Warum sind Karotten orange und Rettiche weiss?

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Möhren lagern in ihren Vakuolen im Wurzelbereich Carotine (orange) und Lutein ( gelb) ein. Diese Pflanzenfarbstoffe färben die Wurzel. Das macht ein Rettich nicht, er speichert dagegen Senfölgykoside, was ihm den typischen scharfen Geschmack gibt.

Fragenauer 
Fragesteller
 06.02.2024, 17:49

Dass die Wurzelgemüsen spezifische unterschiedliche Nährstoffe speichern hat einfach mit ihrer Umgebung bzw. Standortbedingungen wo solche verschiedene Nährstoffe vorkommen zu tun, oder?

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chog77  06.02.2024, 17:57
@Fragenauer

Bei Rettich und Meerrettich ist das Senföl ein Fraßschutz und somit eine Anpassung an Umweltbedingungen.

Die orange Farbe der heutigen Möhre ist ein Zuchtergebnis, die deutlich dünnere Wurzel der europäischen Wildmöhre ist blassgelb, enthält fast nur Lutein und wenig Carotin . Die orientalische Urmöhre ist lila (Farbstoff: Anthocyan).

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Tatsächlich sind die Gründe eher politisch, als biologisch. Für den Herzog von Oranien wurden Karotten orange gezüchtet. Vorher waren sie meist weiß, gelb, bräunlich oder violett.

Die photosynthetischen Teile von unseren herkömmlich organgenen Karotten sind voller Antioxidantien, unter anderem Beta-Carotin, die mit dem Singulett-Sauerstoff reagieren, bevor dieser etwas Wichtiges schädigt. Es kann auch Licht absorbieren (Chromophor) und dieses an Chlorophyll übertragen.

Rettich ist weiß aufgrund eines Mangels an Pigmenten. Es enthält keine Anthocyane.

Woher ich das weiß:Hobby – Eigenes Herbarium und Tinkturen