Warum werden heute Jeanshosen nicht mehr als Arbeitshosen genommen?

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Jeans werden überall bei der Arbeit getragen, auch und gerade in Jobs, wo eine stabile Arbeitshose gar nicht nötig wäre. Einzig in ein paar Branchen, wo ein strengerer Dresscode gilt, sind sie ungeeignet, weil sie eben nicht dem Dresscode entsprechen. Und allzu auffällige Waschungen oder gar diverse "Gucklöcher", die viel nackte Haut zeigen, sind halt einfach nicht angemessen am Arbeitsplatz, genau so, wie man dort ja nicht in Badehose oder Bikinioberteil aufkreuzen sollte ;).

Für körperlich anspruchsvolle Arbeiten gibt es aber ansonsten heutzutage Materialien, die wesentlich besser schützen und angenehmer zu tragen sind. Die Jeans als Arbeitshose stammt ja aus Zeiten, wo es noch keine Synthetikfasern mit verschiedensten Eigenschaften gab, sondern die Alternative simples Leinen oder so gewesen wäre. Sprich, für diese Funktion ist die Jeans schlichtweg technisch überholt, ungefähr so, wie man ja heutzutage auch nicht mehr die Ware mit der Pferdekutsche ausliefert ;).

Hallo!

Ich habe neulich beim Einkaufen die Marke "Brams Paris" kennengelernt - die stellen noch immer klassische, robuste Arbeitsjeans her; der Modehändler meinte zu mir, dass sie vor allem von Leuten gekauft werden, die schnörkellose und robuste Jeans ohne Waschung und Klimbim für faire Preise (ca. 40 Euro) suchen, die auch was aushalten. Ich habe mir direkt ein Paar Jeans gekauft, extra für hausmeisterische Arbeiten, Autoreparieren usw. und muss sagen - ist tadellos.

Früher waren Jeans wie die Außenseiter dieser unbekannten Firma Standardjeans, ehe das Zeug auf einmal kultig und modisch sein sollte - und das, was heute meist als Jeans läuft, ist in meinen Augen ein dünner Lappen von lausiger Qualität, der bei ganz normaler Alltagsbehandlung rasch einreißt oder kaputt geht; Nähte selbst an den Taschen reißen ein, der Stoff ist dünn und synthethisch, die Knöpfe halten wenig aus, Reißverschlüsse gehen kaputt und irgendwann ist der Denim im Schritt oder an den Knien so dünn, dass die Hose geflickt werden muss oder wegfliegt - und teure Jeans sind nciht besser! Ich habe zwar eine Jeans von Brühl, aber die kostete rund 80 Euro und das ist mir vor allem dahingehend zu teuer, weil ich für eine gute schwarze oder graue Hose von "Anton Murk" bei rund 50 Euro lande und da eine Qualität bekomme, von der ich seit vielen Jahren überzeugt bin.

Auf der Arbeit übrigens sind bei mir Jeans ungern gesehen: Im Außendienst muss ich recht förmlich auftreten. Das bedeutet keinen Anzug, aber eben auch keine Jeans, keine Longsleeves und keine Turnschuhe. Ich gehe auch nicht in Jeans auf Konzerte usw., davon abgesehen ist diese Jeans von Brühl auch ganz dunkelblau bzw. blauschwarz und nicht sofort als Jeans erkennbar.

Meine besten Jeans ever kamen von Stooker und der Charles-Vögele-Eigenmarke "Kingfield", die 40 Euro kosteten - waren robuste, schlichte Jeans ähnlich der, die ich jetzt von "Brams Paris" gekauft habe.

In den Berufen aber, wo früher Arbeitsjeans getragen wurde, haben Ausstatter wie Engelbert-Strauss mit ihrer (meiner Meinung nach hässlichen) Kleidung oder auch einheitliche, sonst wo georderte Firmenklamotten mit Logo des Unternehmens die Bedeutung der robusten Jeans geschmälert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hessen001 
Fragesteller
 04.11.2019, 17:45

Nichts gegen Engelbert Strauß! ☝️ Die kommen aus unserer Gegend. 😅

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rotesand  04.11.2019, 19:10
@Hessen001

Qualitativ mag das hochwertige Bekleidung sein! Mir gefällt es aber nicht, weil das mit Mode oder ästhetischer Kleidung in ansprechend gestalteten Farben aus meiner Sicht nicht viel zu tun hat - eben Berufskleidung, und das kann die Marke "Green Horse" von Raiffeisen finde ich besser.

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Grautvornix  06.11.2019, 12:57
- und das, was heute meist als Jeans läuft, ist in meinen Augen ein dünner Lappen von lausiger Qualität, der bei ganz normaler Alltagsbehandlung rasch einreißt oder kaputt geht; Nähte selbst an den Taschen reißen ein, der Stoff ist dünn und synthethisch, die Knöpfe halten wenig aus, Reißverschlüsse gehen kaputt und irgendwann ist der Denim im Schritt oder an den Knien so dünn, dass die Hose geflickt werden muss oder wegfliegt - und teure Jeans sind nciht besser!

Genauso ist es. Eine Levis von vor 40 Jahren, hat mit dem Schrott den sie heute als 501 verkaufen, nur noch das kleine rote Schild (Red Tap) an der rechten Gesäßtasche gemeinsam. Früher konnte man die tragen, bis die so oft gewaschen worden sind, dass die fast weiß waren, da war der Stoff noch immer gut. Keines falls durchgescheuert.

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rotesand  06.11.2019, 13:36
@Grautvornix

Ich hatte noch nie ein Kleidungsstück dieser Marke, aber genau das fiel mir schon an anderen Jeansherstellern auf - und was teurer ist, ist nicht besser. Im Gegenteil: Die besten Jeans, die ich je hatte, stammten von Vögeles Eigenmarke oder Stooker, beides "Niedrigpreis-Hosen".

Einzig Mustang finde ich von den großen Firmen ganz okay, die haben auch noch robuste Modelle im Programm, und der Preis stimmt - den Rest kann man eigentlich voll vergessen.

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Aus den Arbeitshosen ist inzwischen auch ein teures Statussymbol geworden. Wer geht mit einer teuren Hose einer Arbeit nach, bei der sie dreckig werden oder kaputt gehen könnte?

Zudem gibt es heute Materialien, die körperlicher Arbeit eher entgegen kommen.

Jeans werden heute als Alltagskleidung getragen und somit auch in vielen Berufen ohne besondere körperliche Belastung und Ansprüchen an Arbeitssicherheit. Was die Schutzfunktion und die Robustheit des Stoffes betrifft, für die Jeans ursprünglich hergestellt wurden, gibt es heute für entsprechende Berufe inzwischen bessere Kleidung.

Wohin kann man denn in Jeans nicht zur Arbeit gehen? Im Büro, im Verkauf, in einer Bank etc. Das sind Arbeitsplätze für Angestellte, und da ist die Jeans auch heute noch verpönt. Ich selbst trage auch nur Freitags Jeans, unter der Woche Stoffhose.

Jeans bei Arbeitern sind Jeans ok, solange sie die erforderliche Arbeitssicherheit gewährleisten. Sonst sind Hosen mit besserer Schutzfunktion angebracht.

Unhappything  04.11.2019, 00:26

Ich sehe sehr viele Verkäufer mit Jeans..

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Unhappything  04.11.2019, 00:43
@DerRoll

Ich habe auch noch nie erlebt, dass es verpönt sei ne Jeans im Verkauf zu tragen

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ollesgemuese  04.11.2019, 03:11
@Unhappything

Es gibt Läden, die einen einheitlichen Stil verfolgen, wozu Jeans dann oft nicht dazugehören (speziell Markenläden). Und dann solche, wo das tatsächlich Vorgabe ist (nur Stoffhose). Dass es jede Menge andere gibt, wo es weder verpönt noch verboten ist, stimmt natürlich auch.

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DerRoll  04.11.2019, 06:29
@ollesgemuese

Man sollte bei "Verkäufer" vielleicht nicht nur an das hippe Klamottengeschäft im Einkaufszentrum denken. Ich habe als IT Projektmanager regelmäßig mit Verkäufern zu tun, bei denen es ziemlich komisch aussähe wenn sie in Jeans daher kämen.

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ollesgemuese  09.11.2019, 04:56
@DerRoll

Da hast du im Prinzip natürlich Recht, aber als "Verkäufer" werden die Leute, die mit dir handeln, nicht wirklich bezeichnet.

Die wären vermutlich auch empört dann :P

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