Was bedeutet das Sprichwort: Wer sich selbst anklagt, der spricht sich frei vor Gott?
Hallo, was bedeutet dieses Sprichwort bzw. was habe ich darunter zu verstehen?
6 Antworten
Nur wer seine Schuld auch erkennt, und bereut, bekommt Vergebung und wird freigesprochen. Der Freispruch ist zugesagt, ein Versprechen, das eingehalten wird.
Wer sich also selbst anklagt, sichert sich den Freispruch.
Dazu muss man aber erstmal zugeben, einen Fehler gemacht zu haben, erkennen, dass man falsch gehandelt hat.
Das Sprichwort klingt so lala, mach mal selber, sprich dich frei. Aber das täuscht gewaltig, der eigene Ankläger sein zu müssen ist ganz und gar nicht lala.
Selbst wenn man weiß, dass Vergebung versprochen ist, ist es doch oft zu schmerzhaft oder zu lästig seine Schuld einzugestehen. Oder man schämt sich vor sich selbst, oder ist schlicht zu hochmütig und egoistisch.
Ein Glück, dass Gott nicht der Ankläger ist, sondern verlangt, dass wir das selbst machen. Er gibt uns die Freiheit, unsere Fehler einzugestehen, ohne vor Angst und Scham total zu blockieren.
Das steckt drin in dieser etwas unglücklich formulierten Aussage.
Das Ziel ist, dass wir unsere Schuld
+ erkennen
+ bereuen
+ zugeben
+ wieder gutmachen
+ in Zukunft meiden
Wer sich also selber anklagt, zeigt damit, dass er erkannt hat, was er falsch gemacht hat. Und er drückt damit aus, dass es ihm leidtut und dass er sich im Zukunft bemüht, es besser zu machen.
Daher ist man dadurch auch vor Gott freigesprochen, weil Gott uns nicht die Schuld nachträgt, sondern nur will, dass wir unsere Schuld erkennen und es dann besser machen.
Das ist ein Spruch von gläubigen Menschen, der davon ausgeht, dass Gott alles sieht und sich freut, wenn sich ein Mensch anklagt.
Dafür müsste aber Gott erst einmal existieren und sich zweitens über solch ein Verhalten freuen.
Und dann gebe es einen Freispruch - so der Spruch.
Gruß, earnest
Liegt doch auf der Hand...
Wer sich selbst anklagt, gesteht seine Schuld ohne Zwang und aus freien Stücken ein. "Gott sieht das" und vergibt demjenigen eher, als einem, der erst dann seine Schuld eingesteht, wenn er duch eine Anklage oder Verurteilung dazu gedrängt wird.
Richte nicht und du wirst nicht gerichtet. Erhöhe dich selbst über andere und du wirst fallen. Erniedrige dich selbst und du wirst erhöht.
"Huldige dich selbst und du wirst erhöht." ?
Nein, eher erniedrigt.