Was kann man gegen ein Bandscheibenvorfall tun?

4 Antworten

Einmal Bandscheibenvorfall, immer Bandscheibenvorfall. Wenn du keine OP machst, dann geht die Bandscheibe auch nicht mehr in ihren Urzustand zurück.

Allerdings kann man präventiv etwas machen, damit man keinen Bandscheibenvorfall bekommt.

Und man kann auch im Akutfall Rehasport verschrieben bekommen, damit die Muskulatur die Bandscheibe dann so hält und sie nicht weiter rausrutscht. Und um den Schaden auszugleichen.

Also ja, Sport hilft, aber der sollte ausgewählt sein und du solltest von einem ausgebildeten Trainer Übungen gezeigt bekommen, die gut sind. Daher bekommt man in dem Fall auch ein Rezept über Rehasport oder eine Kur, oder Physiotherapie.


verreisterNutzer  11.09.2019, 22:18

Reha- Sport ist ein allgemeines Fitness- Programm für Menschen, die nicht mehr ganz so fit sind. Nichts individuell abgestimmtes. Reha- Sport sorgt dafür, dass Ärzte die Patienten erste einmal "beschäftigt" haben.

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Rendric  11.09.2019, 22:20
@verreisterNutzer

Aha, trotzdem erfolgt es auf Rezept und viele gehen dazu auch ins Fitnesstudio (die das anbieten) und kriegen dann ein individuelles Trainingsprogramm zugewiesen, welche Geräte sie wann wie abarbeiten sollten. Es muss also kein Allgemein-Programm in einem Rehazentrum für alle sein.

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verreisterNutzer  11.09.2019, 22:37
@Rendric

Ich weiß, was Reha- Sport ist. Ich kenne auch den Unterschied zwischen Reha- Sport und Funktionstraining. Mir ist bewusst, wie effektiv ein "Training" mit moderaten Gewichten ist und was es bewirkt (bzw. nicht bewirkt). Und ich weiß, was individuelle Physiotherapie bei akutem Bandscheibenvorfall ist und kann.

Reha- Sport erfolgt auf Rezept, kostet nix und ist "gut". Es kann aber noch etwas: Reha- Sport ist ein anderer Kostenträger als Physiotherapie. Also versorgen wir Patienten mit Reha- Sport Rezepten, dann sind sie ein ganzes Jahr beschäftigt und wir sparen dafür die Kosten für Physiotherapie. Wie effektiv das ist, wenn Oma Edith (87J) und ihrem künstlichen Schultergelenk dieselben Übungen macht wie Opa Fred (79J) mit seiner Schenkelhalsfraktur übersehen wir dabei großzügig.

Jemanden mit einem akuten BSV in den Reha- Sport zu schicken ist suboptimal und wird nicht helfen.

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Tritt Bandscheibengewebe aus / Rutscht ein Teil der BS aus ihrer Position, kommt es zu einer Entzündungsreaktion an dieser Stelle. Flüssigkeit lagert sich an. Das macht Probleme.

Da Nerven in der unmittelbaren Nachbarschaft der Bandscheiben verlaufen, strahlen die Schmerzen im Verlauf dieser Nerven aus. Von der Lendenwirbelsäule geht dieser Schmerz häufig in ein Bein (über den Po oder auch über die Leiste) bis zu den Zehen.

Will man einen BSV behandeln, muss man sich also um die Entzündungsreaktion kümmern. Das geschieht zumeist mit Medikamenten. Ärzte verschreiben entzündungshemmende Schmerzmittel (Ibuprofen, Diclofenac). Manchmal muss es etwas stärkeres sein. Dann gibts auch mal Tramal & Co. Zusätzlich werden manchmal Mittel verordnet, die die schmerzhaft verspannte Muskulatur entspannen.

Dazu beginnt man mit physiotherapeutischer Behandlung. Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Wärmetherapie sind da die Mittel der ersten Wahl. Bessern sich die Beschwerden innerhalb von 6 Wochen, kann man mit gutem Gewissen weiter konservativ behandeln. Tut sich nichts oder werden die Beschwerden schlimmer, tauchen Schwäche oder Lähmungen auf, sollte man nicht mehr um die OP diskutieren.

Lähmungen / Schwäche sind Hinweise auf Nervenschäden und je länger Nerven geschädigt werden, desto länger brauchen sie zur Regeneration. Wartet man zu lange, können Restschädigungen bestehen bleiben. Einen hängenden Fuß oder ein lahmes Bein braucht niemand.

Nach dem Abklingen der Beschwerden bzw. nach der Frühreha- Phase nach der OP beginnt ein sinnvolles Muskelaufbautraining. In dieser Phase kommt Sport ins Spiel.

In der akuten Phase sollte man keinen Sport machen! In der Phase (siehe oben): Medikamente, Physiotherapie, moderate Bewegung.

FZ

Ist es sicher bereits ein Vorfall, oder erst eine
BS-Vorwölbung ?
Hast du Dauerschmerz oder nur zu bestimmten
Zeiten in bestimmten Fehlhaltungen ?

Wenn du das Problem noch nicht solange hast 
könntest du vielleicht auch an der Ursache ansetzen,
also Diese vermeiden.
Mit Ursache meinte ich Dauerfehlhaltungen bei
bestimmter längerer Tätigkeit oder z.B. in der
Nacht.
Prävention wäre natürlich die beste Lösung damit
sich der Faserring zurückbilden kann. 
Mit Sport wird es schwierig, am ehesten noch gezielte
Übungen um entgegen zu arbeiten und die Bandscheiben
entlasten.
Ich drück Dir den Daumen und wünsche dir,
das es noch nicht so schlimm ist,
und baldige Besserung
opi ehrsam               

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Direkt gegen den Bandscheibenvorfall kann man eigentlich nichts, außer eine OP machen, aber gegen die Schmerzen kann man verschiedenes tun, bzw. Akupunktur