Was ist Kapitalismus einfach erklärt?

7 Antworten

Ein System, bei dem Produktionsmittel in den Händen von privaten Unternehmen sind. Produktionsmittel werden teuer gekauft und verkauft. Und nur von Menschen mit viel Geld. Produktionsmittel sind aber auch notwendig für die Produktion. Was heißt das? Die Produktion und die Ware ist in den Händen von privaten Unternehmen.

NeonSchaf  01.02.2023, 21:16

Nur von Leuten mit viel Geld? Nein, das stimmt überhaupt nicht. Hast du dir schonmal ein Werkzeug gekauft, ja, das ist schon ein Produktionsmittel, oder einen Teil eines Anteils an einem Unternehmen?

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Menschen gründen mit z.B. geerbten Geld ein Unternehmen oder sie finden andere, die ihnen Geld leihen und gründen ebenfalls ein Unternehmen.
Da es Kapitalismus schon lange Zeit gibt, sind aus den gegründeten kleinen Unternehmen mittlerweile große Konzerne geworden.

Das Geheimnis liegt aber darin, dass, wenn es nicht nur ein z.B. selbständiger Malermeister ohne Gesellen ist, Unternehmen Arbeitskräfte beschäftigen.

Damit beginnt eine Spirale. Jede Arbeitskraft kann mehr leisten (produzieren) als sie (die Arbeitskraft) zum Leben braucht. Ein Unternehmen wird im Kapitalismus auch nicht viel mehr an die Arbeitskräfte bezahlen. Der Überschuss (das ist eigentlich der Mehrwert der Arbeit) verbleibt beim Unternehmen.

Dieses Kapital wird einerseits genutzt, um das Unternehmen durch Investitionen und/oder Zukauf anderer Unternehmen zu vergrößern oder aber, um denen, bei denen sich das Unternehmen Geld geliehen (siehe 1. Satz) eine Dividende zu zahlen.

Wer kein Geld hat, um es zu verleihen (in Aktien anzulegen) bekommt auch keine Dividende.

Im Endeffekt werden dadurch Reiche immer reicher Arme immer ärmer.
Das sind die Grundlagen des Kapitalismus. Sie basieren darauf, dass die Produktionsmittel (Maschinen, Werkhallen ...) im Besitz weniger befinden.

NeonSchaf  01.02.2023, 21:14
Der Überschuss (das ist eigentlich der Mehrwert der Arbeit) verbleibt beim Unternehmen.

Diese marxistische Theorie ist völlig überholt und schlicht und ergreifend falsch, es gibt keinen expropriierten Mehrwert aus der Arbeitskraft, weil Wert subjektiv ist.

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guenterhalt  01.02.2023, 21:37
@NeonSchaf
es gibt keinen expropriierten Mehrwert

Bedeutet, der Mensch kann nicht mehr Leisten als er für seinen eigenen Lebensunterhalt unbedingt benötigt.
Wer bitte schafft denn die Werte, die von den Arbeitskräften nicht verfressen werden?
Wenn die durch die Menschen geschaffenen Dinge nur subjektiven Wert haben, dann kann sich das auf den Geldwert beziehen.
Nach Marx ist Wert aber ein Äquivalent der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit eines Produkts.

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NeonSchaf  03.02.2023, 18:34
@guenterhalt

Irgendwie verstehe ich das nicht ganz. Wie gesagt, es gibt keinen expropriierten Mehrwert im Handel von Arbeitskraft, genauso wenig wie im Handel mit anderen Gütern.

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guenterhalt  03.02.2023, 18:36
@NeonSchaf

Mehrwert entsteht doch nicht im Handel, er entsteht bei der Produktion. Verwechsle das nicht mit Preisen, die müssen in keiner Weise den Werten entsprechen.

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NeonSchaf  04.02.2023, 14:25
@guenterhalt

Auch im Handel entsteht ein Mehrwert, aber wenn du dich auf die Produktion konzentrieren willst, ist das auch in Ordnung. Jedenfalls kann in der alleinigen Produktion (da ist Lohnarbeit nicht mit drin) auch kein Mehrwert entzogen werden, da das sich mit dem Rechtssystem (Eigentum) kreuzen würde. Lohnarbeit wiederum ist eine Kategorie von Handel, in der die Arbeitskraft aufgekauft wird gegen den Preis der Arbeitskraft, der Lohn genannt wird. Auch hier entsteht keine Expropriation im eigentlichen Sinne, da nun alle Produktionsmittel inklusive Arbeitskraft (o.B.d.A) in des Produzenten Besitz sind. Genauso wie ein Fachmann des Dachhandwerks keine Ansprüche an den entlohnten gebauten Dächern mehr hat.

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guenterhalt  04.02.2023, 14:53
@NeonSchaf

natürlich entsteht Mehrwert auch im Handel aber nicht dadurch, dass Preise erhöht werden, weil die Leute etwas unbedingt kaufen wollen. Der Mehrwert entsteht beim Transport, bei der Verteilung durch Arbeit.
Auch da wird es eine durchschnittlichen Aufwand geben, wer es effektiver kann, hat einen Extragewinn. Den wird aber nicht der Kraftfahrer oder Gabelstaplerfahrer erhalten, den behält der Unternehmer, wie er auch den Betrag einbehält, der über dem Durchschnitt liegt.

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NeonSchaf  04.02.2023, 15:03
@guenterhalt
natürlich entsteht Mehrwert auch im Handel aber nicht dadurch, dass Preise erhöht werden, weil die Leute etwas unbedingt kaufen wollen.

Das hat keiner gesagt! Handel schafft einen Mehrwert, weil er in allen anderen Fällen nicht zustande kommt.

Auch da wird es eine durchschnittlichen Aufwand geben, wer es effektiver kann, hat einen Extragewinn. Den wird aber nicht der Kraftfahrer oder Gabelstaplerfahrer erhalten, den behält der Unternehmer, wie er auch den Betrag einbehält, der über dem Durchschnitt liegt.

Okay, ich mache das nochmal ganz kurz und langsam: Der Arbeiter erhält den vollen Wert seiner Arbeit (in Form des Marktpreise / Lohn), nicht den Wert des geschaffenen Gutes

Wäre das nicht der Fall, so könnte man genauso gut sagen, der Arbeiter würden dem Kapitalisten seinen Mehrwert abzwacken, da es sein (Kapitalist) Investment ist und der Kapitalist nicht das bekommt (an Profit macht), was sein Investment wert sei, weil der Arbeiter was für seine komische Arbeitskraft frisst. Und dieses Argument abzulehnen, und zu folgern, dass es immer der, dem mehr übrig bleibt (beim Handel), ist, der ausbeutet, ist opportunistisch und relativistisch.

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guenterhalt  05.02.2023, 09:12
@NeonSchaf
Der Arbeiter erhält den vollen Wert seiner Arbeit (in Form des Marktpreise / Lohn), nicht den Wert des geschaffenen Gutes

Richtig, so geht ja das Prinzip kapitalistischer Ausbeutung. Der Mensch hat einen Marktwert, obwohl er mit seiner Arbeit u.U. höhere, sogar wesentlich höhere Werte erarbeiten kann.

Genau das wollen aber Sozialismus und Kommunismus beseitigen.

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Kapitalismus ist eine Wirtschaftsform, in der die Produktionsmittel und alle weiteren Güter im Privateigentum befinden. D.h. Maschinen, Fabriken, Arbeitskraft, Konsumgüter, Investitionen besitzen Menschen privat und nicht etwa der Staat. Daraus folgt, dass jeder Mensch souverän mit seinem Eigentum ist, und jeder Handel und Tausch damit freiwillig und ein Positivsummen-Spiel ist, also, dass beide Parteien davon profitieren. In der Freien Marktwirtschaft (=Kapitalismus) bilden sich dann Marktpreise, die die Knappheit von Gütern zeigen. Knappere Güter sind teurer als unknappere unrelevantere Güter.

Mit dieser Information können Unternehmen dann Profit- und Verlustrechnung betreiben und ihre Produktion auf maximale Effizienz auslegen.

Für ein tieferes Verständnis von Kapitalismus empfiehlt es sich, in das Thema der Nationalökonomie hineinzugraben.

PlueschTiger  02.02.2023, 15:14
Mit dieser Information können Unternehmen dann Profit- und Verlustrechnung betreiben und ihre Produktion auf maximale Effizienz auslegen.

Eher max. Profit, denn gerade an Effizienz hapert es teils doch arg.

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NeonSchaf  03.02.2023, 18:30
@PlueschTiger

Maximaler Profit ist maximale Effizienz (im Kapitalismus), da es darum geht, möglichst wenige wertvolle Güter der Gesellschaft zu entbehren und maximal viele wertvolle wiederzugeben.

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PlueschTiger  04.02.2023, 09:45
@NeonSchaf

Für mich eher Vollpfosten Form des Kapitalismus. Siehe dir Amazon und den I Pad Skandal an. Welcher Kapitalist würde solche Dinge im Wert von mehreren hundert Dollar pro Stück entsorgen weil die Funktionsprüfung der Rückläufer zu teuer wäre, satt sie zu verkaufen? Mit Verstand gehandelt hätte Amazon die geprüft und dann mit PR an Schulen oder so was verschenkt und die Teile dann als Spende Geltend gemacht. Da hätte Amazon doppelt profitiert, PR Kosten gespart und was fürs ansehen getan. Zudem gerade der Profit leidet doch teils unter dem Irrsinn. Das selbe mit tausenden Euro teuren Edelklamotten, welche nur weil vom Vorjahr zu Ramsch Preisen von vielleicht 100€ an Verwerter verkauft werden statt sie selbst zu etwas geringeren Preisen weiter zu verkaufen. Kapitalismus mit Verstand sieht für mich anders aus.

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NeonSchaf  04.02.2023, 12:26
@PlueschTiger

Nun, wir haben den Kapitalismus ja gerade heutzutage nicht, kein Wunder.

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Der Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, bei dem Unternehmen und Individuen Güter und Dienstleistungen produzieren und verkaufen, um Gewinne zu erzielen. Die Preise werden durch den Markt bestimmt, und das Eigentum an Unternehmen und Mitteln der Produktion liegt in der Hand privater Personen. Es gibt wenig staatliche Regulierung und einen starken Fokus auf den Wettbewerb und die Freiheit von Unternehmen und Konsumenten.

Kapitalismus (in einer extremen Form) bedeutet, dass ausschließlich die was zu sagen haben, die sehr viel Geld haben.

In nicht so extremen, da mit Demokratie gut verträglichen Formen bedeutet Kapitalismus, dass es nicht nur kleine Kapitaleigner gibt, sondern auch reiche bis extrem reiche, und dies mit dem positiven Effekt, dass sie wenigstens Investitionen tätigen können, zu denen es sonst nie kommen könnte (Beispiel: Elon Musk).

NeonSchaf  01.02.2023, 21:00
Kapitalismus (in einer extremen Form) bedeutet, dass ausschließlich die was zu sagen haben, die sehr viel Geld haben.

Nein, völlig abstruse Definition. Das ist wohl eher das, was man Plutokratie nennt.

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