Emo/Grufti?

2 Antworten

Dazwischen liegen Welten!

Während Gothic in allererster Linie Musik ist, zu der es aber auch eine dazugehörige Mode, Einstellung und co. gibt ist es bei Emo (2000er Emos, die echten sind inzwischen fast ausgestorben) genau andersherum, da steht die Mode an erster Stelle, aber auch dazu gibt es Musik. Gruftis/Goths & Schwarze Szene würde man als "kultivierter" beschreiben, ebenso ist bei uns der Fokus mehr auf tiefgründig-düsterem, aber natürlich kann man beides kombinieren und mögen!

Hier sind die wichtigsten Informationen über die Gothic, Schwarze- und Emo-Szene:

Achtung, jetzt kommt ein langer Text mit vielen Beispielbands, die du zum besseren Verständnis dennoch anhören solltest. Ebenso wäre es hilfreich Bilder der Bands und Genres (bei den Genres können die Begriffe "Oldschool" und "Trad" zu passenderen Ergebnissen führen, bei Emo hingegen 2000er oder "80s Emotional Hardcore").

 

Der Punk, ein "wütendes", lautes, wildes und lebendiges Genre war der Vorgänger der anderen beiden/drei/vier (darauf komme ich später zurück). Bekannte klassische Bands sind Sex Pistols, Ramones und the Clash.

 

Gegen Ende der 70er entstand der Post-Punk, die Grundlage des Gothics (und an sich ein Gothic Genre) mit Bands wie Joy Division, The Cure und Siouxsie and the Banshees. Die Musik hatte zwar hörbare Elemente des Punks, war aber stark von Psychedelic und anderen experimentellen Klängen geprägt, das Schlagzeug und vor allem die Bassgitarre nahmen eine besondere Rolle ein. Der Kleidungs-Stil war an eine Mischung von Punk, New Romantic* und düsteren Elementen.

 

Sehr bald (Anfang 80er) darauf kam das namensgebende Genre, Gothic Rock mit Bands wie Bauhaus und den frühen Sisters of Mercy. An sich war das "nur" eine Neuauflage des Post-Punks, manchmal einfach etwas verzerrter und experimenteller, manchmal mit mehr Synthesizer*.

 

Dann kam Death-Rock (nicht zu verwechseln mit Death-Metal) eine etwas punkigere, rockigere Version obiger Genres. Bekannte Vertreter sind Sex Gang Children und Christian Death.

 

 Dark/Cold Wave hingegen war musikalisch wieder näher an den New Romantics, die Musik war düster und dennoch stark Synth-lastig. Bekannte Vertreter des Genres sind Clan of Xymox und die neuere und modernere Band She Past Away. Aber auch einige bekannte Wave-Pop/80er Bands wie Depeche Mode werden teilweise dem Genre zugerechnet. Dark Wave wird aber auch als Überbegriff der Gothic-Musik Genre genutzt.

 

Während dieser Zeit entstand die Schwarze Szene, die Mitglieder der Gothic, Industrial (Bands wie Cabaret Voltaire) und EBM (Electronic Body Music, Bands wie DAF, Front 242) Szene vereinte, da es doch Überschneidungen gab, wie man bei der Industrial Band Alien Sex Fiend, die auch starke Post-Punk und Wave Einflüsse hat unschwer erkennen kann.

 

Die schwarze Szene entwickelte sich weiter als Sammelbecken aller Genres und Menschen mit düsterer Ästhetik/düsterem Klang, wie Symphonic/Opera Metal (Nightwish, Within Temptation), "Industrial" Metal (Marilyn Manson, Nine Inch Nails), NDH - Neue Deutsche Härte (Rammstein, Eisbrecher, Unheilig), (düsteres) Mittelalter (InExtremo, Subway to Sally), Dark Cabaret (Dresden Dolls), andere, recht undefinierbare düstere Genres (Mr. Strange, Tom Waits) aber auch Genre- und Szenefremde Musik wie Aggrotech (Suicide Commando) kam über Umwege (EBM und co.) dazu.

 

Das, was die meisten als Gothic bezeichnen ist eigentlich die schwarze Szene. Deswegen nennen viele klassische Goths auch "Gruftis", ein Wort das von Szenefremden auch als Beledigung benutzt wird.

 

Ebenfalls Ende 80er entstand der Hardcore Punk, eine aggressivere, härtere und schnellere Version des Punks. Hier sind Bands wie die Dead Kennedys und Black Flag sehr bekannt.

 

Da dieses Genre und diese Szene einigen zu hart und emotionslos war entwickelte sich Emotional Hardcore (EMO). Das hatte damals noch recht wenig mit dem heutigen Emo zu tun. Als Beispiel kann man die Band Rites of Spring anführen. Das Auftreten der Bands und Anhänger war sehr unscheinbar.

 

Mitte der 90er entstand mit Bands wie Green Day Pop-Punk, harmloserer, sauberer Punkrock.

 

Während des Höhepunktes des Genres, Anfang der 2000er, entstand in Vermischung mit düstereren und emotionaleren Elementen die neue, heute bekannte Emo-&Scene-Szene. Viele musikalische Vertreter wie My Chemical Romance, Panic! at the Disco sind sozusagen emotionaler Pop-Punk. Aber auch viele Genres aus dem Core & Screamo Bereich werden gerne gehört. Der Stil erinnert an eine Mischung aus Skater, Manga und Gothic. Mit der Emo- und Scene Szene kenne ich mich leider nicht ganz so gut aus, daher bitte ich zu entschuldigen, dass ich beides vermischt habe.

 

E-Girls/-E-boys haben trotz optischer Ähnlichkeit nichts mit Emo zu tun, das "E" steht auch nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, für "Emo", es steht für "electronic".

 

Metalheads/Metaler, Anhänger der (Heavy) Metal (Judas Priest, Iron Maiden, Black Sabbath) Musik werden auch sehr oft mit diesen Subkulturen/Genres in Verbindung gebracht, der Unterschied sollte nach diesem Text aber klar sein ;)

 

*New Romantic war eine sehr kurzlebige Szene und wurde größtenteils von der 80er Pop/New Wave und Dark Wave/Gothic Szene aufgenommen.

 

New Romantics hörten in der Regel Synth-Pop mit Bands wie Visage, Alphaville und Pet Shop Boys, aber auch Bands wie Culture Club und Duran Duran

 

 

 

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin Goth

Neben dem Umstand, dass ich denke das die Grenzen zwischen vielen Subkulturen fliesend sind würde ich bei den beiden schon einen klaren Stil Unterschied sehen.

Grufti: definitiv schwarz, gerne spitze, Brokat, samt und andere fast ausgestorbene Stoffe. Design gerne aus Dem Barock oder der Gotik entlehnt. Gedankenwelt kreist gerne um Tod

Emo: optisch nach meinem Empfinden fast Manga angehaucht aber nicht ganz so schrill. Haare vorm Gesicht. Gedankenwelt meist in sich gekehrt und mit seinen Gefühlen beschäftigt.

(Gefährliche) Depressionen würde ich beiden nur von außen betrachtet zuschreiben. Es sind ja Menschen die sich mit sich auseinandersetzen und dies auch in einer Gruppe. Das ist oft schon eine große Stütze.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich trage was mir gefällt, egal für wen es entworfen wurde.