Warum werden die Radioaktiven Sachen so grün oder halt Neongrün (Grün leuchtend) dargestellt?

6 Antworten

Nein, es ist nicht in echt so, aber wie willst du z.B. in einem Cartoon (unsichtbare!) Radioaktivität darstellen? Bekanntlich strahlt es (unsichtbar), daher lässt man es im Dunkeln leuchten, möglichst in einer giftigen Farbe

Jobul hat es schon gesagt, manche Stoffe leuchten unter ionisierender Strahlung. Man nahm gern ZnS (Zinksulfid), das grün fluoresziert. Somit assoziiert man dieses grüne Licht mit der Strahlung. Man kann ZnS auch mit radioaktivem Material mischen und damit Leuchtfarben machen, die heute allerdings verboten sind. Früher auf Zifferblättern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – ca. 40 Jahre Arbeit als Leiter eines Applikationslabors

Franz1957  27.05.2013, 00:03

Die grün leuchtende Farbe, die als Strahlenquelle damals Radium enthielt, wurde 1908 erfunden. Sie wurde bald darauf für Uhren mit Leuchtziffern und Leuchtzeigern verwendet. Diese Uhren wurden als "Radiumuhren" vermarktet. Die Leuchtfarbe wurde auch beim Militär verwendet, um nachts lesbare Beschriftungen herzustellen.

Durch die Namensgebung mit "Radium" war die grüne nachtleuchtende Farbe im allgemeinen Bewußtsein mit der Radioaktovität verbunden. Daß man sich radioaktive Gegenstände fortan grün leuchtend vorstellte, war eine naheliegende Folge.

Einzelheiten zu dieser Farbe stehen in der englischen Wikipedia unter "Luminous paint", Abschnitt "Radioluminescent paint". Dort sind Links zu weiteren relevanten Artikeln, insb. Zu "Radium dials". http://en.wikipedia.org/wiki/Luminous_paint

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Ein bekanntes Beispiel ist die Trickfilmszene, wo Homer Simpson im Atomkraftwerk pünktlich auf die Sekunde Feierabend macht und dabei das grün leuchtende radioktive Ding, das er soeben noch mit der Zange hielt, einfach fallenläßt. Die älteren Comic-Leser erinnern sich vielleicht an den "grünen Kryptonit", dessen Strahlung selbst für Superman gefährlich war.

Ich vermute, man stellt radioaktive Sachen deshalb gern in Grün dar, weil diese Form des Leuchtens im Alltag selten und wenn, dann in finsteren Umgebungen auftritt und deshalb als fremdartig und unheimlich empfunden wird. Bei glühenden Gegenständen, von der Grillkohle über Kerzenflammen und Glühlampen bis zur Sonne, sind wir gewohnt, daß sie im Farbbereich von Rot bis Weiß leuchten. Grünglühende Gegenstände gibt es nicht. Natürliches grünes Leuchten begegnt uns nur in der nicht ganz geheuren Welt des Schattens: bei Glühwürmchen an Juniabenden, bei phosphoreszierenden Pilzen im nächtlichen Wald und bei Tieren in den Abgründen der Tiefsee. Das wird die psychologische Wirkung des grünen Leuchtens geprägt und es als Symbol für die Radioaktivität prädestiniert haben.


Franz1957  26.05.2013, 23:50

Ich glaube, die von jorgang und jobul gegebene Erklärung ist besser als meine.

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Ich kenne nur Bilder, in denen es BLAU ist

http://de.wikipedia.org/wiki/Tscherenkow-Strahlung


asidani 
Fragesteller
 25.05.2013, 11:42

Danke, das ist neu das hab ich nicht gewusst ich hab gedacht des währe eher unsichtbar

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Franz1957  25.05.2013, 12:41
@asidani

Die radioaktive Strahlung ist auch unsichtbar. Wenn man die Teilchen der Strahlung mit einem Geschwader von Kampfflugzeugen vergleicht, dann ist die blaue Tscherenkow-Strahlung so etwas ähnliches wie der Überschall-Knall.

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Grün in einer speziellen Tönung steht für giftig (giftgrün). Ich assoziiere Radioaktivität eher mit Gelb. Radioaktivität hat keine Farbe, bringt aber spezielle Stoffe zum phosphoreszieren. Früher wurden Zifferblätter von Uhren mit Uranspuren zum (grün) Dauerleuchten gebracht. Gefährlich war das vor allem für die Menschen, die die Ziffern aufgepinselt haben.