Darf ich als Atheist "Grüß Gott" sagen?

26 Antworten

"Grüß Gott" ist ein kulturelles/geschichtliches Erbe in Form eines Sprachelements mit der Bedeutung einer freundlich gesinnten Begrüßung und kein religiöses Bezeugnis. Man sollte sein Hirn ehrlich gesagt mit wichtigeren Dingen belasten als mit sowas.

Alles hat eine Geschichte. Und wenn man eventuell in 100 Jahren sich so nicht mehr begrüßt, dann ist das so. Kein normaler Mensch würde jemanden Religionszugehörigkeit unterstellen, wenn man in Bayern so begrüßt wird. Und wenn doch, sind das nur Menschen, die auch in vielen anderen Dingen mit Vorurteilen um sich werfen.

Wenn du es nicht sagen möchtest, dann sag' es halt nicht ansonsten interessiert entweder nicht oder die Person, die es interessiert, hat generell ein Problem.

Atheismus hat keine Grundprinzipien. Atheismus ist nicht die Ursache, sondern nur eine Konsequenz aus bestimmten Weltbildern, wie z.B. dem Skeptizismus und/oder dem methodischen Naturalismus.

Aus dem Atheismus folgt nichts. Es ist einfach nur ein Zustand, den man als reservierte Haltung gegenüber der Aussage "Gott existiert" ansehen kann, mehr nicht.

Das ist bloß eine Floskel, die halt in manchen Gegenden des deutschen Sprachraums als Gruß benutzt wird. So ähnlich wie "Oh Gott", "Um Gottes Willen" und "Gott sei Dank", das sind auch bloß noch Floskeln.

Das kann also alles auch ein Atheist sagen, ohne die Existenz eines Gottes anzuerkennen. Ich persönlich benutze diese Redewendungen nicht (nicht unbedingt als bewusste Entscheidung, es entspricht einfach nicht meinen Sprachgewohnheiten), aber das können andere Atheisten halten wie sie wollen.

Wen du gerne lügst (2.Mose 20,16) ?

Aber auch du wirst unseren ewigen Schöpfer begreifen (Offb.20,5).

- Oder auch nicht (Offb.20,15)...

"Pfürti" und "adieu" sind ähnlich.

Sag einfach "Moin!", das passt morgens, mittags, abends, nachts, ist immer freundlich, und setzt sich (darum?) immer weiter durch...

Anekdote am Rande: In Bayreuth im Projekt hatte ich mir vorgenommen, mal nicht dumm aufzufallen und hab da brav "Grüß Gott" gesagt, während alle (einheimischen) Kollegen dort nur "Moin!" sagten.
Die hatten im Jahr zuvor auf einem Seminar/Betriebsausflug ihr Ostfriesenabitur gemacht, und das komplett adaptiert.

das ist genauso wie mit den Kreuzen in den bayrischen Behörden:

Ministerpräsident Söder hat ausdrücklich erklärt, dass das kein religiöses Symbol ist, sondern ein Ausdruck der bayrischen Kultur.

Dasselbe gilt für "Grüß Gott", das ist auch Kultur, nicht Religion.