Was ist das "Besondere" am Markusevangelium?

6 Antworten

Das Markusevangelium ist nach aktuell gültiger Lehrmeinung das älteste der vier kanonischen (biblischen) Evangelien. Es ist das ursprünglichste, am wenigsten ausgeschmückte schriftliche Dokument, das uns über Jesus Christus erhalten geblieben ist.

Markus bezieht sich bei seiner Schilderung weniger auf kleine Details, als es die anderen Evangelien tun. Er verschafft dem Leser mit kurzen, übersichtlichen und verständlichen Texten einen guten Überblick über die Jesusgeschichte. Theologie und religiöse Einflüsse sind hier am wenigsten vertreten. Man merkt diesem Evangelium einfach an, dass es von allen vier am wenigsten durch die Kirche bearbeitet worden ist.

Ich würde das Markus-Evangelium jedem empfehlen, der sich für das Christentum interessiert, und einen verständlichen Einstieg in das Neue Testament sucht.

Nebenbei gesagt ist Markus mein Lieblingsevangelium ;-)

Viktor1  30.10.2016, 10:47
Man merkt.. einfach an.. dass es .. am wenigsten
durch die Kirche bearbeitet worden ist.

So ein Quatsch. Woran hast du denn gemerkt, daß die anderen Evangelien von der (kath.) Kirche "bearbeitet" worden sind.
Hätten die vielen Übersetzer (auch Luther) die "Bearbeitung" nicht "gemerkt" ? Du bist also das Genie, der "Merker", der das einfach gemerkt hat.



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LordofDarkness  30.10.2016, 13:50

Man muss kein Genie sein, um zu merken, dass die drei späteren Evangelien mit allerlei "mystischen" Elementen angereichert wurden. Auch gibt es zwischen diesen Evangelien zahlreiche Widersprüche. Laut Matthäus wurde Jesus zur Zeit von König Herodes geboren. In diesem Fall müsste er also spätestens 4 n.Chr. geboren worden sein, denn in diesem Jahr starb Herodes. Lukas widerrum behauptet, Jesus sei zur Zeit der ersten großen Steuerschätzung des Reiches geboren worden. Die fand aber erst zwei Jahre nach Herodes' Tod statt. Beide Geschichten sind somit nicht in Einklang zu bringen. Es darf vielmehr vermutet werden, dass diese Elemente später aus Gründen der religiösen Konformität eingefügt wurden. Die Geschichte von Herodes' Kindermord sollte Jesus in das Erbe von Mose stellen, der ja als Baby selbst einer ähnlichen Verschwörung entkommen sein soll. Die Reise nach Bethlehem, wie wir sie von Lukas kennen, war widerrum nötig, um die Prophezeiungen des Alten Testamentes sozusagen "postum" zu erfüllen. Dort wurde nämlich angekündigt, der erwartete Messias werde in Bethlehem geboren, und nicht in Nazareth. Vom Johannesevangelium fange ich garnicht erst an. Dieses Evangelium ist nicht nur das jüngste (und somit am weitesten vom historischen Jesus entfernte) aller vier Bücher, sondern strotzt auch noch von Judenhass. Johannes ist eindeutig von der Zeit geprägt, als sich die junge Christensekte allmählich von der Mutterreligion zu lösen begann. Es bestand also durchaus ein Anlass aus frühkirchlicher Sicht, sich mit diesem Evangelium deutlich vom eigenen Ursprung abzusetzen, was man an den zahlreichen judenfeindlichen Inhalten des Buches auch deutlich erkennen kann. Ein Begleiter Jesu, der selbst gläubiger Jude war, hätte nie so ein Evangelium verfasst.

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Guck mal hier: http://relilex.de/markusevangelium/

Das Evangelium nach Markus ist das älteste griechisch geschriebene Evangelium. Es entstand ungefähr 70 n. Chr. und ist für Heidenchristen geschrieben. Verfasser des Evangeliums ist der Überlieferung nach Markus, der in der Apostelgeschichte als Begleiter der Apostel Paulus und Petrus auftritt. Markus, der in Jerusalem
beheimatet war, war kein Jünger Jesu. Sein Symbol ist der Löwe. Seine
Gebeine ruhen der Legende nach seit dem 9. Jh. in Venedig.

Die Besonderheit des Markusevangeliums liegt darin, dass es
unvermittelt, also ohne einen Prolog oder Berichte über Geburt und
Kindheit Jesu, einfach die Taten des Herrn berichtet. Es beginnt mit dem
Auftreten Johannes d. Täufer (Mk 1,1-13) und endet mit der Auffindung des leeren Grabes am Ostermorgen (Mk 16,1-8).....

Nur 2 der 4 Evangelien erwähnen die Geburt Jesu. Das Markusevangelium ist eins von zweien, das nichts über die Geburt Jesu berichtet.

Eine frühe Tradition bringt das Mar
Markus hebt hervor, dass Jesus sei-
Evangelium mit dem Apostel nen eigenen Tod erwartete, seine
Petrus in Verbindung (siehe 1. Petrus Jünger zur Leidensbereitschaft in

5,13). Es ist also wahrscheinlich, dass
seiner Nachfolge aufrief und dass er

Markus die Berichte und Überliefe
Gottes Gericht über den Tempel

rungen zusammenfasst, die Petrus und die religiösen Führer Israels an

während seines langen Wirkens we
kündigte. Die letzte Woche im Le

tergab. Markus verschmolz sie zu e
ben Jesu schildert er ausführlich.

ner frischen, lebendigen Darstellung Die Auferstehung wird nicht direkt

Jesu, die seine heilende Kraft betont, beschrieben, und die Erzählung

sein Predigen (obwohl Markus nicht scheint kein abgerundetes Ende zu

viel davon aufführt), den Widerstand haben, sondern bricht quasi ab.

gegen ihn, das Staunen seiner Jün- Vielleicht wollte Markus damit ver-

ger und ihre Schwierigkeit, einzu- deutlichen, für wie unvollkommen

er seine Schilderungen hielt.

schätzen, wer oder was er war.

Quelle aus dem Bibelführer der Hoffnung für alle Bibel

Wurzelstock  29.10.2016, 17:56

Schade! Bitte probier es nochmal.

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FAGlaube  29.10.2016, 17:59

oh ist mir gerade aufgefallen

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FAGlaube  29.10.2016, 17:59

tut mir leid

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als den wahren Diener.

"Ich bin nicht gekommen bedient zu werden, sonder um zu dienen." Markus 10,45