Warum wurden in der Vergangenheit meistens Afrikaner versklavt? Weil sie schwarz waren oder weil sie sich nicht gut wehren konnten?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Anderes 47%
Weil sie sich nicht gut wehren konnten 26%
Wegen beidem 16%
Weil sie schwarz waren. Rassismus 11%

8 Antworten

Anderes
  1. Weil sie körperlich solche Strapazen lange ausgehalten haben!
  2. Weil die Länder, aus denen sie geholt wurden, keinen Schutz bieten konnten.
  3. weil sie nach dem Glauben der Sklavenjäger keine richtigen Menschen waren und Ungläubige.

Die Sklavenhändler hatten auch versucht, Menschen der indigenen Bevölkerung zu versklaven, doch die starben zu schnell.

Bodesurry  29.09.2022, 07:45

1) Der Weg zu ihrem Bestimmungsort, meist eine längere Seereise, war schrecklich. Schwache und kranke Menschen starben.

Indigene wurden in Massen versklavt. Sie waren, wie solche aus Afrika auch, unbekannten Krankheiten ausgeliefert, gegen die sie keine Abwehrkräfte hatten.

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Bodesurry  29.09.2022, 07:50
Als Ergänzung zu meinem ersten Kommentar:
Wissenschaftliche Recherchen kommen zu dem Schluss, dass etwa drei von vier Sklaven starben, noch bevor sie auf dem Markt ankamen, auf dem sie verkauft werden sollten. Ursachen waren Hunger, Krankheit oder Erschöpfung nach langen Reisen. Autor N'Diaye geht von 17 Millionen Afrikanern aus: Quelle dw.com
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iQhaenschenkl  29.09.2022, 10:46
@Bodesurry

Das stimmt ja alles, aber trotzdem war die Überlebensrate der Schwarzafrikaner noch höher als bei der indigenen Bevölkerung.

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Anderes

Die Frage an sich ist schon falsch. Du beziehst dich auf den Sklavenhandel nach Amerika in der Neuzeit. Menschen verkaufen und knechten einander aber leider schon seit Jahrtausenden.

Das Wort Sklave ist mit dem Wort "Slawe" verwandt, weil die Osmanen als Sklaven vor allem aus slawischen Stämmen bezogen.

Die Römer und Griechen versklavten alles, was gerade opportun war... Landsleute, Kriegsgefangene, von Piraten entführte Reisende...

Die Kelten hatten ein komplexes soziales Gefüge mit Freien, Unfreien und exakt berechneten Ehrenpreisen.

Überhaupt, der Unterschied zwischen einem Sklaven, der gegen Geld verkauft wird, und einem Menschen, der anderweitig bevormundet, entrechtet und zur Arbeit gezwungen wird, ist oft eher fließend. Andere Formen der Sklaverei heißen dann halt Ehe, Leibeigenschaft oder Lohnarbeit.

Kurz, ich widerspreche deiner These, dass "meistens Afrikaner versklavt" wurden.

Warum traf es beim transatlantischen Sklavenhandel der Neuzeit vor allem Afrikaner*innen? Ich halte das für eine spezifische Verkettung von Umständen: instabile politische Verhältnisse in vielen Regionen Westafrikas, zunehmender Kolonialismus/Imperialismus der europäischen Reiche, religiöse Propaganda und technologische Überlegenheit. Der Rassismus war dann Legitimation und Ergebnis dieser schrecklichen Verhältnisse.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft
GfSympathisant 
Fragesteller
 29.09.2022, 07:54
Du beziehst dich auf den Sklavenhandel nach Amerika in der Neuzeit. 

Ne, nicht nur, aber hauptsächlich

Das Wort Sklave ist mit dem Wort "Slawe" verwandt, weil die Osmanen als Sklaven vor allem aus slawischen Stämmen bezogen.

Ich dachte man hätte eigentlich nur weibliche Sklaven aus diesen bezogen, und die männlichen zum Arbeiten aus Afrika.

Andere Formen der Sklaverei heißen dann halt Ehe,

Inwieweit ist Ehe Sklaverei?

Kurz, ich widerspreche deiner These, dass "meistens Afrikaner versklavt" wurden.

Hmm okay, aber du weißt ja Worauf ich mich hauptsächlich bezogen habe

Warum traf es beim transatlantischen Sklavenhandel der Neuzeit vor allem Afrikaner*innen? Ich halte das für eine spezifische Verkettung von Umständen: instabile politische Verhältnisse in vielen Regionen Westafrikas, zunehmender Kolonialismus/Imperialismus der europäischen Reiche, religiöse Propaganda und technologische Überlegenheit. Der Rassismus war dann Legitimation und Ergebnis dieser schrecklichen Verhältnisse.

Okay danke

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Schemset  29.09.2022, 08:01
@GfSympathisant

Einige Formen der Ehe sind meiner Meinung nach Sklaverei. Wenn eine junge Frau zwangsweise einem Mann zugeteilt wird, diesem dann absolut gehorsam zu sein hat, weder über ihren Körper noch über ihren Wohnort noch über ihre Lebensweise verfügen darf, lebenslang arbeiten muss ohne dafür entlohnt zu werden und vor dem Gesetz nicht als eigene Rechtsperson anerkannt wird: dann nenne ich das Sklaverei. Scheiß Patriarchat.

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GfSympathisant 
Fragesteller
 29.09.2022, 08:06
@Schemset

Ok, Zwangsehen ja, ich dachte aber eher an normale, freiwillige Ehen.

lebenslang arbeiten muss ohne dafür entlohnt zu werden 

Wo soll denn das der Fall sein?

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Schemset  29.09.2022, 08:34
@GfSympathisant

Wo das der Fall ist? Überall da, wo die Gesellschaft von den Frauen erwartet, dass sie kochen, waschen, putzen, nähen und Kinder und Alte pflegen.

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GfSympathisant 
Fragesteller
 29.09.2022, 08:37
@Schemset

Und wo wird das erwartet? Also das mit den Alten pflegen, wird mittlerweile von Alten Pflegern und Altersheimen übernommen, ich kenne viele Frauen; die ihre Schwiegermütter nicht mal besuchen gehen.

naja, dann kann man das auch für Männer anwenden, und sagen, von denen wird erwartet dass sie arbeiten

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Schemset  29.09.2022, 16:58
@GfSympathisant

Wo das erwartet wird? In der großen Mehrheit aller Gesellschaftsformen und Kulturen der letzten 6000 Jahre.

Und der Unterschied zu den Männern ist, dass seit der Industrialisierung die Erwerbsarbeit der Männer bezahlt wird und einen monetären Gegenwert zugeschrieben bekommt. Die Reproduktionsarbeit, die mehrheitlich den Frauen zugemutet wird, bleibt dagegen ohne formelle Kompensation, dadurch auch ohne Versicherung und Rentenansprüche, und oft ohne Anerkennung.

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Wegen beidem
Der Verkauf von afrikanischen Sklaven lässt sich bis zurück in die Antike belegen. Zur Routine wurde er im siebten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, als der Islam in Nordafrika erstarkte - sieben Jahrhunderte, bevor die Europäer den Kontinent erforschten, zehn Jahrhunderte, bevor Westafrikaner über den Atlantik nach Amerika verkauft wurden. Bereits damals verkauften arabische Muslime in Nord- und Ostafrika gefangene Afrikaner in den Nahen und Mittleren Osten. Dort arbeiteten sie als Feldarbeiter, Lehrer oder Haremswächter, weswegen die Kastration männlicher Sklaven üblich war. Muslime hingegen - auch afrikanische - durften nach islamischen Rechtsauffassungen nicht versklavt werden.
"Zuerst holten sich die arabischen Muslime in Ost- und Zentraleuropa weiße Sklaven, um sie nach Arabien zu verkaufen", erklärt der senegalesischstämmige Autor Tidiane N'Diaye im DW-Interview. "Doch die erstarkende militärische Macht Europas beendete die islamische Expansion, und da es nun einen Defizit an Sklaven gab, schauten die arabischen Muslime massiv nach Schwarzafrika."
"Sklaverei existierte in praktisch allen Zivilisationen", erklärt N'Diaye. So auch in Afrika, bevor Siedler von außerhalb kamen: Im zentralen Ostafrika bekriegten Volksgruppen wie die Yao, Makua und Marava einander, ganze Völker im Inneren des Kontinents betrieben Handel mit Menschen, die sie durch Kriege gefangen hatten. So trafen arabische Muslime auf bereits bestehende Strukturen, die den Einkauf von Sklaven für ihre Zwecke erleichterten.
"Sklaverei war Teil verschiedener afrikanischer Kulturen", erklärt Abdulazizi Lodhi, emeritierter Professor für Suaheli und Afrikanische Linguistik an der Universität von Uppsala in Schweden. "Wenn es um den Export ging, waren Stammesafrikaner selbst die Hauptakteure. In vielen afrikanischen Gesellschaften gab es keine Gefängnisse, so dass Menschen, die gefangen wurden, verkauft wurden."
Wissenschaftliche Recherchen kommen zu dem Schluss, dass etwa drei von vier Sklaven starben, noch bevor sie auf dem Markt ankamen, auf dem sie verkauft werden sollten. Ursachen waren Hunger, Krankheit oder Erschöpfung nach langen Reisen. Autor N'Diaye geht von 17 Millionen Afrikanern aus:
https://www.dw.com/de/sklavenhandel-in-ostafrika-ein-verschwiegenes-kapitel/a-50101582

Die Spanier, Portugiesen und andere versklavten die einheimische Bevölkerung.

Die "Weissen" in den USA und anderen Ländern hielten die Menschen aus Afrika für minderwertig. Es gab unter den Sklavenhaltern solche, die als Christen keine Probleme damit hatten, Sklaven zu haben. Sie begründeten das sogar mit Stellen aus der Bibel.

Für den Anfang des Endes der Sklaverei sorgten wieder vor allem Christen. An vordester "Front" die Quäker, eine christliche Freikirche.

Anderes

Damals haben sich mehr Menschen beteiligt am Handel von Sklawen in Afrika, auch Afrikaner vor Ort. Die Strukturen waren da. In den indigenen Gruppen Nordamerikas war das Konzept von persönlichen Besitz nicht so stark ausgeprägt, es fehlte also die Grundlage für Sklaverei in den Köpfen der Menschen. Indianer starben schnell und nur 20 Prozent überlebten, aber auch bei den Afrikanern überlebten nur 30 Prozent, außerdem gab es auch Sklaven aus anderen Gegenden, nicht alle waren Afrikaner, die Nachfahren sind gemischt mit Europäern, Asiaten, Indern und Indianern. Afrika hatte aber auch mehr Einwohner als Nordamerika.

Anderes

Weil sie von anderen Afrikanern versklavt und billig zum Verkauf angeboten wurden. Darauf sind Mali und Kongo allerdings nicht sehr stolz.