Was bedeutet dieses Zitat von Eberhard Jüngel?
„Der Glaube ist darauf bedacht, Gott zu denken. Das Denken wiederum kann, wenn es wirklich Gott denken will, nur so vorgehen, dass es dem Glauben nachdenkt.“
Der erste Teil ist mir eigentlich ziemlich klar, also dass der Glaube darauf ausgerichtet ist Gott in den Mittelpunkt des Glaubens zu rücken und ihn zu ‚realisieren‘. Ich verstehe einfach nur nicht, was es mit diesem ‚das es dem Glauben nachdenkt‘ auf sich hat.. vielleicht kann mir ja jemand helfen:)
8 Antworten
Hallo 1kleinehanni,
ich war sehr überrascht, als ich dieses Zitat jetzt gelesen hatte - denn es spricht auch aus meiner persönlichen Wahrnehmung von Gott.
Und damit wäre es auch meine Interpretation. Gott manifestiert sich in unseren Gedanken, so denken wir Gott, wenn wir mit Gott eins sind. Wenn wir sagen, wir Rücken mit dem Glauben Gott in den Mittelpunkt und "realisieren" Gott, geht das in Richtung mit Gott eins sein. Das geht über Glauben hinaus.
Da das, was "von Gott kommt" mit unseren eigenen Gedanken eins ist, bedarf es eines Nachdenkens, einer Verifikation, was von Gott ist oder nicht. Damit würde das Denken so vorgehen, dass es Gott nachdenkt.
Ich habe mir über diese Dinge sehr viel Gedanken gemacht - und bin letztlich bei der Liebe Gottes, die sich gleichermaßen an alle Lebensweisen mit Bewusstsein richtet (die können sie bewusst wahrnehmen). Die Liebe ist in dem Sinne ein Geben und Schenken mit Fokus auf das geliebte Lebewesen (hier uns Menschen) mit dem Anspruch größtmöglicher Freiheitsgrade für alle Beteiligten. Daran mache ich fest, was Göttlich und damit geistlich ist.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
nach-denken im Gegensatz zu vor-denken
Credo ut intelligam (lat., „ich glaube, damit ich erkennen kann“) ist eine Kurzformulierung für ein theologisch-philosophisches Programm von Anselm von Canterbury.
auch Thomas von Aquin schreibt in seiner summa theologica von diesem Nach-denken
jeder denkt in einem bestimmten Bezugsrahmen: Geisteshaltung in seinem Umfeld, Erziehung, eigene Wahrnehmungen. Und manche Gedanken ergeben sich nur aufgrund dessen, bzw gerade aufgrund dessen nicht.
z.B.
Jemand, der nicht an Gott glaubt, fragt nicht genauer, wie Gott denn nun ist, was Er bewirkt etc.
Jemand, der an Gott glaubt, fragt sich nicht wie aus dem Nichts heraus Menschen entstehen konnten etc
ist blödsinn, da glaube nichts mit denken zutun hat:
GLAUBE WARTET AUF GÖTTLICHE OFFENBARUNGEN
das denken ordnet anschließend nur die offenbarungen
Die Wahrheit in dem Geglaubten suchen.
Nicht an der Oberfläche von glauben bleiben. Hirnarbeit leisten. Nur mit Hirnarbeit kann man sich auch einfühlen, in das, was es bedeuten könnte. Erst dann versteht man irgendwann. Wenn man dann versteht, wird das Verstehen immer noch einfacher. Erst dann hat man die Wahrheit dazu gefunden.
"dem Glauben nachdenkt".Es gibt anscheinend nur einen Denker,Lenker,undHenker.
Ich befasse mich nicht oft, bis gar nicht,mit einer solchen Thematik,aber manchmal..ja manchmal.
Ist sich "Gott" auch nicht so sicher in seinem Handeln?Bin ich Gott?Seid Ihr´s?
..und wo verdammt ist mein Hund?....