Was hat es zu bedeuten wenn man Emo genannt wird?
Wurde heute auf dem Weg zur Schule als ich vor so kleinen Kindern gelaufen bin, als Emo betitelt, im Kontext, weil er seinem kleinen Freund erklären wollte, was ein „Emo“ ist.
Außer das ich längere Haare habe, kleide ich mich eigentlich nicht so.. ist mir eigentlich auch egal aber ja
5 Antworten
Ich war zu meiner Realschulzeit und danach Mitglied einer Emo-/Gothic-/Manga-Clique - da waren längere Haare, dunkle Frisuren, bei den Mädchen dunkle Schminke, eher dunkle Kleidung oder auffällige Manga-Outfits und teilweise auch Schmuck "optische Erkennungszeichen". Ich rannte eher mit Cargohose und meist "Kurzarm über Langarm" rum, aber auch das wurde in die Ecke gestellt.
Menschlich wird man oft in die Emo-Ecke gedrückt, wenn man ein wenig "schwermütig" und emotional, dabei aber unter sich bleibend mit gleichgesinnten Freunden ist und ruhig, nicht unfreundlich zwar, aber eher für sich. Bei uns war es schon ein Thema, dass wir den EMP Katalog hatten und nicht so die coolen Partytypen waren, nicht immer so fröhlich und dafür sehr musikinteressiert.
Allerdings gibt es viele Klischees, die die Leute von Emos, Gothics und Mangas haben und die haben selten was mit der Realität zu tun. Die meisten wissen gar nicht, für was die Subkultur(en) steht/stehen, auch wenn sie oft so tun als ob.
Ich habe mich auch nicht emo-mäßig angezogen (siehe mein Profilfoto, genau das Outfit trage ich heute auch^^ ich blieb mir treu), die meisten anderen bis auf ein paar Mädchen taten es auch nicht, aber es gibt viele Klischees und die meisten denken halt, sie wüssten ALLES und entsprechend werfen sie mit Klischees um sich.
Teilweise werden schon Leute als Emos bezeichnet, die mit der Kultur gar nichts zu tun haben, nur weil sie etwas "anders" sind - aber das liegt auch daran, dass manche sich als Emos bezeichnen, die damit eigentlich gar nix zu tun haben.. es hat mich damals auch geärgert, dass einer aus der Stufe oft sagte er sei ein Emo, dabei war er einfach nur Mainstream und hatte mit uns, die das Ganze schon i.wie aus tiefer Überzeugung lebten, nichts gemeinsam.
Die Emo-Kultur bedeutet viel mehr und geht viel tiefer als oft gedacht, bei uns gehörte auch Toleranz dazu und sehr tiefe Gespräche über Gesellschaft, Religion, Gefühle, einfach alles ... und die Atmosphäre war zutiefst freigeistig und offen. Sind heute noch befreundet!
Das hat nichts zu bedeuten. Jeder der alternativ oder düster angehaucht ist wird "Emo" genannt. Da reicht schon eine dunkle Jeans und ein schwarzes T-Shirt.
Verstehe auch nicht, wieso man das abwertend nutzt. Solche wurden vermutlich sehr schlecht (zu strikt) erzogen
So ähnlich kam und kommt es mir auch vor. Es wird mit Klischees gearbeitet, schwarze bzw. dunkle Kleidung reicht schon aus oder wenn jemand nicht über jeden Schrott lacht. Ich rannte in der Regel mit schwarzer Hose und Sweatshirt rum (Fruit Of The Loom) oder mit Cargohose und "Kurzarm über Langarm", es ging optisch teilweise in die Grunge-Richtung, obwohl ich andere Musik hörte und höre, privat renne ich heute noch so rum.
Wir waren schon deswegen "abgesondert", weil wir nicht wie die "Coolen" immer oberflächlich gelacht haben und z.B. Musikhören für uns ein ernsthaftes Hobby war. Wir haben viel über Gesellschaft, Religion und Politik geredet, ein Thema war z.B. der Justizirrtum um Gustel Mollath ca. 2006 - und wir waren eher ruhig und gingen nicht auf die "coolen" Partys, sondern haben unsere eigenen im kleinen Kreis ausgerichtet, die viel liebevoller und persönlicher waren und von ganzem Herzen kamen. Wir waren wandern, grillen, haben unvergessliche Filmeabende gemacht, waren manchmal in einem kleinen Club, waren sehr viel in der Natur und es galt das Motto... einer für alle, alle für einen.
Das fanden andere bzw. die "coolen Mainstreamigen" halt komisch, aber ich hatte und habe sicherlich die beste und ehrlichste Form von Freundschaft in dieser Clique gehabt. Es ging so weit, dass man sich sogar gegenseitig unterstützt hat, als ein Freund zum Berufsberater der Arbeitsagentur musste und Angst davor hatte - da bin ich mit, weil ich wusste, es hilft ihm und er hätte das auch für mich gemacht.
Wir sind immer noch untereinander befreundet - es war Freundschaft vom ersten Moment an. Wir haben gern zusammen gegrillt und waren oft zusammen unterwegs, auch als wir dann Autos hatten, und trafen uns häufig auch "einfach nur so".
Wenn ich heute irgendwo im Aldi oder so Jugendliche bzw. junge Erwachsene sehe, die optisch in die "echte" Emo-/Gothic-Ecke gehören (gibt's immer noch), dann denke ich mir ... ach schön, dass es das noch gibt & ich freue mich innerlich total irgendwie, weil ich dann an diese tolle Zeit damals zurückdenke und an den unerschütterlichen, ehrlichen Zusammenhalt und diese Wärme, die man spürte und ich freue mich auch für diejenigen, weil ich mir vorstelle, dass sie sich so getragen fühlen von der Gruppe wie ich bzw. wie wir damals.
Ich hatte bis vor Kurzem auch eine etwa gleichaltrige Kollegin einer anderen Abteilung, die der Szene zugehörig ist und zwischen uns war irgendwie gleich so eine Verbindung da, obwohl wir uns optisch so gar nicht viel geben - sie rennt auch auf der Arbeit entsprechend herum und ich bin halt derjenige, der mit Sakko, Hemd und Koffer die Kunden berät. Aber menschlich ist da ganz viel Gemeinsames vorhanden, wir haben es schnell gespürt. Es ist so ... frei und ... ich weiß nicht, irgendwie besonders. Dass sie gekündigt hat und eine andere Stelle in einer anderen Firma antritt, hat mir anfangs wirklich weh getan, weil sie so eine ganz tiefe Vertraute war/ist.
Danke für deinen tollen Bericht! Allen Punkten kann ich nur zustimmen, ich erlebe es ja zum Glück immer noch selbst in den leider weiter schrumpfenden alternativen Szenen.
Die Meisten von uns sind einfach so viel tiefgründiger und haben "komplexere" Denkmuster als der Mainstream ;)
ja sind halt kleine kinder, was soll man sagen. Heutzutage wird auch jedes zweite E-Girl als "Goth Girl" bezeichnet obwohl das nichts damit zutun hat
also mach dir keine großen gedanken, einmalige sachen sind irrelevant
Lange Haare, schwarze Kleidung, Piercings, schwarze Eyeliner, viele Ketten das sind vermutlich die Interpretationen zu Emos.
Ja du ich werd auch in alle Möglichen Subgenres gestopft obwohl ichs nicht bin.
Ziehe mich halt nicht Emo an, deshalb versteh ichs nicht. Und ich hab braune Haare