Warum wird der Hundeführerschein nicht endlich eingeführt?

15 Antworten

Weil es kompletter Unsinn ist.

Ich finde es sollte am Verhalten der Menschen gegenüber der belebten Unwelt gearbeitet werdem.

Es bedarf deutlich mehr Rücksicht der Nicht-Hundehalter gegenüber der Hundehalter und auch umgekehrt.

Es sollte z.B. selbstverständlich sein, das wenn mein Hund jagt ich ihn nicht einfach im Wald von der Leine lasse, wenn er nicht hört.

Aber es sollte auch für die Zeit die ein Hund braucht um ein friedfertiger Begleiter zu werden, berücksichtigt werden.

Ein Hund kommt nicht mit einem On Board Programm für das städtische Leben zur Welt und selbst wenn man noch so verantwortungsvoll ist als Hundehalter haben Menschen IMMER irgendetwas zu meckern.

Auch Fahrradfahrer sind oft sehr rücksichtslos, nicht nur Hundehaltern gegenüber, sondern auch gegenüber normalen Passanten, selbiges gilt für E-Scooter Fahrer.

Da wird im übrigen in Parks auch keine Rücksicht auf frei lebende Tiere genommen.

Wenn ich mit meinem Hund rausgehe ist es für mich selbstverständlich, das mein Hund niemanden belästigt, sagt jemand das er Angst hat oder ich sehe das, dann lasse ich meinen Hund bei mir laufen, auch das sollte selbstverständlich sein.

Aber ich erwarte auch Rücksicht von anderen Menschen, leider nur sehr selten wird das beachtet oder verstanden.

Meine Hündin war mal sehr stark ängstlich und wollte von niemandem angefasst werden, bin ich mit ihr z.B. durch einen schmalen Weg ohne Ausweichmöglichkeit gelaufen und da standen mehrere Leute und ich habe höflich gefragt ob die mal so nett wären und uns durchlassen würden, wurde sich darüber lustig gemacht, so ein grosser Hu d und der hat Angst, erzählen sie doch nicht so einen Quatsch…eine Horde Fahrradfahrer die durch unser Wladstück gerast sind wie die Berserker, wo meine Tochter noch aus dem Weg springen musste, sonst hätte sie einer erwischt, Jogger die einen anpöbeln wobei der Hund keinerlei Reaktion gezeigt hat usw.

Ich könnte zig Situationen nennen, wo Menschen das Wort Rücksicht wohl erst einmal googeln müssten um dessen Bedeutung zu verstehen und das nicht nur in Bezug auf Tiere sondern auch auf andere Menschen!

Unsere Gesellschaft stellt für fast ALLES Regeln auf, aber eine belebte Umwelt funktioniert so nicht!

Wenn Menschen gegenseitig mehr Rücksicht aufeinander nehmen würden, dann wäre vieles leichter.

Allerdings ist Rücksicht etwas, was kaum einer kennt und wenn er es kennt, dann lebt er es nicht, sobald er sich in seinem Leben eingeschränkt oder behindert sieht.

Auch deshalb haben wir solch miserablen Umstände bezüglich der Umwelt. Zu Hause wird sterilisiert und geputzt auf Teufel komm raus und ausserhalb der eigenen Wände ist es komplett normal alles zu vermüllen.

Zudem macht ein Hundeführerschein nur dann Sinn, wenn man such den Umgang und die Haltung eines Hundes mit in Betracht zieht, woher sollten dafür die Leute genommen werden um das zu kontrollieren?

Versuch das doch bitte mal aus beiden Perspektiven zu sehen, aus Sicht der Hundehalter und der Nichthundehalter. Mit ein bisserl Empathie funktioniert das!

Pippilstrmpf  02.01.2024, 06:19

Dem kann ich nur zustimmen. fahrradfahrer, Jogger, spaziergaenger...alle wollen einfach weiterlaufen, poeblen einen an wenn man den Hund los laufen hat und drohen mit Anzeigen. Dabei waere es doch SO einfach eben 2 sekunden stehen zu bleiben und zu warten bis der halter den Hund angeleint hat wenn man Angst hat.

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Elocin2910  02.01.2024, 15:37
@Pippilstrmpf

Ja nicht nur wenn die Leute Angst haben, auch wenn sie keine Angst haben, aber z.B. der Hund, da wird keinerlei Rücksicht genommen.

Man hat das Gefühl, das viele und da rede ich nicht nur von Nicht-Hundehaltern, meinen der Weg auf dem sie laufen gehört auch automatisch ihnen.

Nichts zu sehen von Rücksicht auf Menschen oder Tiere.

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Deamonia  09.01.2024, 14:51

Bin ganz deiner Meinung was die fehlende Rücksichtname beider Seiten angeht.

Ich als Radfahrerin bedanke mich immer, wenn jemand seinen Hund nicht auf den Radweg laufen lässt / Platz macht / ihn festhält, oder auch bei Passanten die sich umschauen bevor sie auf den Radweg latschen.

Wobei es halt leider auch viele Hundehalter gibt, die selbst keine Rücksicht nehmen, und den Hund quer über den Fahrradweg laufen lassen, so das man in die gespannte Leine fährt, vor allem im Dunkeln, wenn Hund und Leine (im Gegensatz zum beleuchteten Fahrrad) nicht zu sehen sind ist das echt mies, da tun mir auch die Hunde total leid, die dadurch übel gewürgt werden können...

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Elocin2910  09.01.2024, 16:59
@Deamonia

Genau sowas meine ich… was die Rücksichtnahme angeht, so müssen eben beide Parteien da an sich arbeiten.

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ist halt alles nicht so einfach wenn man sich das vorstellt selbst ein Hundeführerschein garantiert ja nicht dass ein Hund immer zu 100 % funktioniert. Es ist ein Lebewesen .

Theoretisch kann man alles wissen. Praktisch sieht die Welt dann wieder anders aus.

Selbst der größte rücksichtslose Idiot kann einen Hunde Führerschein machen. D.h. ja noch lange nicht dass er sich deswegen auch vernünftig verhält anderen Leuten gegenüber.

Wer will das alles kontrollieren?

es gibt in diesem Land so viele Hunde die nicht mal angemeldet sind.

Natürlich wäre es wünschenswert, wenn Leute vor dem Kauf eines Hundes einen Sachkundenachweis vorweisen müssten. Aber auch das funktioniert natürlich nicht, solange jeder Depp im Hinterhof Hunde vermehren und verkaufen kann.

Du musst dich ja nur mal hier auf dieser Plattform umschauen. Von zehn Fragen betreffen acht die Tatsache dass die Leute überhaupt keine Ahnung von ihren Hunden haben.

ich finde aber auch rs sillte nicht so viel Panikmache betrieben werden. Und hier sind die Presse und die Medien nicht unschuldig. Jeder Vorfall wird sofort bis zum "geht nicht mehr "ausgeschlachtet, wobei es niemals Informationen zu den Hintergründen dieser angeblichen grundlosen BeissAttacken gibt.

es Stimmt einfach nicht das täglich kleine Kinder von Hunden gefressen werden.

Und nicht jede Annäherung eines Hundes ist gleich ein Angriff.

Ich wundere mich wirklich dass ich in 40 Jahren Hundehaltung noch niemals wirklich ernsthaft von einem fremden Hund angegriffen wurde.

Wenn man andere Leute do hört passiert denen das täglich?

Ich fände es viel besser wenn man schon in den Schulen den Kindern den Umgang mit Hunden beibringen würde. Wenn die Menschen einfach ein gelassener mit den Tieren umgehen würden

Ich bin ja nun schon etwas älter ich kann täglich nur noch den Kopf schütteln wenn ich sehe was in der Hundeszene so abläuft. alles was früher ganz normal und gar kein Problem war ist jetzt ein Fall für den Staatsanwalt. Einfach nur noch krank

Vielleicht ist es auch einfach so dass viele Hundehalter es satt haben, ständig diskriminiert zu werden, auf offener Straße beschimpft zu werden obwohl sie sie überhaupt nichts getan haben und den Frust ihrer Mitbürger abzubekommen der eigentlich gar nichts mit ihnen zu tun hat. aber Hundehalter darf man halt heutzutage beschimpfen.

ein bisschen mehr Gelassenheit und Toleranz auf beiden Seiten, sowohl von Hundehaltern als auch von Nicht Hundehaltern wäre wünschenswert.

Aylamanolo  30.12.2023, 14:47

Ich wundere mich wirklich dass ich in 40 Jahren Hundehaltung noch niemals wirklich ernsthaft von einem fremden Hund angegriffen wurde.

ich auch nicht. Übrigens auch mein Hund nicht.

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Der Hundeführerschein ist nicht die Lösung. Bei mir in Niedersachsen muss seit 12 Jahren jeder Ersthundehalter einen Hundeführerschein machen. Trotzdem laufen mir immer wieder Hunde über den Weg, die jagen gegangen sind, die ihren Menschen durch die Gegend ziehen, die pöbelnd in der Leine hängen, die nicht abrufbar sind und trotzdem ohne Leine unterwegs oder die mit den Kindern der Familie losgeschickt werden, die den Hund nicht halten können. Eigentlich sollten es die Hundehalter doch besser wissen wenn sie entweder keine Ersthundehalter sind oder einen Hundeführerschein gemacht haben.

Die Lösung wäre entweder Leinenpflicht an Orten, an denen Hunde nur "geduldet" werden wie in Parks und Fußgängerzonen, die auch kontrolliert wird und mit einem Bußgeld, das auch weh tut, bestraft oder dass sich die Einstellung von Hundehaltern dazu ändert wenn man seinen Hund anleint.

Ich habe einen Hund und würde mir zutrauen, den Führerschein ad hoc zu machen.

Aber mal ein Beispiel aus einem anderen Hobby.

Es gibt ja - nicht als Pflicht, aber es gibt ihn - für Reiter, die ausreiten wollen, den Reiterpass. Ich habe ihn mal gemacht, das hat auch Spaß gemacht. Man macht einen Kursus, wo man das richtige Benehmen mit Pferd im Gelände lernt, damit man niemanden gefährdet, sich selbst und andere auch nicht. Die anschließende Prüfung bestand aus einem gemeinsamen längeren Ausritt mit einem oder sogar zwei offiziellen Prüfern, die einem unterwegs Aufgaben stellten, Zum Beispiel wurde ein Unfall simuliert und die Reiter mussten sich entsprechend verhalten. Ein Reiter, das war zufällig ich, wurde vom Prüfer, im Reitsport Richter genannt, beauftragt weg zu reiten, um HIlfe zu holen. Natürlich nicht in echt, man musste halt nur zeigen, ob man sich im Notfall von den Anderen trennen und wegreiten konnte.

Sehr viel Wert wurde auf das gute, sprich gefahrenvermeidende Benehmen gegenüber anderen Leuten, Spaziergängern, Radfahrern und anderen Reitern, gelegt. Dieser Manierenkatalog wurde im Kursus geübt: sich von hinten bemerkbar machen und um -Erlaubnis bitten, vorbeizureiten, Im Schritt, versteht sich. Wenn sich zwei Reiter begegnen, muss zum Schritt durchpariert werden, Fußgänger, Radfahrer etc... dürfen nur im Schritt passiert werden. Und so weiter

Ich kannte einen Teilnehmer der Gruppe. Im Gelände war er nur im Galopp unterwegs, wenn man ihm begegnete, schrie er: Platz da! und donnerte vorüber, wo die anderen Pferde dann bibbernd im Gebüsch hingen. Er war der Schrecken der Umgebung. Und wenn man ihm was sagte, falls er das noch hörte, brüllte er nur zurück: dann bleib doch zu Hause, wenn du nicht reiten kannst!

Na ja, jedenfalls machte er bei dem Kurs mit. Er war ein aufmerksamer Schüler und bei der Prüfung verhielt er sich vorbildlich, konnte alles, und bestand die Prüfung natürlich. Wir alle hofften, dass er durch diesen Kurs und die Prüfung Manieren gewonnen hötte.

Am nächsten Tag ritt ich aus und begegnete ihm im Wald. "Platz da!" brüllte er und raste im Galopp an mir vorbei.

Soviel zum Nutzen von Führerscheinen aller Art.

Hier in der Schweiz war es bis vor ein paar Jahren pflicht. Dadurch ist es für mich recht Praxisnah. 

Pro:

  • Hundebesitzer können was dazulernen
  • Es kann kontrolliert werden, ob der Hund in einem guten Allgemeinzustand ist. 
  • Hunde können sozialisiert werden
  • Beziehung von Mensch und Hund verbessert sich

Contra:

  • Wenn Hundebesitzer an den "falschen" Trainer der mit negativen Methoden arbeitet geraten, kann vieles Schief gehen (Hund wird aggressiv zb). 
  • Viel Zeit/Geld muss investiert werden um eine Bundesweite Einheit zu finden wie es Reglementiert wird usw. 
  • Je nachdem wie es Ablaufen soll, wäre es sinnvoller die Leute den Führerschein machen zu lassen bevor sie den Hund bekommen (um auch zb. den Kauf aus unseriösen Quellen vorzubeugen).

Es spricht also eher mehr dagegen, als dafür. Bzw wenn er eingeführt werden sollte muss es streng reglementiert werden und eigentlich erstmal der Beruf Trainer geschützt werden. Weil momentan kann sich eben leider jeder Trainer nennen. Und wenn die Leute an solche Leute geraten ist das contraproduktiv.