Warum wird auf Handwerker herabgesehen?

18 Antworten

hallo Drache, ....ich weiß nicht woher hier so einige ihre Erfahrungen ausgebuddelt haben oder noch schlechter, es von anderen so negativ gehört haben; das Handwerk war in vergangenen Jahrzehnten bedeutender und somit auch der Handwerker; aber das heißt noch lange nicht, daß auf Handwerker - und shconmal gar nicht auf gute - herabgesehen wird; eher auf solche, die "Pfusch am Bau" betreiben oder betrieben haben;

... das sind oftmals die Billigkräfte (aus osteuropäischen Ländern), die den Verruf in punkto Qualität herbeigeführt haben; ich habe es selbst erlebt, war über 2 Jahrzehnte selbständig im Altbausektor; ich sage nur: billig kann teuer werden...und so war es;  wir haben so viele Reklamationen, also meine kleine Firma,  mit einigen Mitarbeitern beseitigt; die Nacharbeit durch Fachkräfte wird dann teurer...also billig kann teuer werden...;

...wenn gepfuscht wurde - jetzt mal egal ob von nem Deutschen oder nen Pole - , waren diese meist nicht mehr greif- oder haftbar; entweder verschwunden oder insolvent; das Mittelalter kann man aber heute nicht mehr ranziehen...das waren noch ganz andere Zeiten, klaro:-))), wie du es erwähnst...es war einmal...;

...der teaffermann hier hat schon so einiges richtig beantwortet, i.S. fleißiger Handwerker; auch das habe ich in meiner längeren Praxis als Inhaber einer kleiner Bausanierungsfirma - im Bautenschutz, festgestellt; diejenigen, die faul, die unzuverlässig, die unfähig sind, blieben und bleiben auf der Strecke...das sind sie doch selber Schuld; nur kommt dadurch leider der einzelne Berufszweig oder gar die Baubranche in Verruf;

...dennoch es gibt imemr wieder zu viel Pfusch am Bau...leider...; da wird im Neubau zu viel Druck von dem Preisniveau ausgeübt, daß so manche auf die dollsten Ideen kommen, das auszugleichen: sei es, daß sie Eisen, also Bewehrungsstahl einfach schmälern; (das ist nur ein Beispiel), es ist absolut unverantwortlich, kann richtig gefährlich werden - fehlende Statik - usw.;

...aber zurück zu unseren Handwerkern direkt: ohne Handwerker gäbe es derzeit keinen neuen Wohnungsbau; es wird zwar immer mehr automaitsiert; im Bereich des Fertigbaus, aber knifflige und verantwortungsbewußte Bauarbeiten können nur von Fachkräften (auch nicht von Robotern) ausgeführt werden, wie: 

   -   Dachdecker, Zimmerer

   -   Maurer; Putzer, Fliesenleger

   -   Sanitär/Heizungs- , sowie Elektroinstallateure

   -   auch Maler/Tapezierer und Bodenleger, z.B. Estrichleger

...und so einige andere Berufe im Baubereich; sie alle werden wir noch sehr lange in unserem Berufsbild brauchen; 

...ich verstehe die wirklichen Dummköpfe nicht, die auf Handwerker herabsehen...; was haben die für ein Bildungsniveau oder welches Niveau überhaupt ?...das Handwerk hatte immer goldenen Boden; es ist zwar oftmals nicht mehr so der Beruf oder der Zweig, den sich die heutigen jungen Menschen aussuchen wollen, auch aus Gründen verschiedener alter Negativmeinungen; aber Tatsache ist doch wohl viel mehr: wenigere wollen sich schmutzige Finger machen; aber auch Handwerker heutzutage verdienen nicht so schlecht, wie es hier so geschrieben wurde;...der Vergleich vom Handwerker zum Akademiker is ja wohl ein witz ihr Schlauberger: klaro muß der akademiker erstma in seiner Laufbahn mehr verdienen als der Handwerker oder Kaufmann, o.ä. Lehrberufe; überlegt doch mal, wie lange ein Akademiker studiert, während der Handwerker u.a. schon dickes Geld verdient; ein wenig nachrecvhnen kann hilfreich sein, ne ?

...das finanzielle kann der Handwerker später gegenüber dem Akademiker, dem Kaufmann, dem Arzt oder Rechtsanwalt, usw. ausgleichen oder sich auch besser stehen, indem er sein eigener Herr mit seinem Meistertitel wird; in dem Zusammenhang: ich hatte keinen Meistertitel (dafür aber die Subunternehmer, die z.T. Aufträge bei mir mit ausführten)...habe aber dennoch genug Geld verdient; fuhr immer Mercedes, auch Porsche; war auf den Bahamas, habe ne Kreuzfahrt gemacht - außer anderen Urlauben - ...; habe aber nicht schlecht gelebt...als kleiner Altbausanierer...;

...in 2004 haben wir an der HWK Köln diskutiert, warum sie den Fliesenleger, den Estrichleger, u.a. vom Meisterzwang befreiten und nicht den Maler; verstanden hatte es keiner; aber auch heutzutage, diejenigen, die dennoch ihren Meister im Handwerk vorweisen können, haben doch in der privaten Kundschaft besseres Ansehen...das is so ne alte Gewohnheit  von Hauseigentümern, daß wenn sie den Fachmann anrufen, es der Meister sowieos ist;

...Fakt ist heutzutage: Eltern sehen ihr Kind am liebsten mit Abitur; das ist ja nicht vekehrt; aber...wenn das Kind doch den anderen Weg, den eines Handwerkers o.ä. einschlagen will, so soll ihm das doch überlassen sein; ich meine jetzt die Zeit, wo entschieden wird, welche Schule oder Gymnasium besucht werden soll, bzw. kann...; es gibt nunmal eben auch Schüler, denen das Abi schwer fallen würde oder die es nicht packen...also laßt diesen Schülern, ihr lieben Eltern, ihren Weg selbst bestimmen, wo dieser hinführt; wer es selbst (noch) nicht weiß, dem kann geholfen werden über alle möglichen Eignungstests; auch in Praktikas...

Fazit: Handwerker, vor allem gute, fähige...sind immer noch angesehen; sonst würden sie ja nicht immer wieder von denselben Kunden auch gerufen; sie sind in meinen augen absolut keine Unterschicht, sondern gehören zu unserem Erscheinungsbild im Beruf genauso dazu, wie der Arzt oder Steuerberater; jeder, der seinen Job gut macht, kann keine Unterschicht sein, liebe Grüße zur Sonntagnacht aus Köln

ps: wenn ihr was an Schreibfehler findet: könnt ihr behalten...es ist auch schon spät, besser gesagt: früh :-)))

Das Handwerk ist zwar im laufe der Jahre geschrumpft, es ist allerdings der Sektor, der die meisten Arbeitsplaetze stellt.

In der Ausbildung ist es das gleiche, die Industrie bildet wenig aus, sie bedient sich bei den Arbeitskraeften der Handwerker. Durch bessere Bezahlung funktioniert das.

Wer auf das Handwerk herunterschaut, der ist nicht ganz bei Trost, das Handwerk ist die Hauptstuetze des Staates.

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/rekorde/handwerk-goldenen-boden/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
don2016  11.09.2019, 10:05

Handwerk hat auch heute noch Zukunft und goldenen Boden; es muß nicht jeder zum Studium "gezwungen" werden, nur weil Papa Chefarzt und Mama Rechtsanwältin , o.ä. sind !!!

liebe Mädchen und Jungen; laßt euch in der Wahl eurer Zukunft nicht von den Eltern - gegen euren Willen - beeinflussen...

wer mehr Geld verdinen will ( im Handwerk ), macht seinen Meister oder gar mehr...und verdient als Selbständiger bei entsprechendem Fleiß und know how, gleich oder gar mehr, als Akademiker...

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zetra  12.09.2019, 15:50
@don2016

Da muss allerhand passieren, das dein Optimismus auch Wirklichkeit werden kann.

Insiderwissen gebe ich hier mal Preis.

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Hallo!

Das mag einerseits damit zusammenhängen, dass die Gesellschaft heutzutage sehr "titellastig" ist und oft der Eindruck propagiert wird, man sei nur als STudierter oder wenigstens mit drei absolvierten Ausbildungen ein vollwertiges Mitglied der Szene...dafür habe ich kein Verständnis. Denn sie sind sehr wichtig & man braucht sie. 

War neulich auf einer Pressekonferenz einer Handwerkskammer, wo sich der Präsident zu dieser Malaise recht direkt äußerte ----> er fügte noch an, dass die Gesellschaft oft ein falsches Bild vom Handwerk habe & es mit körperlich schwerer Arbeit für raubeinige, dem Alkohol zugeneigte und pöbelnde Kerle assoziiere.

Leider stimmt das mit dem unangenehmen Umfeld durchaus immer wieder.. im Handwerk ist der Ton gelegentlich sehr rau und primitiv, ich habe das neulich wieder in einer "1a-Autoservice" Werkstatt recht eindrucksvoll erlebt, in der ich mich nach einem Weg erkundigte weil ich mich verfahren hatte ------> zu mir war man recht nett, aber wie da in der Werkstatt und diagonal durch den Verkaufsraum (vor Kunden!) auf unterstem Niveau mit Fäkalsprache untereinander geschimpft und gepöbelt wurde, war echt geschmacklos und ist kein Einzelfall -----> auf Baustellen usw. kommt das auch vor. Das mag nicht jeder & das würde ich mir auch nicht bieten lassen wollen.

Drache892 
Fragesteller
 13.05.2017, 22:10

Ist da jemand ein bisschen empfindlich?

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rotesand  13.05.2017, 22:11
@Drache892

Nein, aber ich finde, dass man sich nicht anpöbeln lassen muss und es vor Gästen/Kunden noch unhöflicher ist, so unbeherrscht zu sein. Das spräche jedenfalls nicht dafür, einen Beruf im Handwerk oder vllt. sogar in dieser Autowerkstätte zu ergreifen.

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MarkusGenervt  13.05.2017, 22:40

LOL – lustige Anekdote! :))

Jedem das Seine. Das ist sicherlich nicht der beste Stil und Dir gegenüber hatten sie sich ja auch beherrschen können, aber so ist das nun mal im Arbeiter-Milieu. Da gibt's einen derben Spruch an die Backen, während Akademiker sich in vergleichbaren Situationen so etwas durch die Blume stecken.

Sieh es einfach als eine Art Fremdsprache. Es hat dieselbe Bedeutung, aber die Worte sind anders.

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abrasiv  24.12.2017, 14:27

ich bin auch Handwerker und mir passt der ton da überhaupt nicht wenn euch mal so ein Choleriker zusammengeschrien hat hat das jeden tag über Wochen kann ich sehr genau verstehen das viele leute von solchen sich von solchen dem Abschaum lieber distanzieren

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Bin selbst Plattenleger,

es kommt immer darauf an, die Generation ~60+ schätzt es auf jeden Fall noch sehr.

bei den jüngeren so bis 40 ist meine Erfahrung oft so wenn Sie studiert haben das Sie denken Sie sind schlauer.

Jedoch studieren kann jede, wenn jemand sein Handwerk beherrscht oder beherrschen möchte hat heutzutage fast höhere Anforderungen an kognitive und motorische Fertigkeiten.

das verstehen viele nicht. Außerdem als guter Handwerker verdient man oft soviel wie Studierte wenn nicht sogar mehr ;) aber das wissen die halt nicht

Mittelschicht bezieht sich ja eher auf ein gewisses Vermögen. Auch als Handwerker kann man natürlich zur Mittelschicht gehören. Ich kennen Handwerker, die gehören zur Oberschicht.