Was glaubt Ihr wird Folge der Kirchenaustritte sein?
Wer oder was füllt dann die entstehende Lücke?
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
9 Antworten
Gar nichts außer einer geringeren Steuerbelastung für die Austreter. Der Glaube der Leute ist nicht erst mit dem offiziellen Austritt beim Standesamt weggewesen. Mein Kopf wurde gegen meinen Willen als Kind in dieses Mistbecken getunkt. Ich habe noch nie geglaubt.
Und wer glaubt die Kirche gäbe Moral vor der ist vor Tausend Jahren stehen geblieben. Ich und die aller aller aller meisten Atheisten brauchen keine Gottesfurcht um Moral zu haben. Ich töte aus vielen Gründen nicht, aber nicht weil ich Angst vor ner Hölle hätte. Wer das braucht hat eher keine Moral.
Die Anzahl der Kirchenaustritte spielt lediglich für die Einnahmen der Kirche sowie für die Organisation der Kirchenveranstaltungen eine Rolle.
Die wichtige Frage ist aus meiner Sicht: Kehren Menschen Gott den Rücken zu?
Christen, denen Gott wichtig ist, können aus guten Gründen aus einer Kirche austreten, werden sich aber eine neue christliche Gemeinschaft suchen. Nur wer meint, das nicht nötig zu haben, wird vermutlich Schiffbruch erleiden.
Im Grunde gelten die Mahnungen, die wir in Sprüche 4, ab Vers 14 lesen.
14 Komm nicht auf den Pfad der Gottlosen und tritt nicht auf den Weg der Bösen. 15 Lass ihn liegen und geh nicht darauf; weiche von ihm und geh vorüber. 16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nicht Übel getan, und sie ruhen nicht, ehe sie nicht jemanden zu Fall gebracht haben. 17 Sie nähren sich vom Brot des Frevels und trinken vom Wein der Gewalttat. – 18 Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. 19 Der Gottlosen Weg aber ist wie das Dunkel; sie wissen nicht, wodurch sie zu Fall kommen werden.
Ich beziehe mich eher auf den psychischen Austritt, der zur Folge hat, dass der Mensch sich anfängt seinen eigenen Glauben zu kreieren um ihn an die vorhandenen Laster anzupassen, was schließlich im moralischen Verfall mündet.
Das erleben wir doch jetzt schon. Die Gesellschaft driftet auseinander. Kaum noch jemand will Verantwortung übernehmen. In das spirituelle Vakuum dringen andere Religionen (Islam) oder Ideologien (völkischer Nationalismus) vor. Auch die Heilsversprechen religiöser Fanatiker jeglicher Coleur fallen auf fruchtbaren (d. h. ungebildeten) Boden.
Die Sehnsucht der Menschen nach Spiritualität verschwindet ja nicht mit dem Bedeutungsverlust der Kirchen. Der Wildwuchs auf dem spirituellen Markt wird sich verstärken, und es sind immer weniger Institutionen da, um das in einigermaßen geordnete Bahnen zu lenken. Noch bieten Kirchen in Person der Sektenbeauftragten Beratung und Hilfe an. Wer wird diese Aufgabe übernehmen, wenn die Kirchen aus Mangel an Ressourcen dazu nicht mehr in der Lage sind? Oder die Seelsorge in der Bundeswehr, in Krankenhäusern, die Notfall- und Telefonseelsorge, die auch gerne von Nicht-Christen in Anspruch genommen werden - wer wird all das aufrechterhalten können? Es reicht ja nicht, wenn Menschen diesen Dienst versehen - sie müssen dafür auch ausgebildet werden und bedürfen regelmäßiger Supervision. Es wird erstens an Mitarbeitern mangeln bei wachsendem Bedarf und zweitens wird es am Geld mangeln.
Ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, wo gerade mal 20 Prozent einer Kirche angehörten. Dafür erreichte die DDR beim Alkoholkonsum und bei Suiziden weltweite Spitzenwerte. Und doch versammelten sich im Herbst 1989 sehr viele Menschen in den Kirchen, denn die hatten ihnen noch etwas zu sagen.
Durch die austritte nimmt die Kirche immer weniger Kirchensteuer ein. Denke die Lücke wird immer größer und nicht ersetzt. Ich selbst bin auch vor jahren ausgetreten kein bock dem Verein jeden monat für nichts zu bezahlen....