Kann Atheismus Sünde sein?

19 Antworten

Nein, Atheismus ist der Schritt, den man zwangsläufig tun muss, wenn man die Aufklärung durchlaufen hat.

Ich selbst würde da noch einen Schritt weitergehen. Für mich sind alle Religionen (wie sämtliche anderen Heilsbotschaften) das eigentliche Ur-Böse, das in diese Welt eingepflanzt wurde. Man kann nicht anders, als sich angewidert abzuwenden.

Dass Heilsbotschaften von vielen als gütig und "menschlich" beurteilt werden, beruht darauf, dass ein paar ahnungslose Benutzte im klerikalen oder gesellschaftspolitschen Fußvolk gute Taten begehen, die der Kupfermünze gleichen, die der milliardenschwere Betrüger einem Bettler in den Hut wirft.

Nur dem absolut Bösen kann es gelingen, so viele tausende von Millionen Menschen in seinen Bann zu ziehen.

Nö. Sünde ist ein Konzept, das auf einem "absolut guten" (=Gott) und dem entgegen liegenden "absolut bösen" (=der Teufel, den aber ja auch Gott geschaffen hat, lol) aufbaut. Das ganze Konzept ist eine kindlich-vereinfachende Betrachtung der Realität.

Niemand steht morgens auf und sagt "so, tschüß liebe Kinder, Papa geht jetzt mal was böses machen". Die üblen Bösewichte bei der SS waren der Meinung ein Ritterorden zu sein, der die Welt rettet... Die IS Kämpfer meinen, alles übel aus der Welt zu schaffen, wenn sie ihr nur den Islam nach ihrer Leseart aufzwingen... aus meiner (und hoffentlich Deiner) Sicht "böse", aus deren Sicht "gut" und "richtig". Obwohl man sehen und messen kann das da Menschen leiden und sterben. Wertvorstellungen sind also - obwohl objektiv Bewertbar - eine Subjektive Sache.

Mit der nicht-existenz eines Gottes als Maß aller Dinge (es gibt keinerlei Beweise für seine Existenz, aber lassen wir das mal außen vor und nehmen einfach an, es ist so - es geht ja um Atheisten), wird das ganze noch absurder.

Das gesamte Konzept zerfällt, Sünde wird als die - für die Machtphantasie von Kirchenfürsten verwendete - Illusion sichtbar die sie ist. Es gibt keinen Gott. Es gibt keine Sünde.

Wer dennoch glaubt, ist ja kein Atheist (kann sich aber jeder Menge anderer Sünden einreden wenn er/sie will).

Hooks  13.01.2017, 15:01

Das zeigt nur, daß Du das "Konzept" überhaupt nicht begriffen hast.

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matmatmat  13.01.2017, 15:11
@Hooks

Ja, mir kleinem Licht aber auch einigen bekannten Philosophen ist das Konzept vollkommen unverständlich und abstrus... da magst Du recht haben.

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Hooks  13.01.2017, 21:53
@matmatmat

Lies halt mal die Bibel durch und bitte Gott, daß er es dir zeigt. Das meine ich ernst.

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matmatmat  13.01.2017, 22:14
@Hooks

Nochmal das ganze Buch? Das ist doch, was ich gemacht habe, bevor mir klar wurde, das der gesamte Christenverein verrückt sein muß und ich ausgetreten bin. Ich fürchte noch mal lesen macht es nicht besser... es ist etwas wirr geschrieben, widerspricht sich häufig, enthält überholte, kindlich-naive Ethik und ganz ehrlich? Wenn ich Gott zu mir sprechen höre wäre mein erster Gang zum Arzt...

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Atheismus und Kirchenglaube stehen sich näher als man denkt.

Erstmal, jeder Mensch benötigt aufgrund seiner irdischen Beschränktheit irgend etwas Transzendentes, Irrationales, "Höheres", das über seine armselige irdische Realität hinausreicht und an das zu glauben ihm möglicherweise Trost bringt.

Beim religiösen Menschen ist es Gott und beim Atheisten die menschliche Vernunft.

Was beide wieder nahe zueinanderbringt ist die Tatsache, das sowohl Gott wie auch die menschliche Vernunft reine Fiktionen sind.

Wenn man also Atheist ist (wie es z.B. ich seit 60 Jahren), ist das natürlich okay, aber man rückt der Wahrheit allerdings um keinen Millimeter näher, denn die "Wahrheit" existiert nämlich auch nicht. Was wir für Wahrheit halten, ist nur ein Konstrukt, das wir uns aus den Bruchstücken zusammenbasteln, die wir in unserer Eingeschränktheit wahrnehmen können.

Eine Diskussion über "Sünde" packt dieses Problem auf einer sehr niedrigen, naiven Ebene an. Es ist somit ein religiöser Diskurs ultralight.

nööööööööööööööööö....................:)

auch für dich nochmal:

"sünde, gut/böse" sind NUR worte, erfunden vom menschen, um bestimmte moralische denkweisen, taten usw. einteilen/ordnen zu können und diese dinge sind IMMER RELATIV.......... was für einen muslime sünde wäre, das essen eines schweines, ist für einen hinduisten normal, aber eine kuh zu essen, wäre im hinduismus eine sünde, während es im islam auch normal wäre...........

wenn ein mensch, der sich nicht von märchen beeinflussen lassen will, damit ein sünder wäre, dann bin ich GERNE ein sünder............!!!

Ein Christ, folgt nicht dem Islam, sündigt daher aus islamischer Sicht.

Ein Muslim, folgt nicht der Bibel, sündigt daher aus christlicher Sicht.

Ein Muslim und ein Christ, folgen nicht allen Gesetzen der Thora, sind aus jüdischer Sicht auch Sünder.

Ein Atheist, folgt weder dem Evangelium, Quran noch der Thora, ist in aller Augen ein Sünder. 

Ein Jude, Muslim und Christ, jeder folgt seiner Religion, ist aus atheistischer Sicht ein Mensch der alte Bräuche praktiziert, also kein Sünder.

Wenn man nach allen Religionen gehen würde, in denen es Sünde gibt, dann sind alle Menschen Sünder. Wenn man nach dem Atheismus geht, gibt es keine Sünder, nur Theisten und Atheisten. Doch es ist aus atheistischer sich nicht verboten, dass man theistische Ansichten vertritt, wie die Juden, Muslime und Christen.

LG. Belruh

Belruh  11.01.2017, 20:50

*atheistischer Sicht

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seguiendo  11.01.2017, 21:15

Nach dem Christentum sind übrigens auch alle (außer Jesus) sünder, die Christen auch ;)

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Belruh  11.01.2017, 21:21
@seguiendo

Ich denke mal, hier ist die Rede von der Sünde des Nichtglaubens! ;)

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