Was ist Wohlfühlglück Zufallsglück dauerhaftes Glück?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als Wohlfühlglück würde ich das Wohlbefinden aufgrund bestimmter angenehmer Umstände bezeichnen - etwa, mit einem geliebten Menschen gemeinsam in einem kuscheligen Bett zu liegen.

Als Zufallsglück würde ich die spontane Freude aufgrund eines angenehmen Zufalls bezeichnen - etwa der plötzliche Fund eines Geldscheins auf der Straße.

Dauerhaftes Glück ist meiner Meinung nach eine reine Wunschvorstellung und Illusion. Ich glaube nicht an den Zustand dauerhaften Glücks, da nichts in der Welt ewig oder unveränderlich ist.

Enzylexikon  15.01.2016, 13:55

Jetzt noch ein paar weiterführende Gedanken, die vielleicht hilfreich
sein können, wenn es um die Sortierung der eigenen Gedanken geht.

Zufallsglück ist zeitlich meist stark begrenzt. Nach der ersten spontanen Freude setzt sofort die Rationalität ein - "was mache ich mit dem gefundenen Geld?"

Wohlfühlglück kann länger anhalten, womöglich abhängig davon, ob es passiv oder aktiv gewonnen wurde.

Passives Wohlfühlglück besteht, wenn alles positive selbstverständlich ist. Das kann lange gut gehen, aber irgendwann in Langeweile und mangelnde Befriedigung umschlagen.

Aktives Wohlfühlglück entsteht, wenn man durch eigene Anstrengung etwas erreicht hat, etwa indem man eine schwierige Aufgabe bewältigte. Das ist vermutlich meist befriedigender, setzt aber stets neue Aktivität voraus.

Dauerhaftes Glück kann es wie gesagt eigentlich nicht geben, dennoch ist der Wunsch nach einem solchen Zustand der Motor für eine ganze Glücksindustrie, die Glück durch Konsum verspricht.

Lebenshilferatgeber, Seminare, Wellness-Angebote, Anti-Stress-Kuren arbeiten eigentlich nur mit dem Faktor "Wohlfühlglück" und wie man diesen Zustand möglichst optimal erreichen kann.

Darin liegt meiner Ansicht nach auch die Schwachstelle und der Irrtum dieser therapieartigen Angebote, die teilweise auch von Sekten und manipulativen Gruppen eingesetzt werden:

Glück kann nicht optimiert, upgedated, oder kontinuierlich verbessert werden. Ich sehe das nämlich so:

Man kann nicht glücklich werden - man kann nur glücklich sein.

Entweder ich empfinde in diesem Moment das Gefühl des Glücks - oder eben nicht. Aber kein Moment dauert ewig.

Die Vorstellung, einen statischen Glückszustand ewiger Verzückung und Zufriedenheit herbeizuführen, ohne dabei den Verstand zu verlieren, halte ich für illusorisch.

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Selamucar99 
Fragesteller
 15.01.2016, 19:04

Danke aber kann ich das so in meine Hausarbeit reinführen also reinschreiben  was würden sie sagen?

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Enzylexikon  15.01.2016, 19:06
@Selamucar99

Wenn es darum geht, wie du selbst diese Begriffe definierst, dann kannst du das durchaus so formulieren denke ich. Es ist ja deine Meinung

Wenn es natürlich eine feste Definition dieser Begriffe gibt, sollte man diese nennen, denke ich.

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Selamucar99 
Fragesteller
 16.01.2016, 00:42
@Enzylexikon

Ich muss die Begriffe nicht von meinen Gedanken aus machen sondern feste Definition von dennen.. 

Und ich hab noch eine Frage ich muss jz die Glücksauffassungen (Wohlfühlglück Zufallsglück dauerhaftes Glück) vergleichen was kann ich schreiben?

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Enzylexikon  16.01.2016, 13:29
@Selamucar99

Obiges sind meine persönlichen Definitionen, keine lexikalischen.

Was den Vergleich angeht - ich habe ja schon Unterschiede und Gemeinsamkeiten gezeigt (Ursache, Befriedigungsgrad, Dauer). Der Vergleich sollte also einfach fallen.

PS: Vielen Dank für den Stern. :-)

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Glück ist ein Wort, dessen Bedeutungsbreite inzwischen inflationär ist. Glücksversprechen sind längst die Wünschelruten der Verführer, Menschen für sich einzufangen. Die ganze Werbung ist eine Industrie überbordender Glücksversprechungen, die die beworbenen Massenprodukte gar nicht halten können. An allen Ecken lauern inzwischen teilweise dümmlichste Quizfragen, die mit irgendwelchen Werbegeschenken verbunden sind und eigentlich nur den Zweck haben, Daten zu fangen. Ein moderner, aus Indien stammender Philosoph, Pravu Mazumdar, der in München lebt, hat ein Buch über die modernen Glücksindustrien geschrieben. In einem Aufsatz "Die Glücksmaschinen - Anmerkungen zur Industrialisierung des Glücks" in dem Sonderheft von "Aufklärung & Kritik"

http://www.gkpn.de/AuK_So14_08.pdf

ab Seite 176.

Diese ganzen Glücksversprechungen wenden sich an Menschen, die sich erhoffen, dass Ihnen Glück ohne ihr Zutun von außen in den Schoß fällt. Noch Sigmund Freud hat das, bezogen auf die Lebenskunstphilosophie der Antike, anders gesehen. Er schreibt: "man möchte sagen, die Absicht, daß der Mensch »glücklich« sei, ist im Plan der »Schöpfung« nicht enthalten." Lebensglück, die glücklich machende Empfindung, dass man sein Leben im Griff hat, ist eine ständige Bemühung, die einem nicht in den Schoß fällt. Doch diese Form von Glück aus einer gelingenden Lebenskunst, wie sie in der Antike Thema aller Philosophen war, ist mit dem Christentum abgeschnitten worden. Das Christentum hat jahrhundertelang die Aufmerksamkeit der Menschen vom selbst verantworteten aktuellen Lebensgeschick auf die ewige Seligkeit danach verlagert. Das Glück wurde so zu einem Versprechen, dessen Voraussetzungen das Befolgen der kirchlichen Gebote und die Nutzung der Heilsmacht der Kirche waren. Das Glück des ewigen Lebens war ein Versprechen, aber die Macht der Kirche war real.

Erst langsam entwickelt sich wieder eine Philosophie der Lebenskunst. Doch sie steht gegen die bequemen Versprechungen der Glücksindustrie, die die verheißende Macht der Kirche übernommen hat. Da wird, z.B. bei der richtigen Wahl des Urlaubsanbieters, das garantierte Wohlfühlglück versprochen. Millionen hoffen auf das Zufallsglück, Millionär zu werden. In den esoterischen Zirkeln wird zwar korrigiert, dass das Glück in einem selbst zu finden sei. Da fällt man von einem Extrem ins andere. Die Einsicht des Aristoteles, dass gestaltendes Leben aus einsichtsvollem Handeln besteht, ist verschüttet. Nur wenige schaffen es, ihr Leben im Griff zu halten und aus sich heraus aktiv zu gestalten. Freud interpretiert das „Programm des Lustprinzips“ nicht statisch, als auf ein Glück ausgerichtet, das dann von möglichst langer Dauer sein soll, sondern dynamisch als Antriebskraft, als eine Ausprägung der Lebensdynamik überhaupt. Überleben heißt, immer wieder die befriedigende, glücklich machende Variante des Lebenswegs zu suchen. Positive Rückmeldungen aller Qualitäten wie Freude, Spaß, Lust, ein gutes Gefühl, Befriedigung usw. sind Orientierungssignale der Natur, ob man mit dem Überlebensfahrplan in der richtigen Spur ist. Schmerz, Unwohlsein, Missstimmung usw. sind Warnleuchten, dass da evtl. etwas „schief läuft“. Die Bewertung dieser Signale ist aber immer noch Aufgabe des Verstandes. Wer Marathonsieger werden will, muss die Schmerzen der letzten Kilometer aushalten. Worin Glück für jeden einzelnen besteht, ist nicht ein für alle Mal festgelegt und schon gar nicht „von Natur aus garantiert“. Erst recht gesellschaftlich und kulturell ist es eine Gestaltungsaufgabe.

Zufallsglück ist wenn dir jemand eine Tafel Schokolade schenkt, Wohlfühlglück ist wenn du diese isst und dich darüber freust und dauerhaftes Glück ist wenn das mit der Schokolade ständig passiert. :D

das sind nur unausgegorene meinungen, da alles glück nur positiver zufall ist

Woher ich das weiß:Hobby – Wo liegen die Ursachen für das, was in der Welt passiert?