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Nichts!

Weil wir kein Religionsstaat mehr sind, wie das im Gegensatz zu früher der Fall gewesen ist. Wo Staat und Religion eine gesetzliche Einheit darstellten. Und die Religionszugehörigkeit eine bürgerliche Verpflichtung gewesen ist.

In der Demokratie dagegen wird vom Staat den Menschen keine verpflichtende Religionszugehörigkeit vorgeschrieben, sondern er sorgt nur dafür, dass Menschen ungehindert ihrer Religion nach kommen können. Natürlich nur solange, solange nicht die demokratischen Grundrechte missachtet werden.

In der Verfassung ist die Trennung von Staat und Religion verankert worden. Somit hat Gott in der demokratischen Verfassung nichts verloren. Und der Glaube an Ihn ist keine staatliche Verpflichtung, sondern beruht allein nur auf der persönlichen Glaubensentscheidung.

Woher ich das weiß:Recherche

Die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland ist teils religiös teils säkular orientiert und sieht sich damit in der Verantwortung vor den Mitmenschen und – wenn religiös orientiert – auch in der Verantwortung vor Gott.

Vor dem Hintergrund einer Jahrtausende währenden christlichen Tradition und einer laizistischen, säkularen Bewegung sollte an die Stelle eines religiösen oder auch säkularen Dogmatismus ein weltanschaulich tolerantes Miteinander treten, das es gläubigen Mitmenschen natürlich zubilligt, auch die Verantwortung vor Gott zu betonen.

Ein säkularer Staat hat alle Freiheiten, zu tun und lassen, was er will.

Die Gläubigen in Christus Jesus wissen zwar: "Jede Seele ordne sich den über ihr stehenden Obrigkeiten unter; denn es gibt keine Obrigkeit außer von Gott. Die vorhandenen sind also von Gott verordnet" (Römer 13,1), und ordnen sich der Regierung unter, aber dem Staat kann der Grund dafür egal sein und sich eine andere verbindliche übergeordnete Werte-Norm ausdenken.

Rechenschaft vor Gott wird jeder Mensch ablegen: "So wahr Ich lebe, spricht der Herr: Vor Mir wird jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird Gott huldigen. Demnach nun wird jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben" (Römer 14,11.12; siehe auch Hebräer 4,13).

Jedes Grundgesetz braucht eine verlässliche Basis. Sonst ist es über kurz oder lang auch nur noch ein Fähnlein im Winde. Es ist wie mit den Maßeinheiten in der Physik. Man versucht für die SI Einheiten eine jederzeit reproduzierbare Basis in der Natur zu finden. Für die Sekunde, für das Meter, für das kg usw.

Darum steht auch in der Präambel: Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen.

Nun stelle man sich vor da stünde nur "Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor den Menschen". Dann wäre jede Gesetzesänderung in die Beliebigkeit des Menschen gestellt. Weil wir ja aus der Geschichte leidlich wissen zu was der Mensch alles fähig ist braucht es diese absolute Verankerung auf das Wesentliche.

Wenn wir nun auf die Idee kommen den Term "Verantwortung vor Gott" aus der Präambel zu streichen, dann könnte Gott sagen: Dann macht doch was ihr wollt. Wenn dann die großen politischen Katastrophen über uns hereinbrechen, sagen alle wieder "Wo war Gott?". Tut mir leid. Den hatten wir gerade gestrichen. Lieber nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Mayahuel  22.01.2024, 09:56
was der Mensch alles fähig ist braucht es diese absolute Verankerung auf das Wesentliche.

1936 waren 96% der Deutschen ein Kirchenmitglied.

"Wo war Gott?".

Nirgends.

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damiro31  22.01.2024, 10:25
@Mayahuel

Du weißt aber schon das die Bekennende Kirche ( bekanntesten Mitglied Bonhoeffer) Wiederstand gegen da NS Regime geleistet hat. Du weißt das Hitler gezielt die Kirchführung der evangelischen Kirche ausgetauscht hat um den Wiederstand klein zu halten?

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Mayahuel  22.01.2024, 10:28
@damiro31
bekanntesten Mitglied Bonhoeffer

und dieser haderte mit dieser Bibelstelle:

1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit[1], die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet. 2 Darum: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Anordnung; die ihr aber widerstreben, werden ihr Urteil empfangen.

https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer13,1

Jede Regierung ist von Gott eingesetzt. Auch das Nazi-Regime.

Davon abgesehen: was uns hat der Schwur auf Gott geholfen?

Nichts.

Es ist völlig irrelevant, ob Götter oder die Zahnfee irgendwo in einem Papier erwähnt werden.

um den Wiederstand klein zu halten?

ich wiederhole: 96% waren Kirchenmitglied.

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damiro31  22.01.2024, 13:28
@Mayahuel

Trotzdem hat Bonhoeffer maßgeblich an der Absetzung von Hitler gearbeitet (Staufenberg) Auch bevor die Nsdap an die Macht kam waren seine Predigten gegen die Einstellungen der Nationalsozialisten.

Jede Regierung ist von Gott eingesetzt...

Wiederspricht sich in dem was 1.Samuel 8 7 steht.

Und nur weil man mit Wasser bespritzt wurde ist man noch lange kein Christ.

Es ist erhlichge gesagt ein Armutszeugnis die Geschichte es 2 Weltkrieg den Christen in die Schuhe zu schieben. Unsere Nachbarn Staaten waren an dem Dilemma auch nicht ganz unschuldig.

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Mayahuel  22.01.2024, 13:45
@damiro31
Und nur weil man mit Wasser bespritzt wurde ist man noch lange kein Christ.

Und wer ein Christ ist, bestimmst du?

Ein Fehlschluss namens »Kein wahrer Schotte«:

Insbesondere Vertreter von Religionen begehen diesen Trugschluss, indem sie sagen, dass kein wahrer Angehöriger ihrer Religion etwas Bestimmtes tun würde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_wahrer_Schotte

den Christen in die Schuhe zu schieben.

wie viele Atheisten oder Andersgläubige gab es denn so?

God's own Country, die USA, hatten bis in die 1960er Jahre Rassengesetze.

Weiße bibeltreue Christen waren gegen Martin Luther King:

Martin Luther King hatte die Hoffnung, dass sich wohlwollende weiße Christen auf die richtige Seite der Geschichte stellen würden. Er wurde tief enttäuscht und schließlich erschossen.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/robert-p-jones-white-too-long-rassismus-in-us-100.html

Der christliche Ku-Klux-Klan hatte in seiner Blütezeit 2 Millionen Mitglieder. Nur weil irgendwo Gott drin steht oder Christen dabei sind, bedeutet das nicht, dass das automatisch etwas Gutes bedeutet.

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damiro31  22.01.2024, 13:52
@Mayahuel

Wer ein Christ ist bestimmt allein Gott. Ich habe keinerlei Rechte ein Urteil über einen Menschen zu sprechen.

Amerikanische Geschichte und Kultur haben mich noch nie so interessiert kann dazu keine Aussage treffen.

Warum lenkst du nun von der Deutschen Geschichte zur Amerikanischen ab?

Hast du Probleme bei einem Thema zu bleiben?

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guitschee  22.01.2024, 09:59
Jedes Grundgesetz braucht eine verlässliche Basis.

Ethik. Konsens. Dazu braucht es keine Fantasiefiguren, die man über alle anderen stellt.

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ProfFrink  22.01.2024, 10:11
@guitschee

Das ist es ja gerade. Ethik und Konsens (Habermas) sind relative Größen und können in das Unmögliche abgleiten. Ich lasse mich gerne von der Physik leiten. Dort hat die populärwissenschaftliche Erklärung der Relativitätstheorie dazu geführt, dass viele glauben ALLES sei relativ. Nein, auch in der Relativitätstheorie kennt man einige wenige absolute Größen. Diese Überlegungen sind übertragbar auch auf gesellschaftliche Zusammenhänge. Auch da gibt es ein paar "Naturkonstanten". Dazu gehört überraschenderweise auch die von Dir so bezeichnete Fantasiefigur. Du müsstest das nur mal objektiv überprüfen.

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guitschee  22.01.2024, 10:13
@ProfFrink
Auch da gibt es ein paar "Naturkonstanten". Dazu gehört überraschenderweise auch die von Dir so bezeichnete Fantasiefigur.

Schwachsinn.

Und: es ist sinnvoll, in einer sich verändernden Welt auch Werte zu haben, die sich ändern. Sonst haben wir, was wir haben, wenn wir religiöse Strömungen beobachten - immer noch asoziale Denkweisen, die Menschen dazu bringen, sich umzubringen, weil sie etwa schwul sind...

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Mayahuel  22.01.2024, 10:15
@ProfFrink
"Naturkonstanten". Dazu gehört überraschenderweise auch die von Dir so bezeichnete Fantasiefigur.

wie soll Gott eine Naturkonstante sein?

Und warum Singular? Warum nicht Polytheismus?

Oder warum nicht Pantheismus? Und warum muss es ausgerechnet der christliche Gott sein? In welchee Denomination? Katholisch? Evangelisch?

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ProfFrink  22.01.2024, 18:57
@Mayahuel
Und warum muss es ausgerechnet der christliche Gott sein?

Ganz einfach. Weil es der einzige ist, der sich mal um die Basis gekümmert hat. Der herunter gekommen ist und Mensch geworden ist. Der nicht von oben herab regiert, sondern sich für uns aufgeopfert hat. - Die Denomination spielt keine Rolle: Katholisch, evangelisch, freikirchlich, pfingstlerisch - alles okay.

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Mayahuel  22.01.2024, 18:58
@ProfFrink
 Weil es der einzige ist, der sich mal um die Basis gekümmert hat.

Das ist nur eine Behauptung. Seit 2000 Jahren ist er auch laut Mythologie nicht mehr aufgetaucht.

sondern sich für uns aufgeopfert hat

Bei der Trinität ist er auch JHWH. Und dieser hat Genozide durchgeführt und befohlen.

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Gott ist die höchste Instanz und damit auch die höchstmögliche Legitimation wenn man es in Bewusstsein der Verantwortung vor Gott macht.

Christian3684  22.01.2024, 10:21

Kann aber staatlichen den Menschen nicht vorgeschrieben werden. Schließlich ist in der Verfassung die Trennung von Staat und Religion verankert worden.

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Legion73  22.01.2024, 15:35
@Christian3684

Wird es nicht die Präambek spricht über die Verfasser und deren Motivation und wenn Gott da eine Rolle gespielt hat dann ist das so.

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