Warum wird die Bestimmung von Pflanzenarten in Büchern so unnötig schwer gemacht durch diese schlechten Zeichnungen (warum keine Fotos)?

1 Antwort

Weil Zeichnungen wesentlich besser sind als Fotos. Ein Foto ist immer in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt. Zum Beispiel kann aufgrund der Perspektive ein Merkmal, das für die Bestimmung aber sehr wichtig ist, auf dem Foto nur undeutlich, verschwommen oder gar nicht sichtbar sein. Mit einer Zeichnung können alle wesentlichen Bestimmungsmerkmale eindeutig dargestellt werden. Zum anderen zeigt ein Foto immer nur eine einzelne Pflanze. Aber es sehen ja nicht alle Individuen einer Art gleich aus. Es kann regionale Unterschiede geben (versch. Varietäten, Unterarten etc.) oder auch vom Standort abhängige Unterschiede (Licht- und Schattenblätter). Daher kann die Pflanze auf einem Foto mitunter ganz anders aussehen als die Pflanze, die man vor sich liegen hat. Eine Zeichnung erlaubt einerseits eine idealisierende Darstellung, andererseits können durch Detailzeichnungen bestimmte regionale Besonderheiten berücksichtigt werden. Gerade Laien tun sich mit Zeichnungen deshalb bedeutend leichter als mit Fotos.

"Richtige" Botaniker nutzen zur Bestimmung ohnehin Bestimmungsbücher mit Bestimmungsschlüssel, z. B. den Rothmaler oder den Schmeil-Fitschen. In denen sind dann weder Fotos noch farbige Abb , sondern nur schwarz-weiße Strich-Zeichnungen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig