Warum war die islamische Welt früher so reich, entwickelt und tolerant im vergleich zu heute?
Ich habe mal gehört, dass die islamsiche welt früher viel reicher und toleranter als heute war und, dass dort selbst homosexualität akzeptiert wurde und auch, dass der lebensstandard da viel höher war als bei uns in europa.
Heute ist es ja eher andersrum der fall. Die meisten islamischen Länder außer die golfstaaten sind arm und auch sehr religiös und konservativ. Während europa und der westen reich und entwickelt ist.
Wieso ist das so passiert?
7 Antworten
Die gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen verlaufen auf der Erde nie parallel, sondern oft gegenläufig. Es hat Zeiten gegeben, da war der Islam tolerant und aufgrund dieser Toleranz auch kulturell hochstehend, währen das Christentum zur gleichen Zeit extrem intolerant und daher auch extrem ungebildet war. Heute ist es genau umgekehrt. Möglicherweise wird es in weiter Zulunft wieder anders.
- verpasste Industrialisierung wie in Europa und den USA.
- Weil sie die Fähigkeiten von Wissenschaftlern und Forschern des Christentums, Judentums und anderer Religionen genutzt haben. Ebenso die medizinischen und anderen Schriften, die schon vorlagen. Wobei der Islam selber auch einige sehr kluge Männer hatte.
- Wegen dem Sklavenhandel und dem Handel allgemein.
https://www.dw.com/de/sklavenhandel-in-ostafrika-ein-verschwiegenes-kapitel/a-50101582
- Kriegerische Auseinandersetzungen, an denen der Westen oft eine Mitschuld trug.
- Keine Zeit der Reformation und Aufklärung wie in Europa.
Es fehlt eine Reformation.
Die angebliche Toleranz im Islam, halte ich für ein Gerücht. Auch in den vergangenen Jahrhunderten.
Und die Entwicklung in der alten arabischen Welt hat wohl eher wenig mit der Religion zu tun. Das betrifft auch den Lebensstandard. Ich würde sagen, das war eher trotz der Religion zeitweise der Fall und nicht wegen der Religion.
Ich zietiere mal Norbert G. Pressburg aus seinem Buch "Goodbye Mohammed":
Die "Goldenen Zeiten" der islamischen Wissenschaften ? Es hat sie nie gegeben. Aber es gab eine goldene Zeit der arabischen Wissenschaften. Diese fand ein apruptes Ende, als sich der Islam als dominierende Religion etablierte. Er verjagte das Wissen aus dem Orient nach dem Westen, wo es bis auf den heutigen Tag geblieben ist.
Ich sehe das ähnlich wie der Verfasser, nur dass ich nicht von "aprupten Ende", sondern eher von einem allmählichen Ende reden würde.
Dort wird heute die religiöse Ideologie über den gesunden Menschenverstand gestellt. Bildung ist verpönt weil man sie für gefährlich hält. So bleiben die Leute eben arm.
