Was ist missionarischer Atheismus?

7 Antworten

Gäbe es den nicht, dann würde kein einziger Atheist hier Fragen stellen, ob es Gott gibt oder nicht und nicht immer wieder versuchen, andere davon zu überzeugen, dass sie recht hätten und auch nicht Andersdenkenden als Anhänger von Aberglauben oder in ihren Augen viel Schlimmerem zu nahe treten oder Leuten, die einer Religion beitreten wollen, teils vehement davon abzubringen trachten. Es gab schon welche, die meinte, dieses tun zu müssen, weil es ihr Auftrag sei. Klassischer Missionierungsversuch.

Nicht jeder Atheist soll jetzt aber so gemeint sein, wenn er die Frage nach Gott stellt. Es ist immer davon abhängig, ob er bereit ist, die Perspektive des andern anzuerkennen und zu respektieren. Natürlich kann er das auch vom andern erwarten. Es ist nur leider so, dass ich Atheisten bisher nur selten ohne das beschriebene Eifern erlebt habe, ohne den Versuch, mich von meiner eigenen Perspektive abzubringen.

Deshalb meine ich, dass es immer ratsam ist, zu schauen, bevor man einen Disput eingeht, ob der andere überhaupt bereit ist, deiner Perspektive die gleiche Daseinsberechtigung zuzugestehen wie seine hat. Ansonsten ist das sinnlos.

Bevor ich damals aus der Kirche ausgetreten bin (um Steuern zu sparen), hatte ich die komplette Bibel gelesen, weil ich keinen Fehler machen wollte. Danach war mir klar: Ich will da so schnell wie möglich austreten!

Just in dieser Zeit klingelte es an meiner Tür und zwei alte Damen von den Zeugen Jehovas wollten mich missionieren. Ich hatte die passenden Bibelstellen noch ganz frisch im Kopf und habe im Gegenzug versucht, sie zu missionieren. Wir tauschten eine Viertelstunde lang unsere Argumente aus.
Beiderseits erfolglos, natürlich.

Danach klingelten immer wieder Zeuginnen Jehovas paarweise bei mir: Vorneweg jeweils eine wechselnde junge hübsche, die mit mir diskutieren musste, und dahinter eine der beiden alten, lächelnd und nickend. Ich glaube, ich hatte mich durch mein Argumentieren als Teil der Missionarinnenabschlussprüfung qualifiziert.
Damals war ich wohl ein missionarischer Atheist.

Das Missionieren habe ich schon lange aufgegeben: Keine Chance bei Leuten, die ihren Verstand an der Garderobe abgegeben haben. Heute würde ich mich als fundamentalistischen Atheisten bezeichnen: Ich halte Erwachsene, die an solchen Quatsch glauben, für völlig gaga. Aber wenn sie an den Osterhasen glauben wollen, an den lieben Gott oder an die Zahnfee, kann ich das wohl nicht ändern.


Bast4321  16.06.2022, 12:55

Solche Menschen wie du schrecken mich ab Atheist werden zu wollen. Danke dafür.

Wer sich verbal auf so ein Niveau begibt wie du es hier praktizierst, um sich selber als was besseres zu präsentieren, so ein Mensch würde ich niemals werden wollen.

0
tommgrinn  16.06.2022, 13:38
@Bast4321

Wirst du so oder so auch nicht.

Solche Menschen wie du schrecken mich ab Atheist werden zu wollen.

Psychologisch gesehen sagst du damit aus, alle Atheisten wären wie dieser. Das nennt man wiederum Pauschalisieren und Vorurteile haben. Es offenbart deinen Hass, den du in dir trägst.

Wer sich verbal auf so ein Niveau begibt wie du es hier praktizierst, um sich selber als was besseres zu präsentieren, so ein Mensch würde ich niemals werden wollen.

Diesen Hass verdeutlichst du hier noch einmal.

Es tut mir etwas leid um dich, dass du dich von Hass leiten lässt. Möge der Atheismus oder was auch immer dir zu mehr Gelassenheit und Glück verhelfen.

2
Bast4321  16.06.2022, 14:12
@tommgrinn
Pauschalisieren

Vs.

Solche Menschen wie du.
Zeigt eher das du über meine Person zu tief in einer Glaskugel gesehen hast?

Ich habe einen lieben Freund dein Posting gezeigt, welcher Atheist ist. Wir haben herzlich drüber gelacht wie du mir Hass abdichten willst. Danke dafür.

Du bist mit ein Grund weshalb ich kein Atheist werden wollte.

0

So etwas halt:

Die British Humanist Association und der Religionskritiker Richard Dawkins unterstützten die Aktion Sherines, Londoner Busse mit den Werbezeilen “There's probably no god. Now stop worrying and enjoy your life.” (deutsch: „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Nun denn, hör auf dir Sorgen zu machen und genieße dein Leben.)

Anmerkung dazu: Auch viele Gläubige machen sich keine Sorgen und genießen das Leben, die meisten davon vielleicht gerade weil sie Gläubig sind. Zeigt diese Aktion eigentlich nur blinden Aktionismus, wo lediglich die gängigen Vorurteile gegenüber Gottglauben als alltägliche Weisheit suggeriert werden sollte.

Wenn Atheisten los gehen um andere davon zu überzeugen das Atheismus gut, richtig und das einzige ist. Denke ich Mal.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gnostischer Atheist und Satanist

Mrsvaccinated 
Fragesteller
 16.06.2022, 12:13

Ist das gut ?

0
metalkitten08  16.06.2022, 12:41
@Mrsvaccinated

Aufzwingen war noch nie gut. Wenn du jemanden überzeugen willst ist eine Sache aber aufzwingen sollte man niemals tun.

Könntest dich aber als gnostischen Atheist beschreiben.

3
Rudigems  16.06.2022, 14:56
@metalkitten08

Sie machen dasselbe, was viele Muslime auch machen. Christen sind da flexibler. Kenne viele Christen, die zum Nachdenken fähig sind.

Am besten machen es viele Theisten ohne Religion. Sie erzählen über ihre Erfahrungen mit ihrem Gott, sonst nichts. Missionieren würde bei ihnen gar nichts bringen, weil ihr Gott, sich seine Schäfchen selber aussucht.

0

Missionieren heißt immer, das man sich selbst nicht ganz sicher ist. Man versucht mit Tricks, die eigene Unsicherheit zu tarnen, und macht Versprechen, die man nicht halten kann oder nicht halten muss.

Das trifft zu fast 100% auf Atheisten zu. Kenne keinen, schon gar nicht hier bei GF, der nicht Werbung für seinen Atheismus macht.

Objektiv gesehen, gibt es keinen Grund für aggressiven Atheismus. Wer selber zu dem Schluss kommt, das es keinen Gott gibt, dem bleibt es unbenommen, davon auszugehen und sein Leben danach einzustellen.

Problematisch für alle Atheisten, ist die Entstehung des Universums im allgemeinen und der Menschwerdung im speziellen. Die Theisten haben es da leicht. Sie gehen davon aus, das es einen Gott gibt, der dies alles geschaffen hat. Sie können beweisen, das es das Universum und die Menschwerdung gibt.

Diesem Beweis stehen die Atheisten völlig hilflos gegenüber. Sie haben kein Modell, das erklären könnte, wie das Universum und die Menschwerdung anders als durch einen Gott, entstanden sein könnte.

Deshalb fühlen sie sich oft provoziert, und versuchen mit allen Tricks der Rhetorik, andere Menschen davon zu überzeugen, das sie Recht haben. Viele machen das in umgekehrter Form, was viele Religiöse auch machen. Sie missionieren. Völlig verwerflich.

Wenn ich ein Atheist wäre, würde ich mir die Argumente der Gegenseite fair anhören, und in ruhigem und sachlichen Ton, so objektiv wie möglich, meine Gegenargumente darlegen. Selbstverständlich immer mit der Maßgabe, das ich mich irren könnte.

Genauso mache ich es als Theist auch, (wenn ich nicht unfair provoziert werde). Ich lege dar, wie ich zum Theisten geworden bin, erkläre was ich als Theist alles so erlebe und versuche so verständnisvoll und so wohlwollend auf meinen Gegenüber einzugehen, wie es mir möglich ist, immer bereit, auch eine Pattsituation zu akzeptieren.

Missionieren, tue ich nicht. Ich versuche Menschen zum Nachdenken anzuregen und zum Versuch zu animieren, es doch selber mal auszuprobieren. Allerdings, würde ich niemals etwas versprechen, was ich nicht halten kann, bzw. was nicht eintreffen kann.

Mein Gott ist der Gott der Nächstenliebe. Nächstenliebe macht Spaß. Sie macht soviel Spaß, das man davon süchtig werden kann (Helfersyndrom). Dies kann ich garantieren, und dies kann auch jeder selbst ausprobieren.

Wenn allerdings propagiert wird, das man durch Gottlosigkeit, ein schönes Leben bekommen kann, halte ich das für fragwürdig. Ich persönlich gehe eher vom Gegenteil aus. Wenn ich mir hier bei GF, einige Antworten und Kommentare von Atheisten durchlese, habe ich nicht den Eindruck, das diese Menschen ein schönes Leben leben.