Was ist eigentlich mit der Studentenschaft passiert?

4 Antworten

Dass das Studieren tatsächlich ein Studieren irgendeiner "Kunst" ist, muss lange her sein ;-)

Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass es das nicht mehr gibt. So manch ein Student sitzt schon noch fleißig und in Büchern vertieft in der Bibliothek.

Aber meine Erfahrung ist es leider auch, dass es vielen darum geht, möglichst effizient (im Sinne von möglichst wenig tun und so viel wie möglich herausholen) ihr Studium abzuschließen.

Besonders schade finde ich aber, dass sich nur noch sehr wenige engagieren. Egal ob Fachschaftsrat, Senat, Mitarbeit in irgendwelchen Gremien oder AG's.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Badebaumeister 
Fragesteller
 23.03.2023, 16:35

Ja. Natürlich gibt es das noch. Das wollte ich so keinesfalls aussagen.

Aber es freut mich, dass ich mit meiner Wahrnehmung nicht ganz alleine dastehe.

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Das ist ja nicht nur beim Studium. Das betrifft den Menschen im allgemeinen. Auch auf der Arbeit, Gesellschaft, Freundeskreise, Familien und besonders in Schule. Das System dahinter ist dasselbe. Das nennt sich auch Social Group Thinking

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studiere selbst
Badebaumeister 
Fragesteller
 23.03.2023, 16:37

Auch eine gute Beobachtung.

Aber ich habe in verschiedene Bereiche Einblick und es kommt mir so vor, als wäre das Problem unter den Studenten oder vielleicht auch generell an der Universität besonders ausgeprägt.

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Ldrogo99  23.03.2023, 17:00
@Badebaumeister

Dann ist es gut dass es dort auch jemanden gibt der gegen den Strom schwimmt.

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Ich glaube du vermischt hier zwei Dinge.

  1. Die Tatsache, dass Studenten nur noch mit geringem Aufwand so gute Noten wie möglich wollen und dass das lernen nicht mehr im Vordergrund steht.
  2. Dass nur noch links und grün zugelassen wird und andere Meinungen werden nicht akzeptiert.

Ich finde die beiden Punkte haben nichts miteinander zu tun.

Der erste Punkt lässt sich ganz leicht erklären. Ich bin der Meinung, dass heutzutage keiner mehr zur Uni geht, weil man was lernen will. Man geht zur Uni, damit man ein Abschlusszeugnis bekommt.

Früher brauchte man Universitäten um Zugang zu Wissen zu erhalten. Heute ist das anders. Man bekommt quasi alles Wissen der Welt umsonst oder sehr günstig im Internet. Es gibt Lernvideos zu allen Themen. Es gibt E-Books und Webseiten zu allen Themen. Jeder Mensch mit Internet-Zugang hat quasi Zugang zu unbegrenztem Wissen.

Deshalb braucht man keine Uni mehr um zu lernen. Man braucht eine Uni, damit man einem potenziellen Arbeitgeber etwas zeigen kann.

Zu Punkt zwei. Ich glaube das es nach wie vor eine Breite Masse an verschiedenen Meinungen gibt. Wenn die Meinung jedoch nicht dem entspricht, was die lautere Stimmen denken, dann wird man schnell als ganz rechts abgestempelt, obwohl man vielleicht sogar eher links orientiert tickt. Es scheint schwerer geworden zu sein, eine Meinung zu äußern, die nicht der Breiten Masse entspricht.

Adomox  23.03.2023, 15:09
Es gibt Lernvideos zu allen Themen. Es gibt E-Books und Webseiten zu allen Themen. Jeder Mensch mit Internet-Zugang hat quasi Zugang zu unbegrenztem Wissen.

Das ist nicht der Fall.

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Badebaumeister 
Fragesteller
 23.03.2023, 17:02

Wenn du meinen Beitrag genau lesen würdest, sollte eigentlich klar sein, dass ich hier nichts vermische. Das ist eine haltlose Unterstellung. Sorry.

Ich schildere meine Beobachtung des Wandels der Studentenschaft.

Meine Aussage war im Wesentlichen: Ich habe schon früher gewisse Schwierigkeiten mit dem Wesen vieler Studenten gehabt (aus anderen Gründen), aber heute umso mehr. Denn jetzt kommt zu dem genannten Grund (die Art des Studierens) noch die generelle Grundhaltung und Lebenseinstellung dazu.

Und ein Selbststudium ist immer eine andere Qualität des Lernens als die an einer Universität.

Das ist jetzt aber eigentlich ein anderes Thema. Ein Selbststudium muss nicht unbedingt grundsätzlich schlechter sein, aber in der Realität ist es doch oftmals so, dass das Wissen aus einem Buch oder gar oftmals fragwürdigen Quellen aus dem Internet bei weitem nicht das Wissen vermitteln kann, dass eine ganzheitliche universitäre Ausbildung bietet, bei der man Vorlesungen besucht - und zwar auch solche, die einem keine Freude bereiten (was aber oftmals wichtig ist, um ein Thema in seiner Gesamtheit zu verstehen), bei der man in Seminaren praktische Fähigkeiten erlangt und Fragen stellen kann. Bei der man Wissen aus Vorlesungen weiter vertieft. Bei der man Menschen um sich hat mit denen man über das gelernte diskutieren kann. Sofern das Curriculum nicht so sehr vollgestopft ist, dass kaum Zeit mehr bleibt für reines Auswendig lernen (hier sollte mal von Seiten der Studenten rebelliert werden, aber da passiert kaum etwas). Wie dem auch sei: es gibt eine Vielzahl an Gründen, neben der reinen Qualifikation, die für ein Studium in der heutigen Zeit sprechen. Wenn da nicht gewisse Faktoren extrem destruktiv wirken würden.

Es ist auch immer ein Unterschied, ob man schon eine akademische Grundausbildung hat und von diesem Punkt aus ein Selbststudium beginnt oder ob man es ohne Grundlage tut. Das Ergebnis, da gehe ich jede Wette ein, wird sehr unterschiedlich ausfallen, sofern man ein gutes Studium mit entsprechendem Engagement absolviert hat.

In Punkt Zwei sind wir aber glaube ich näher beieinander - in der Allgemeinbevölkerung gibt es tatsächlich weiterhin eine breite Streuung, aber es gibt eben auch eine Tabuisierung von Themen, die absolut jedes Recht hätten, in den öffentlich Diskurs zu gelangen. Ich glaube in jedem Fall mit einer linksextremen Einstellung wird man in vielen Fällen nicht nur toleriert, sondern sogar von gar nicht so wenigen respektiert, während eine tendenziell eher rechte Einstellung (also keine Rechtsextreme) im Allgemeinen viel schwerer zu vertreten ist.

Im Gegensatz zu der Allgemeinbevölkerung habe ich jedoch den starken Eindruck (und ich sitze Nahe an der Quelle), dass es hier in den letzten 10 Jahren einen extremem Linksruck gegeben hat.

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Badebaumeister 
Fragesteller
 23.03.2023, 17:09
@Badebaumeister

Man sehe mir bitte die Rechtschreibfehler nach, ich habe es ein bisschen schnell runtergetippt.

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Das frage ich mich auch manchmal.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Informatik