Was haltet ihr von Geschlechterneutraler Erziehung?


21.05.2022, 11:15

Und nein Geschlechterneutrale Erziehung heißt nicht jungs mit Mädchen sachen zu spielen zu geben und umgekehrt

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Ich finde es super 38%
Schlecht 24%
Andere Antwort... 24%
Ich sehe es skeptisch 8%
Naja es ist eine interessante Idee 3%
Ich bin mir nicht sicher 3%
Walter159  21.05.2022, 11:11

Und was soll das denn sein? Mädchen bei Buben erziehen und umgekehrt.?

Reinkanation 
Fragesteller
 21.05.2022, 11:16

Nein, die Kinder so zu erziehen als gäbe es keine geschlechter

16 Antworten

Naja es ist eine interessante Idee

Ich erziehe meine Kinder entsprechend ihrer Geschlechter wobei ich aber auch kein Problem damit hätte, wenn bei z. B. meiner Tochter Interessen aufkommen welche eher stereotypisch männlich sind - ich würde diese nicht versuchen auszutreiben.

Andere Antwort...

Von geschlechterneutraler Erziehung halte ich nichts, weil es nun einmal unterschiedliche Geschlechter gibt, was man nicht zum Tabu machen darf. Aber ich halte viel von gleichberechtigter Erziehung, also keine bewusste und noch weniger unbewusste Steuerung, Dinge wie ein Junge weint nicht, spielt nicht mit Puppen etc. sind ebenso überholt wie positive Elemente a la "Du bist aber stark", analog natürlich auch bei den Mädchen (Schönheit betonen, Kleidung/Frisuren beachten etc.).

Wobei zu einer gleichberechtigten Erziehung vermutlich auch gehören würde, damit aufzuhören, bestimmte Rollen vorzuleben, Spielsachen zuzuordnen, Kleidung vorzugeben, ...

Hacker48  21.05.2022, 11:17

Das, was du unter gleichberechtigter Erziehung verstehst, ist ja noch schlimmer als geschlechtsneutrale Erziehung. lol

Kinder brauchen Rollenvorbilder. Wenn du keine vorlebst, orientieren sie sich an anderen, im besten Fall an anderen Familienmitgliedern, im schlechtesten Fall an Figuren in den Medien. 😉

0
HugoHustensaft  21.05.2022, 11:18
@Hacker48

Wenn Kinder Rollen vorgelebt bekommen, passiert was? Sie leben die Rollen weiter, da können wir die Sprache vergendern wie wir wollen, es ändert sich nichts ... Und natürlich haben auch die Medien dann viel zu tun, bis hin zu den Kinderbüchern, die oft die schlimmsten Rollenvorbilder haben.

0
HugoHustensaft  21.05.2022, 11:21
@Hacker48

Das genau die bisherigen - festen - Rollen echter Gleichberechtigung im Weg stehen - jeder muss seinen Weg finden, genau das muss aber auch möglich sein.

0
Hacker48  21.05.2022, 11:23
@HugoHustensaft

Tun sie das? Sehe ich nicht. Und wer spricht denn von starren Rollen? Wichtig ist, dass man authentisch ist. Wenn man als Frau Hausfrau ist, dann lebt man das genauso vor, wie wenn man als Frau KFZ-Mechanikerin ist. Dass Kinder verschiedene Rollen vorgelebt bekommen, ist wichtig. Keine Rollen wiederrum, führen lediglich zu mehr Identitätskrisen und in der Folge zu mehr Suiziden. 😉

0
HugoHustensaft  21.05.2022, 11:25
@Hacker48

Wo liegt der Unterschied? Natürlich erleben die Kinder unterschiedliche Rollen - aber viel zu oft wird implizit so getan, als gäbe es "Normrollen" - und wehe, man wählt einen Weg jenseits der Norm ...

0
Hacker48  21.05.2022, 11:28
@HugoHustensaft

Es ist ein großer Unterschied zwischen der Vermittlung, dass unterschiedliche Rollen in Ordnung sind und dem nicht Vorleben von Rollen. Den habe ich auch geschildert, lol. Wenn das Kind keine Rollenvorbilder hat, an denen es sich orientieren kann, führt das oft zu Identitätskrisen. Du kannst ja mal recherchieren, wie überrepräsentiert Männer, ohne Vaterfigur in ihrem Leben, im Gefängnis sind.

0

Für mich eine "Modeerscheinung" die überdimensional thematisiert wird.

Meine Eltern haben schon in den 60er ihre Kinder entsprechend erzogen. Auf Bäume klettern, mit Autos, der Faller - Bahn, dem Chemiebaukasten oder Legos spielen: kein Problem für sie. Genau wie die Lederhose die ich als Kind geliebt habe (wir kommen aus Norddeutschland).

Und der Tenor war eindeutig: man kann alles erreichen was man will - egal ob Junge oder Mädchen. Chancengleichheit war nie ein Thema über das man bei uns auch nur ansatzweise diskutieren musste. Wir wurden gleichermaßen gefordert und gefördert.

Nur schlimm finde ich es, wenn Eltern nun auf Biegen und Brechen dem Jungen die Puppe aufdrängen wollen oder dem Mädchen das Kleid nicht kaufen wollen, weil sie es ja unbedingt "neutral" erziehen wollen.

Oder dem Mädchen einreden, dass es eh keine Ausbildung braucht, weil es ja heiraten soll und Enkelkinder zu erziehen hat.

Mein Vater stand vorm Herd, hat im Haushalt geholfen und sich in die Erziehung seiner Kinder voll eingebracht. Das war genauso selbstverständlich wie die gleiche Erziehung der Kinder ohne Unterscheidung des Geschlechtes.

Kommt drauf an was für dich unter genderneutral fällt.

Dem Kind jede Möglichkeit zur Identifikation zu nehmen, es quasi im 'Dunklen schweben' zu lassen halte ich für falsch und das wird ab einem gewissen Punkt auch gar nicht mehr möglich sein, weil Kinder mit etwa 4 Jahren entdecken, dass es einen Unterschied zwischen Jungs und Mädchen gibt, der rein biologisch ist.

Dem Kind verschiedene Spielsachen zu kaufen, Puppen UND Autos und es vielleicht auch mal in eine dunkelgrüne Hose zu kleiden, anstatt dass immer nur rosa angezogen werden, halte ich für okay. Das haben meine Eltern mit mir auch gemacht und ich hab sowohl mit Autos als auch mit Barbies gespielt... hat mir nicht geschadet, würde ich sagen, ob es groß was genutzt hat wage ich aber auch zu bezweifeln.

Insgesamt würde ich offen gestanden eher versuchen die Wünsche und Bedürfnisse meines Kindes in den Vordergrund zu stellen. Wenn es NUR mit Puppen spielen will und im Spielzeugladen immer eine neue Barbie will anstatt einen Lastwagen, dann wird auch die Barbie gekauft. Wenn es nur rosa mit Feenaufdruck und Blümchen möchte und matschgrün mit Dinosauriern nicht ausstehen kann, dann wir halt eben auch nur rosa mit Feenaufdruck gekauft.

Auch in 'genderneutral' kann man ein Kind gegen seinen Willen zwingen. Und das halte ich grundsätzlich für falsch.

Reinkanation 
Fragesteller
 21.05.2022, 11:11

Das was du beschreibst ist keine geschlechtsneutrale Erziehung

0
BeviBaby  21.05.2022, 11:14
@Reinkanation

Dann hättest du optimalerweise mal erläutern können was für dich unter Geschlechtsneutral fällt.

Das hast du nämlich nicht erläutert. Übrigens auch nicht mit der Ergänzung. Ja, eins plus eins ist nicht drei. Jetzt musst du nur noch sämtliche anderen Zahlen durchgehen, bis man irgendwann im Ausschlussverfahren auf die 2 kommt.

1
Reinkanation 
Fragesteller
 21.05.2022, 11:23
@VadimBlyat1

Das geschlecht der Kinder zu ignorieren oder es als relevant zu bezeichnen

0
BeviBaby  21.05.2022, 11:23
@Reinkanation

Ach ja... und was du als geschlechtsneutrale Erziehung definierst ('als gäbe es keine Geschlechter') habe ich im ersten Absatz sehr genau behandelt u.a. auch was ich davon halte.

Ich halte es für falsch, dumm und praktisch nicht umsetzbar. Und schädlich.

1
Andere Antwort...

Hallo Reinkanation,

ich bin da doch etwas skeptisch, obwohl ich generell allen Dingen positiv gegenüber stehe.

Ich finde es aber unterm Strich schon Quatsch, denn biologisch ist eben ein Weibchen ein Weibchen und ein Männchen eben ein Männchen. Warum man diesbezüglich heute noch ein Drama und Faß aufmachen muss, verstehe ich nicht.

Und es ist nicht schlimm, wenn Jungs (Babys) blau tragen und Mädels eben rosa. Als Fremder erkenne ich dann gleich, was es ist und wie ich damit umzugehen habe bzw. das Kind ansprechen soll. Fallen nun diverse optische HIlfsmittel weg, was ist dann? Alles so umständlich. Und es bricht sich kein Kind etwas ab, wenn dieses nun rosa oder blau angezogen ist. Also, langsam spinnen alle irgendwie!

Freilich kann ein Baby, Kind, Mensch usw. anziehen, was es mag. Aber, darum geht es ja nicht.

Und ja, ich weiß, dass diverse "Rollen" bedingt anerzogen sind, aber dennoch verhalten sich biologisch diverse Geschlechter anders und zeigen dann deutlich in eine Richtung.

Zumindest bei der Kleiderwahl würde ich eingrenzen, aber dem Kind dann später erklären, dass die Farbe usw. egal ist. Nur, warum hier eine Doppelmoral an den Tag legen, wenn Firmen, Gesellschaft und Co. (Einkommen usw.) weiterhin differenzieren. Da bringt eine geschlechtsneutrale Erziehung genaus wenig und hat keinen Einfluss darauf wie das "gendern". Mir geht das alles so auf den Sack!

Bei der Erziehung würde ich aber teilweise d´accord sein.

Nur, wenn ein Weibchen eben genetisch ein Weibchen ist, kann man nicht erziehen, dass es ein Junge sein soll. Oder ein Junge soll nun frei Kinder gebären, obwohl das genetisch gar nicht geht. Also, man muss schon klare Linien setzen und die Vernunft walten lassen.

Prinzipiell finde ich generell gut, dass man "Menschen" als "Menschen" sieht und keine Unterschiede macht. Nur, biologisch gibt es eben Unterschiede, sodass in bestimmten Bereichen Unterschiede gemacht werden.

Wo kommen wir denn sonst hin? Rebellierende Assi-Frauen, die sich Weiblichkeit absprechen, in der Gegend maskulin herumrotzen und Männer verdreschen? Feminine Weicheimännerkevins, die keine Eier mehr in der Hose haben usw.?

Eine gewisse Richtung ist gut und da bin ich voll dabei, aber irgendwelchen Unsinn, der biologisch auch noch falsch ist, muss ich nicht unterstützen. Vor allen Dingen, da reiner Aktionismus nichts bringt und unter dem Deckmantel des Engagements weiterhin "verarscht" wird.

Es ist ein umfangreiches Thema. Ich finde diverse Dinge gut, andere nicht. Man muss es nicht übertreiben. Dann passt alles!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung