Was kostet die Verlegung eines Erdkabels für eine 11kw Wallbox?

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Wenn Deine Elektriker bei der Frage nach den Kosten für Erdarbeiten auf die Wallbox-Hersteller verweisen, dann sollte mich das schon sehr wundern.

Die Frage ist, was ihr selber machen wollt / könnt und ob das Euer Plaster ist, oder öffentlicher Grund bzw. Gemeinschaftseigentum?

Denn wenn es öffentlicher Grund ist, dann bräuchtet Ihr noch Genehmigungen und es dürften ggf. nur bestimmte Unternehmen machen. Wenn es Euer Grund ist, dann müsst Ihr darauf keine Rücksicht nehmen.

Ansonsten ist das halt viel Handarbeit (und es ist ggf. noch ein Bagger erforderlich). Das günstigste wäre es, ihr macht es selber (vorher den Elektriker fragen, was für eine Leitung er gerne hätte, ich vermute 5x6 qmm NYY. Die kostet Euch so ca. 80 - 120 €, je nachdem, wo Ihr die kauft). Der Rest ist dann reine Handarbeit.

Wenn ihr es machen lasst, dann varriieren die Kosten für den Graben (und die Bohrung durch die Wand), sowie das verfüllen und Pflastern deutlich, je nachdem, ob Du einen „Universalhandwerker / Hausmeisterdienst / Alles rund ums Haus-Klaus“ beauftragst, oder den örtlichen Tiefbauer.

Denn da kommen schon ein paar Arbeiten zusammen:

  1. Pflaster aufnehmen
  2. Graben buddeln
  3. Aushub entsorgen
  4. Wanddurchbruch bohren
  5. Graben teilweise mit Sand auffüllen
  6. Leitung in den Graben (und durch den Wanddurchbruch) verlegen
  7. Wanddurchbruch fachgerecht verschließen
  8. Graben fertig mit Sand auffüllen
  9. Pflaster wieder passend verlegen
  1. Warum benötigt ihr "zwingend" eine Wallbox. Wenn in Dem Carport eine Steckdose ist, die mindestens 10A Dauerstrom verträgt, dann könnt Ihr das Auto nachts auch daran laden. So lange ist z.B. jede nacht 8 Stunden dort steht und Ihr täglich weniger als 100 km fahrt, dann wird der Akku im Alltag nicht leerer sondern voller. Eine Wallbox ist natürlich schon ganz angenehm aber es geht definitiv sehr oft auch ohne.
  2. Die Erdarbeiten und Pflasterarbeiten mach ja wahrscheinlich sowieso nicht der Elektriker vielleicht könnt Ihr das sogar selbst. Er muss die Wallbox nur anschließen und ggf. programmieren falls der Ladestrom begrenzt werden muss (wg Förderung). Das sollte also ein Betrieb sein, der sich mit Wallboxen auskennt.
  3. Private Wallboxen werden im Moment von der kfw ziemlich großzügig gefördert. Wenn Ihr also die "Hilfsarbeiten" (Buddeln, das dicke Kabel verlegen und, hinterher Pflaster wieder drauf) und der Elektriker nur das "Elektrische" macht, dann könnt Ihr eine Wallbox am ende für fast 0 Istallieren

Link zur KFW Förderung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.
SEBelectric 
Fragesteller
 26.04.2021, 13:17

Ich pendle täglich knapp 210km zur Arbeit, zudem möchte meine Frau das Auto nach der Arbeit nur für Einkäufe, etc. benutzen. Deswegen, denke ich das eine Wallbox schon notwendig ist. Tatsächlich ist im Carport nur eine Neonröhre installiert, keine Steckdose. Viele Grüße Seb

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mloeffler  26.04.2021, 19:15
@SEBelectric

Bei einer so großen täglichen Fahrstrecke ist eine 11 kw Wallbox tatsächlich schon sinnvoll. Insbesondere wird das Fahrzeug ja dann eher > 10 Sunden pro Tag aus dem Haus sein.

Ein großer Teil des Aufwandes der geschilderten Situation ergibt sich aber auch aus der Verlegung der 3 Phasigen Zuleitung und den damit verbundenen Erd- u. Pflasterarbeiten.

Vielleicht solltest Du gemeinsam mit einem Elektriker prüfen wie Die derzeitige Zuleitung zum Carport beschaffen ist. Vielleicht hast Du Glück und sie ist großzügig ausgelegt worden. Wenn Dir der Elektriker bestätigt, dass darauf 16A einphasig oder auch nur 10A dann aber 3 Phasig möglich sind. Dann kann man daran immer noch eine Wallbox betreiben. Zwar nicht mit den vollen 11 kw, aber immerhin mit 3,7 kW im Falle von 1x16 A oder mit 6,9 kW im Falle von 3x10 A. Um bei angenommenen 20 kWh/100 km und täglichen 250 km Fahrstrecke (ich nehme an 210 ist nicht die einfache Strecke) ca. 50 kWh täglich nachzuladen müsste das Fahrzeug bei 3,7 kW ca. 14 Stunden täglich (grenzwertig), bei 6,9 kW aber nur 8 1/2 Stunden an der Leitung hängen.

Letztlich musst Du das halt alles Abwägen.

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emib5  26.04.2021, 13:50
Wenn Ihr also die "Hilfsarbeiten" (Buddeln, das dicke Kabel verlegen und, hinterher Pflaster wieder drauf) und der Elektriker nur das "Elektrische" macht, dann könnt Ihr eine Wallbox am ende für fast 0 Istallieren

Bei 22 m Leitungsweg mit Pflasterverlegung etc. wird es wohl doch etwas teurer.

Insbesondere, wenn diese Leistungen wohl nicht selber ausgeführt werden können / sollen.

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Eine seriöse Schätzung ist ohne ansatzweises Wissen über die örtliche Gegebenheit nicht möglich, grob dürfte der Spaß irgendwo bei 1000-2000€ liegen.

Ich schmeiß' mal um die 2.000€ in den Raum.

Ich habe bei 20 Meter Länge ca. 1.200€ für das Einziehen des Kabels in Leerrohr, Anschließen im Verteilerkasten und der Wallbox + Nebenverteiler im Carport, Kabel, Sicherungen, Schutzschalter, Zwischenzähler, Kleinzeug und 2 Steckdosen bezahlt.
Arbeitslohn war ~ 600€

Das Leerrohr wurde in einem anderen Bauvorhaben verlegt, weshalb ich das nicht genau beziffern kann.

dann taugt der nichts... sorry, ist aber so! er sollte eigendlich wissen, was auf euch zukommt, wenn ihr die wallbox installiren lassen wollt.

Was er wissen sollte wäre ob 11 oder 22 kW und ob in der Box ein gleichstromsensitiver Fehlerstromschutzschalter oder eine gleichwertige Schutzbeschaltung vorhanden ist.

danach müsste er eigendlich bis auf die erdarbeiten planen können. kann er das nicht, sucht euch besser einen, der das kann.

die erdarbeiten würde ich ggf. bei einem garten- und landschaftsbauer anfragen.

lg, anna