Bringt Umverteilung etwas eigentlich?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Die Oberschicht soll angefasst werden, nicht die Mittelschicht 71%
Umverteilung bringt nichts 29%

8 Antworten

Die Oberschicht soll angefasst werden, nicht die Mittelschicht

es bringt grundsätzlich etwas, aber nicht wenn es extrem ausgelebt wird und mittelschicht und unterschicht auf dem selben niveau sind. aber grundsätzlich ist es sinnvoll, die finanziell schwächer gestellten zu unterstützen, weil sonst potential verloren gehen kann

Umverteilung bringt nichts

Es gab schon viele derartige Experimente und auch Geschehnisse, die zu einer massiven Umverteilung geführt haben. Hier sind die beiden krassesten Beispiele.

Richtung Reich zu Arm: im sozialistischen Deutschland der Nationalsozialisten wurden jüdische Unternehmer erbarmungslos verfolgt. Sie wurden unter Folter gezwungen ihre Unternehmen an Nazis für symbolische Preise zu verkaufen. Dann wurden sie systematisch verfolgt. Einigen gelang die Flucht in andere Länder. Ihr Vermögen wurde beschlagnahmt, ihren Besitz mußten sie zurücklassen. Sie kamen nur mit dem was sie am Leibe trugen in fremden Ländern an, ließen sich dort nieder und schlugen sich zunächst mit Hilfsarbeiten durch. Aber innerhalb von 5 bis 10 Jahren erlernten sie die dortige Sprache und waren vielleicht nicht mehr so reich wie zuvor, aber sie gehörten immerhin wieder zu den 10% der Spitzenverdiener dieser Länder.

Richtung Arm zu Reich: Immer wieder kommt es vor, dass arme Menschen enorme Beträge im Lotto gewinnen. Beim Eurojackpot gab es schon Summen von 90 Millionen Euro, in US-amerikanischen Lotterien gab es auch Gewinner von 3-stelligen Millionenbeträgen. Da müsste man meinen, dass die Leute mit einem vernünftigen Entnahmeplan bis zum Lebensende ein gutes Leben haben sollten. Das ist aber nicht so. Mehr als 80% aller Lottogewinner sind nach 3 bis 5 Jahren genauso arm wie vorher und arbeiten wieder in ihrem alten Beruf - selbst dreistellige Millionenvermögen waren plötzlich weg. Und meist können sie nicht einmal sagen, wo das Geld geblieben ist, es ging einfach in sinnlosem Konsum unter und ist ihnen geradezu durch die Hände geflossen wie Sand durch die Finger fließt.

Daraus komme ich zu meiner These: Wenn mal alles Geld der Welt enteignen würde und gleichmäßig an alle Menschen umverteilt, würde es keine 3 bis 5 Jahre dauern, dann wären die meisten Armen genauso arm wie vorher und die meisten Reichen wären wieder reich. Denn ob man arm ist oder nicht ist eine Sache des Mindsets, der Ausbildung, von Fleiß und Cleverness.

Selbst Einanderer aus "dem hintersten Anatolien" ohne Schulbildung und der deutschen Sprache nicht mächtig brachten es es zu großen Vermögen. Die einen schlichtweg durch Fleiß und kontinuierliche Weiterbildung und geschicktem Investment und Reinvestment und zusammenhalt in der Familie. Die anderen gründeten Unternehmen, wenn ich da z.B. an Öger Tours denke.

Meine Eltern und Großeltern schafften es von Putzfrau und Hilfsarbeitern mit Dönerbuden an Wochenenden und durch den Selbstbau von Wohnhäusern zu einem großen Vermögen. Alle in der Familie haben das Geld zusammengelegt und ein Grundstück gekauft. In Eigenarbeit haben sie ein mehrstöckiges Wohnhaus gebaut, einen Teil der Wohnungen selbst bewohnt, den anderen Teil vermietet. Von dem Mieterlös bauten sie das nächste Haus. Dann erwarben sie in einer Stadt ein altes Parkhaus und machten ein Multiplex-Center daraus mit Kino, Discothek, Ladengeschäften, Büroräumen und oben exklusiven Penthouse Appartements.

Wohingegen es viele in Deutschland Geborene mit allen Privellegien gibt, die Abi haben, studieren konnten, die Sprache beherrschen, ein Netzwerk haben, also alle Vorzüge, es aber nie weiter als zu Hartz IV oder mal einem Callcenterjob brachten.

Ob man arm oder reich wird, sagt auch ein deutsches Sprichtwort: "Jeder ist seines Glückes Schmied". Es gibt natürlich Ausnahmen wie Leute, die so krank oder behindert sind, dass sie nicht arbeitsfähig sind. Aber ich kenne auch einen Blinden, der gelähmte Beine hat. Der verdient ein Jahresgehalt von 250.000 US-Dollar und ist ein weltweit gefragter Experte in der embedded Softwareentwicklung und der Gewinner mehrerer Preise in der mathematischen Forschung. Wenn man also nicht gerade so schwer krank oder geistesbehindert ist, dass man wirklich garnichts mehr machen kann, so gibt es doch die eine oder andere Chance. Ich sage natürlich nicht, dass jeder Blinde jetzt Mathematiker und Spezialist für embedded Software werden muss, vielleicht wird der eine oder andere auch so frustriert sein, dass er keinen Antrieb hat. Aber das sollte eine Gesellschaft auch auffangen können. Das hat aber mit Solidarität zu tun und nicht mit der Art von Umverteilung wie es die Kommunisten haben wollen.

Angeordnete Umverteilung? Schon mal was von Steuerflüchtlingen gehört? Die ziehen halt ins Ausland und versteuern dort ihr Vermögen. Oder Firmeninhaber. Willst du die Firmen zerschlagen? Dann werden die Mitarbeiter arbeitslos. Und was zählt eigentlich alles zu Reichtum? Was ist ein Gemälde wert? Was ist der Schmuck wert oder der Gaul oder die Firma? Geht noch weiter, wem gehört die Immobilie, wenn da Briefkastenfirmen im Grundbuch stehen? Man weiß noch nicht mal genau wem die Yachten in Südfrankreich gehören. Soll eine von Putin dabei sein. Im Grunde würde es nur Reiche ohne Steuerberater treffen. Kenne keinen, der nicht mindestens 2 davon hat und noch 2 Rechtsanwälte dazu.

Umverteilung bringt nichts

Leistung zu bestrafen und Nichtleistung zu belohnen, kann nicht funktionieren.

Natürlich brauchen wir soziale Sicherungssysteme. Diese sollten aber nur den Grundbedarf abdecken und wirkliche Bedürftigkeit voraussetzen.

andyrj99 
Fragesteller
 27.07.2022, 16:53

Bist du vermögend?

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Interesierter  27.07.2022, 17:01
@andyrj99

Kommt drauf an, was du unter "vermögend" verstehst.

Ich würde aber schon sagen, dass ich über dem Durchschnitt liege.

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GeneralPatton  27.07.2022, 16:53
Leistung zu bestrafen und Nichtleistung zu belohnen

Machen wir aber. Frag mal die ganzen Krankenschwestern und Pfleger wie doll Leistung bezahlt wird. Sind alles Millionäre.

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Interesierter  27.07.2022, 16:57
@GeneralPatton

Setz bei denen mal an, was der Arbeitgeber incl. Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung an Lohnkosten aufwenden muss und was bei den Beschäftigten an Netto-Kaufkraft übrig bleibt.

Da liegt unser Problem.

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Die Oberschicht soll angefasst werden, nicht die Mittelschicht

Eine gewisse Umverteilung macht Sinn. Einige haben einfach zuviel Geld was unangetastet bleibt, obere Zehntausend Superreiche.

andyrj99 
Fragesteller
 27.07.2022, 16:51

Wieso aber nicht die Arbeitseffizienz und Bildung steigen damit der Vermögen pro Schicht individuell steigt anstatt durch Umverteilung?

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