Warum zwingt man Kindern zu lernen, wenn sie offensichtlich keinen Spaß daran haben?

9 Antworten

Zum Prozess des Lernens gehören auch unangenehme Erfahrungen dazu, sonst lernt man nichts. Das beginnt beispielsweise bereits beim Laufen lernen. Da fallen anfangs die Kinder auch öfters um oder hin, ehe das Gehirn herausgefunden hat, wie es das Gleichgewicht besser steuern kann.
Sämtliche Lernprozesse - auch die körperlichen - laufen über das Gehirn, und die Grundvoraussetzung für die perfekte Umsetzung des Gelernten sind nun mal die Mißerfahrungen während des Lernvorgangs.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
DoctorBibber  30.12.2023, 03:39

Obwohl Lernherausforderungen frustrierend sein können, bedeutet dies nicht, dass Lernen generell negativ ist. Im Gegenteil, das Überwinden solcher Herausforderungen kann zu positiven Erlebnissen führen. Diese Erfolge sind oft mit der Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Endorphinen verbunden, welche das Gehirn fördern. Solche positiven Erlebnisse beim Lernen tragen wesentlich dazu bei, dass das Gelernte langfristig behalten wird.

https://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13313628/Duenger-fuers-Hirn.html

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Adlerblick  30.12.2023, 10:48
@DoctorBibber

Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass unangenehme Erfahrungen negativ wären, im Gegenteil, sie sind ja ein wesentlicher Bestandteil für den Lernprozess.

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Klar sollen Kinder auch Spaß haben. Aber spätestens mit 18 ist die Kindheit vorbei. Und dann?

sicher, lernen ist machmal doof. Und wieviel schöner wäre es doch den ganzen Tag zu spielen, den Hobbies nachzugehen und und und.

Und wer macht dann die Arbeit? Ohne lernen geht es nun mal nicht. Allerdings finde ich sollte man die Kinder nicht zum Abi zwingen. Man muss nicht studieren um ein glückliches leben führen zu können.

Die Erpressmethode ist mist. Kinder müssen verstehen warum lernen wichtig ist. Und lernen kann durchaus auch Spaß machen

Es ist doch so: "Dumme" lassen sich manipulieren! Deswegen sind aufgeklärte gebildete Menschen so wichtig.

Und zum Erwerb der Grundlagen dieser Bildung ist nun mal der Schulbesuch unerlässlich!

Das habe ich meinen Kindern im Grundschulalter erklärt, das haben sie auch verstanden.

Was wurde denn früher gemacht? Da war das Credo "Gott will es so"... ob es nun um einzelne Gebote/Verbote ging oder um die Legitimation der Herrschenden.... es war "gottgewollt".

Das Volk, zum größten teil völlig ungebildet und analphabetisch aufgewachsen, glaubte das auch.

Heute....werden "Dumme" immer noch manipuliert...von der Politik, von den diversen Gruppierungen innerhalb der Wirtschaft, von den Massenmedien usw.

Und wer als Quelle nur Tiktok kennt und nutzt, der bleibt zum größten Teil unwissend/ungebildet. Man muss sich doch nur viele der Fragen hier ansehen!

Ja, Schule ist Stress und anstrengend. aber notwendig!

Man sollte Kinder eher nicht zwingen, sondern motivieren.

Auf der anderen Seite gibt es Schulpflicht und oft wird schon in Grundschulen heute sehr viel verlangt. Es gibt Grundschulen, die den Eltern ab Klasse 4 sagen, dass die Kinder TÄGLICH 2 Stunden LERNEN sollen, also außerhalb der Hausaufgaben, wenn sie aufs Gymnasium möchten. Das führt dann natürlich zu Druck, wenn nicht von den Eltern, dann von den betroffenen Kindern selbst.

Das ist eigentlich kontraproduktiv.

Bei passendem Unterricht und guter Lernathmosphäre zu Hause sollte ein Kind genug Neugier und Eigenmotivation aufbringen, um sich mit dem Stoff zu befassen.

Das ist allerdings der Idealzustand.

Es gibt schon einen großen Druck, keinesfalls auf die Hauptschule, Gemeinschaftsschule oder Realschule zu kommen, weil das alles irgendwie mit Scham behaftet ist und man danach "keine gute Ausbildung" bekommt. Eigentlich ist das Schwachsinn, weil das Schulsystem noch nie so durchlässig war wie heute und man immer einen weitern Abschluss draufsetzen kann.

Ein Punkt, den ich schwierig finde, ist das heutige System, bei dem viele Kinder schon in der Grundschule mit Betreuung 8 Stunden und teilweise mehr außer Haus sind, also sich so richtig erst am Abend in der Familie entspannen können und sonst die ganze Zeit betreut sind, eben in der Schule oder im Hort. Dort findet also Lernen meist unter Aufsicht und nicht im eigenen Tempo aus eigenem Interesse statt und man hat bis abends wenig Gelegenheit, sich wirklich zu entspannen.

Der andere Punkt sind verplante Nachmittage mit außerschulischen Aktivitäten, so dass für richtige Freizeit, Leerlaufzeit, bei der man sich entspannt selbst entscheidet, was man machen möchte oder Zeit hat, mit Freunden zusammenzusein ohne Plan, also echte Neugier zu entwickeln, sich auszuprobieren, Zeit nach eigenem Interesse zu füllen, halt immer weniger Gelegenheit bleibt. Und in der weiterführenden Schule sind die Schultage sehr schnell sehr lang, inklusie AGs sind es dann oft wieder 7 Stunden oder mehr.

Es hat was damit zu tun, dass man später im Leben zurecht kommt. Oder wovon willst du leben? Wer dumm ist kann nichtmal den Antrag auf Bürgergeld ausfüllen.

Es sind früher viele Menschen für das Recht auf Bildung gestorben. Selbst heute ist es nicht in allen Ländern der Welt selbstverständlich, dass man sich bilden darf.