Was ist der Unterschied zwischen tibetischen- und theravada Buddhismus?

4 Antworten

Ich selbst bin Buddhist der Soto-Zen-Tradition.

Du hast ja kurz zuvor eine allgemeine Frage über den Buddhismus gestellt und darauf auch bereits erste Antworten erhalten:

https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-eigentlich-der-buddhismus?

Weshalb folgst du nicht einfach den dort gegebenen Ratschlägen und liest beispielsweise zunächst einmal den Grundlagenartikel der Wikipedia?

Du musst ja nicht sofort jedem Querverweis und Link folgen, aber so bekommst du einen ganz guten Überblick über Geschichte, gemeinsame Grundlage aller buddhistischen Schulen und die Entwicklung.

Ohne Vorwissen irgendwelche Feinheiten herauszupicken ist selten sinnvoll. Das wäre so, als würde ich nach dem Unterschied zwischen katholischem und orthodoxem Christentum fragen, ohne die gemeinsamen Grundlagen zu kennen.

Um dennoch auf deine Frage einzugehen;

Der Theravada-Buddhismus ist die "alte" Form des Buddhismus, bevor große Reformen und Erneuerungsbewegungen einsetzten. Er findet sich heutzutage vor allem in den Ländern Südostasiens. Eine wichtige Praxis ist die Vipassana-Meditation.

Der Vajrayana-Buddhismus hat viele "magische Aspekte" also Rituale, Visualisierungen usw. In seiner tibetischen Form hat er Elemente aus der vorbuddhistischen Bön-Religion aufgenommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Der Tibetische Buddhismus beihhaltet noch die Dzogchen Philosophie. Diese bewegt sich auf der Ebene der Vipassana Meditation des Buddha, hat aber einen anderen Ansatz. Und Tantra.

Sutra, Tantra und Dzogchen sind die drei Wege des tibetischen Buddhismus.

Ich möchte an dieser Stelle etwas ergänzen, was Enzylexikon schrieb:

Der Theravada-Buddhismus versuch sehr nah an den ursprünglichen Worten Buddhas zu bleiben (und vergisst manchmal, dass doch substanzielle Zeitspannen zwischen Aussprache und Niederschrift liegen).

Der Mahayana Buddhismus bezieht sich nicht unr auf die "erste Drehung des Rades" wie der Theravada, sondern zitiert noch zwei weitere "Drehungen" des Buddha, in den der Mystizismus des Bön mit "hineingewebt" ist (Tantra heißt ursprünglich der Faden, aus dem ein Webstoff wird)

Näheres zum Dharma-Rad und seinen Drehungen: http://www.rigpawiki.org/index.php?title=Three_Turnings

Tibetischer Buddhismus ist mehr kultisch, Theravada eher erklärend bis hin zur Wissenschaftlichkeit. 

Beides kann hinderlich sein.

ProSecco33  24.09.2017, 09:07

Ja, beides kann hinderlich sein. Oder aber ein geeignetes Mittel das auf den Weg hilft, den eigenen Geist zu erfahren.

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