Was ist die Geschichte von Italien?
5 Antworten
Das ist Definitionssache.
Die Republik Italien wurde am 2. Juni 1946 gegründet. Seit dieser Zeit existiert dieser Staat wie wir ihn kennen.
Davor gab es das Königreich Italien. Das Königreich wurde am 17. März 1861 gegründet https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Italien_(1861%E2%80%931946)
Davor gab es viele unabhängige Staaten auf dem Gebiet, ähnlich wie auf deutschen Gebiet auch. Der größte Unterschied: Es gab offiziell einen deutschen Kaiser, welcher theoretisch die Oberherrschaft über diese Staaten hatte, während es auf den italienischen Gebiet kein solches oberstes Staatsoberhaupt gab.
Für mein Empfinden gehört die Geschichte aller Gebiete, welche auf dem Boden des heutigen Italiens sich befinden zur Geschichte Italiens. Ich weiß, damit betreibe ich kulturelle Aneignung, wie mir wegen dieser Meinung von einen Community Experten für Italien vorgeworfen wurde. Da ich jedoch alles im Zusammenhang mit dieser neumodischen Wortschöpfung für sehr fraglich halte, ist es mir egal.
Für mich beginnt die deutsche Geschichte auch mit der Steinzeit und den auf deutschen Boden damals lebenden Völkern und auch die Römerzeit ist Teil dieser Geschichte, soweit sich die Ereignisse auf heute deutschen Gebiet abgespielt haben.
Zusammenhänge sind wichtig und Geschichte beginnt nicht plötzlich durch eine Staatsgründung.
"Davor gab es viele unabhängige Staaten... ". Ja das sieht man nur schon der alten Bahnstrecke von Florenz nach Rom. Jeder Staat baute Eisenbahnen für sich, irgendmal gab es eine durchgehende Bahnlinie zwischen beiden Städten. Die Schnellfahrstrecke ist gut 50 Kilometer kürzer.
Steht doch im Internet, z.B. hier.
Guiseppe Garibaldi aus Nizza.
Das ist der wichtigste, denn er schuf überhaupt erst Italien, alles davor geschah zwar auf dem Boden des heutigen Italien, aber es gab kein Italien, erst im Jahre 1861 gab es ein Land dieses Namens.
Der Herr Garibaldi ist absolut unwichtig. Er hat nicht "Italien geschaffen", das war eine Arbeit der Politiker, vor allem von Camillo Benso, Conte di Cavour, der zwar wie damals die meisten Politiker nur Französisch sprach, sich aber als italienischer Nationalist gebärdete. Garibaldi hat lediglich als politisch-militärischer Abenteurer, mit finanzieller Unterstützung vor allem aus England, dem bereits kurz vor der Auflösung stehenden Königreich beider Sizilien den Todesstoß versetzt. Die Vereinigung Italiens wurde dann mit brutaler militärischer Härte vom Königreich Sardinien-Piemont, das sich zum Königreich Italien wandelte, vorangetrieben.
Und genau deshalb ist er wichtig, Garibaldi hatte bei der Entstehung von Italien die Rolle, welche in Deutschland Bismark inne hatte.
Garibaldi war ein noch dazu krimineller Abenteurer, dessen Rolle für die Einigung Italiens in der italienischen Geschichtsschreibung maßlos übertrieben wird. Dabei schreckt man nicht davor zurück, Tatsachen zu verdrehen. So war sein angeblicher Sieg bei Bezzecca in Wirklichkeit eine Niederlage gegen die zahlenmäßig weit unterlegenen Tiroler Kaiserjäger. Bei dieser Gelegenheit musste Garibaldi seine Sänfte, mit der sich der feine Herr auf das Schlachtfeld tragen ließ, in überstürzter Flucht zurücklassen. Man kann die Sänfte heute im Tiroler Kaiserjägermuseum bei Innsbruck besichtigen, Die Rolle, die Bismarck für Deutschland gespielt hat, kommt in Italien dem Grafen von Cavour zu, nicht dem Schaumschläger Garibaldi.
Vom Antiken Rom bis hin zur Gegenwart
Der Herr hieß Giuseppe, nicht Guiseppe. Er ist ein winziger Teil der italienischen Geschichte.