Was haltet ihr von Zoos. Ist das Tierquälerei oder ein Segen für die Tiere?

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nicht nur im Zoo, auch in Tierpark, Zirkus. Endlich verweigern immer mehr Städten den  Zirkus mit Tiere. Vor kurzen ist endlich ein Elefant befreit worden und ist in ein Adäquates Umfeld. Delphine,  Pinguin in zu kleine Becken, Eisbären in der Hitze.

Hier noch ein Tier das Frei ist, aber um welchen Preis?  Es sind auch unsere 4 Beine die oft ein Qualvolles Leben haben, der Besitzer ohne Strafen davon kommt. ( Katze sinnlos getötet, Hund aus dem dritten Stock aus dem Fester geworfen, Hund ans Auto gebunden und 25 Km. Geschleift, Hund mit Brennbare Flüssigkeit/ätzende übergossen.... Und die Strafe wenn es dazu kommt 6/8 Monate    Gefängnis

Marineland ( Frankreich) mehrmals Beschuldigt Delphine und Orcas Misshandlung, 2016 nach den Überschwemmungen ein Skandal wie die Tiere leben mussten

 

https://www.welt.de › Panorama

Allgemein stehe ich Zoos neutral gegenüber. Sie haben und haben nicht ihren Sinn und Zweck. Man kann durchaus eine Pro und Contra Liste aufstellen und es wäre mit einem zugedrückten Auge fast ein Unentschieden. Wenn man die Tatsache bedenkt, was der Mensch mit der echten Natur anstellt, und es kaum noch Lebensraum gibt, usw.

Aber letztendlich macht der Mensch diese Welt zu einem schlechteren Ort. Für jede Lebensform.

Das Argument "Kinder würde diese Tiere sonst nie sehen" oder "Für Kinder ist es lehrreich einen Zoo zu besuchen" sind keine Argumente, sondern Blödsinn. Dann sieht man solche Tiere eben nicht im real life. Muss man auch nicht. Informationen gibt es genügend im Internet. Nashörner, Elefanten, etc. haben hier eigentlich nichts verloren.

Eisbären sind da ein gutes Beispiel: Wie kommt man darauf, dass Eisbären sich hier in Deutschland wohl fühlen würden? Macht sich eigentlich irgendwer über den Temperaturunterschied gedanken? Meint man nicht, dass es vielleicht einen Grund hat, warum die Natur die Tiere auf verschiedene Kontinente verteilt hat? Den Namen EISbär, hat er nicht ohne weiteres.

Oder die Elefanten. Wenn man bedenkt wie viele Kilometer sie an einem Tag zurücklegen und dort im Zoo haben sie nur wenige Quadratmeter... Ist das richtig?.

Eine Artenerhaltung ist die Haltung in Zoos ebenfalls nicht. Klar gäbe es inzwischen einige Tierarten nicht mehr, aber das was man im Zoo zu sehen bekommt, gleicht einem Clone. Da ist nichts mehr mit Generation und Artenerhaltung. Das verschwindet immer mehr dadurch, dass diese Tiere eben nicht mehr auf ihren natürlichen Instinkt und der natürlichen Entwicklung angewiesen sind. Sie bekommen Medizin, haben keine Fressfeinde mehr, usw.

Das ist auch der Grund, warum Tiere in Gefangenschaft nicht mehr ausgewildert werden können. Sie wurden kaputt gezüchtet.

Verhaltensstörungen bei Zootieren sind fast an der Tagesordnung.Die Menschen denken immer: "Oh, wie süß verhält der sich denn" und dabei sehen sie gerade ein Tier, das komplett verhaltensgestört ist.

Delfine begehen in Gefangenschaft sogar Selbstmord. Delfine stehen uns in Sachen Intelligenz fast nichts nach. Sie halten ihren Atem bewusst an oder tauchen einfach nicht wieder auf. Dieses Verhalten wurde schon mehrere Male beobachtet und einige Delfine haben sich so tatsächlich selber umbegracht. Das sind hochsensible Tiere, die in Gefangenschaft nichts verloren haben.

Hier mal ein kleines Beispiel: https://www.focus.de/wissen/natur/forschung-und-technik-die-tragoedie-der-delfine_aid_445706.html

Man muss die Tiere nicht einsperren und damit das Aussterben verhindern. Man muss das Problem an der Wurzel packen und die Wilderer zum Abschuss freigeben. Den Reichen das sinnlose Trophäenjagen verbieten, usw. Eben Ar*** in der Hose haben und einen Schlussstrich ziehen.

Wie kann es denn angehen, dass sich Menschen über jegliche Gesetze und Artenschutz hinwegsetzen können, nur weil sie mit ihren Geldscheinen wedeln? Wozu machen wir dann überhaupt Gesetze, wenn sich keiner dran halten braucht?

Man sollte grundsätzlich alles hinterfragen und die Dinge nicht einfach so hinnehmen, wie sie sind.

Zur Info für Menschen, die sich mehr mit dem Thema auseinandersetzen wollen:

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/artenschutz/zoo/

https://www.tagesspiegel.de/wissen/tierschutz-eisbaeren-gehoeren-nicht-in-zoos/20917616.html

https://www.tierschutzpartei.de/tierschutz/zoo-und-zirkus/

https://www.nachhaltigleben.ch/freizeit/tierhaltung-im-zoo-wie-artgerecht-werden-sie-gehalten-3024

Sicher gibt es auch Vorteile für die Tiere, aber das sind nicht sehr viele:

https://www.vdz-zoos.org/de/themen/tierhaltung-und-tierschutz/

Woher ich das weiß:Recherche
7vitamine 
Fragesteller
 05.09.2018, 13:23

Gute Argumente wie ich finde. Danke

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Dieses "artgerecht" ist ein Schlagwort, mit dem ich echt Probleme habe. Nimm einmal Raubkatzen wie Löwen. In der Natur hat ein Löwenrudel ein Revier, das zwischen 50 und 500 km2 groß ist. Folglich meinen manche von diesen Super-Möchtegerntierschützern, dass man Löwen im Zoo nicht halten könne - jedenfalls nicht "artgerecht" - dieweil man ihnen ja kaum 50 km2 Revier bieten kann. Aber aus der Tatsache, dass die Reviergrößen im Heimatland der Tiere so schwanken, dass die einen mit 50 km2 klar kommen, während andere das Zehnfache brauchen, ergibt sich eigentlich schon: Die Reviergröße ist vom Futterangebot abhängig.
Wenn man sich dann noch mit dem Verhalten von Löwen auseinandersetzt, kommt man darauf, dass die - im Gegensatz zu Tieren wie Pferden - von Natur aus keinen großen Bewegungsdrang haben. Ganz im Gegenteil: Löwen sind stinkend faul. Wenn man sie lässt, pennen sie 16 Stunden am Tag. Die andere Zeit verbringen sie mit Spielen, sozialer Interaktion und Körperpflege. Auf die Jagd gehen sie nur, wenn sie Hunger haben oder gerade ein Beutetier in ihrer Nähe auftaucht. Aber sie gehen bestimmt nicht zum Spaß "wandern". Das wäre Energieverschwendung und es wäre gefährlich. Man kann sich selbst auf dem Weg zum Wasserloch einen Dorn eintreten - und das behindert beim Jagen und kann damit lebensgefährlich werden. Eines muss man sich immer klar machen: In der Natur geht's sehr oft um Effizienz. Ressourcen werden nicht einfach verbraten und man riskiert nichts.
Ich bin ziemlich sicher: Wenn Löwen entscheiden könnten, würden sie gerne im Zoo leben. Da hat man Futtervollversorgung, muss nie hungern, es gibt keine Angriffe von irgendwelchen Hyänen, man muss sich nicht mit Geiern ums Futter zoffen und läuft als Löwin nicht in Gefahr, dass die Kerle sich prügeln, ein neuer Pascha übernimmt und erstmal alle Welpen umbringt. Und wenn was wehtut, kommt der Tierarzt.

Das ist die eine Seite - und aus diesem Aspekt heraus kann man bei vielen Tieren sagen, dass sie mit Zoohaltung gut klar kommen. Bei anderen hab' ich meine Zweifel - zum Beispiel Eisbären. Die haben noch größere Reviere, was sicher damit zu tun hat, dass ihr Futterangebot inzwischen elend knapp ist. Aber wer kann schon genau sagen ob diese Einzelgänger nicht gerne wandern? Erwachsene, männliche Bären sind praktisch ihr Leben lang auf Achse, sie haben nie ein Revier oder einen festen Standort. Gleichzeitig graben aber Eisbärinnen Höhlen im Schnee, in denen sie ihre winzigen, nackten Babies kriegen und wo sie mit ihnen dann vier Monate verbringen. Die Mütter fressen in der Zeit nichts. Sie nähren ihre Kinder und wärmen sie, ohne auch nur einmal die Höhle zu verlassen.
Ob man diese Tiere wirklich gut im Zoo halten kann? Ich weiß es nicht - und darum würde ich es lassen. Für mich ist die Haltung in menschlicher Obhut ("Gefangenschaft" ist da so ein blöder Ausdruck dafür) nur dann gerechtfertigt, wenn die Tiere sich da mit ziemlich hoher Sicherheit wohlfühlen.

Es gibt aber noch einen Aspekt an der Zoohaltung, den man nicht vergessen darf - und für den stehen zum Beispiel die Przewalski Pferde. Die stammen ursprünglich aus der Mongolei, wurden erst im 19. Jahrhundert entdeckt - und galten dann ab 1969 als ausgestorben. Es gab keine freilebenden Przewalskis mehr. Dabei wusste man da schon, dass sie die letzten "Urpferde" und wirklichen Wildpferde (alle anderen freilaufenden Pferde sind verwilderte Hauspferde) sind (das erkennt man zum Beispiel daran, dass sie 66 statt der 64 Chromosomen von Equus Caballus haben. Die Przewalskis sind aber nicht die Vorfahren der Hauspferde).

Heute gibt es wieder um die 500 Przewalskis in der Mongolei - und die werden übrigens von den mongolischen Nomaden "bewacht" und beschützt. Die wissen nämlich inzwischen, welch ein Schatz sie sind und dass man mit ihnen langfristig Öko-Tourismus machen kann.
Aber die Tatsache, dass die Przewalskis wieder da sind, ist allein den Zoos zu verdanken. Als sie in der Wildnis ausgestorben sind, gab es noch ungefähr zwei Dutzend Exemplare in Zoos auf der ganzen Welt. Die wurden in einem Zuchtbuch (das wird übrigens vom Stuttgarter Zoo wilhelma geführt) zusammen gefasst - und dann hat man gezielt vermehrt, wobei Inzucht sorgfältig vermieden wurde. Da kam's dann schon mal vor, dass ein Przewalski Hengst aus Amerika nach Deutschland flog, um da in deutschen Zoos Stuten zu decken und dafür zu sorgen, dass da genetische Vielfalt entsteht.

Als der Bestand in den Zoos dann stabil war, hat man ein Auswilderungsprogramm gestartet - und das ist übrigens recht langfristig: Zuerst mal werden die Pferde, die zusammen ausgewildert werden sollen, in ganz kleinen Gruppen in Zoos zusammen gestellt. Wenn das klappt, kommen mehrere Kleingruppen in eine größere (wobei Pferdeherden nicht so groß sind wie man das früher in Western sah. 12 bis 14 Individuen ist die übliche Größe) und die wird in einem kleinen, überwachten "Mini-Reservat" untergebracht (wobei übrigens nicht verraten wird, wo solche Reservate sind. Man möchte, dass die Pferde da ihre Ruhe haben). Und da lernen sie dann, sich selbst Futter zu suchen, verschiedene Wetterbedingungen auszuhalten und als Herde zu funktionieren. Und wenn das dann klappt, fliegt man sie in die Mongolei, wo sie ausgesetzt werden. Die Mongolen passen da auf sie auf, lassen sie aber in Ruhe - und inzwischen funktioniert das und die Przewalskis vermehren sich in freier Wildbahn.

Die Przewalskis sind nicht die einzige bedrohte Tierart, die in Zoos nachgezüchtet wird. Eine andere sind zum Beispiel Bonobos, die etwas kleineren Verwandten der Schimpansen. Die sind auch superbedroht, aber es gibt in Zoos einen stabilen und genetisch vielfältigen Bestand, so dass sie nicht aussterben, auch wenn in ihren Herkunftsländern keiner auf sie Rücksicht nimmt.
An Bonobos kann man aber auch sehen, wie sich die Zoohaltung in den letzten Jahren entwickelt hat. Ich kann mich noch daran erinnern: Als ich ein kleines Mädchen war, hatte Stuttgart schon Menschenaffen - und da gab's regelmäßig Berichte darüber, dass der Oberpfleger in dem Revier zuhause Affenbabies großzog, weil ihre Mütter sie nicht angenommen hatten. Das war durchgehend ein Problem in Zoos.
In Stuttgart hat man dann in den 70er und 80ern ein Menschenaffenaufzuchthaus gebaut - und als es fertig war, hat es der Stuttgarter Zoo nie genutzt, denn zu der Zeit waren die Stuttgarter Gruppen - Bonobos, Schimpansen, Urangs und Gorillas - schon so weit, dass sie ihre Babies in der Gruppe aufzogen. Das Aufzuchthaus ist trotzdem in Benutzung - eine Vereinbarung zwischen den deutschen Zoos sagt aus, dass alle Affenkinder, die nicht von der Mutter angenommen werden, nach Stuttgart kommen. Da hat man nämlich nicht nur die Einrichtungen, sondern inzwischen natürlich auch jede Menge Erfahrung.

Ja, ich denke, Zoos dienen heute dem Tierschutz und der Erhaltung gefährdeter Tierarten. Dazu erfüllen sie einen pädagogischen Zweck. Kinder lernen im Zoo auch exotische Tiere als "Individuen" kennen - und man schützt eben am meisten und besten das, was man kennt und wozu man eine Art "Beziehung" hat. In der Beziehung ist es wichtig, dass Kinder zum Beispiel ein Nashorn nicht irgendwie nur als Bild kennen, sondern dass ihnen schon mal ein Nashorn persönlich begegnet ist, dass das Nashorn einen Namen hat, dass man ihm zugucken kann und sieht, dass es halt nicht nur stumpf und dumm rumsteht ...

Es wäre toller, wenn alle Tiere in der Natur überleben könnten, aber das ist eine Vision, die im Moment nicht umsetzbar ist. Es wird noch einige Zeit dauern, bis zum Beispiel die Massai vollends begreifen, dass sie besser fahren, wenn sie sich von der Tradition der Rinderhaltung verabschieden und stattdessen im Naturschutz und Tourismus arbeiten und ihre Nationalparks ausbauen. In der Mongolei ist sowas ganz gut gelungen, aber es war insofern einfacher als anderswo, weil die Mongolen ein Reitervolk sind und weil sie auf ihre "Takkis" (so heißen die Przewalskis bei ihnen) stolz sind.

Aber bis man überall ein Bewusstsein für die Tiere entwickelt hat, brauchen wir Zoos.

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo,

für einige Tiere ist es im Zoo schon schön, aber für die meisten klassischen Wildtiere wie Löwen, Elefanten usw finde ich das Tierquälerei.

Es gibt Tiere, die gehören einfach nicht in Gefangenschaft. Vor allem wenn ihr natürlicher Lebensraum und das Klima einen großen Unterschied zu dem hier in Deutschland macht.

Ich bevorzuge Wildparks, wo die Tiere schön Platz haben und hier auch heimisch sind.

Mit freundlichen Grüßen

Vany

Ich würde es als leichte Form der Quälerei bezeichnen. So richtige Qualen erleiden die Tiere hoffentlich nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass es irgendwelche Nutztiere in Mastställen weit schlechter haben. Das macht die Haltung in Zoos zwar nicht besser, aber wenn ich den Hebel irgendwo ansetzen würde, dann dort, wo das Leid am größten ist.