.

Herzliche Grüße,

Willy

Wenn Du autodidaktisch lernen willst, dann kauf Dir Lehrbücher.
Es gibt auch Fernkurse...

Das Leichte am Latein ist die Tatsache, dass alles so ausgeprochen wird, wie es dasteht. Das Schwierige ist die Grammatik (viele Fälle) - mehr weiß ich nicht.

Im Vergleich zu Französisch:

Auch das ist eine romanische Sprache, hat also viele ähnliche Wortstämme.

Nachteil:
Im Französischen ist die Aussprache vieler verschiedener Wortendungen gleich (os, ot, au, eau = alles o) - da muss man die Wörter gut lernen und auch sonst gilt es Ausspracheregeln exact einzuhalten, das gilt vor allem für die Nasallaute...

Vorteil:

Französisch ist eine lebendige Sprache, Du kannst Dich damit in Westeuropa und Nordafrika gut verständigen!

Vorteil von Latein:

Du lernst in den Lektionen viel Wissenswertes aus der Antike - Geschichte, Mythen und Philosophie! Außerdem ist die Namensgebung in den Naturwisschaften (Medizin, Biologie) auf lateinisch - ohne kleines Latinum kannst Du diese Fächer nicht studieren!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Allround-Autorin und Nachhilfelehrerin

Grundlegend ist, dass du gewisse Begriffe wie Partizip, Kasus, Genus, Deklination etc kennst.

Es hilft dir bestimmt auch, wenn du schon einmal bisschen antikes Wissen sammelst. Es ist zwar nicht notwenig aber bestimmt nicht schlecht zu wissen, wer Medea ist, was Cicero so trieb, wie das Verhältnis zwischen den Römern und den Germanen ist und was mit Eurydike passiert ist.

Ich empfehle dir wärmstens, in Bücher zu investieren - am besten in das zukünftige Buch aus dem du im Unterricht lernen wirst -, weil du dir so denn Stoff und die Vokabeln schon einmal anschauen und lernen kannst. YouTube Videos und Webseiten kannst du immer noch parallel benutzen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 1,00 Schnitt im Fach Latein + Nachhilfelehrer