Warum war die Hamburger Elbsegler-Mütze früher bei Kindern so beliebt?
Auf alten Kinderfotos, so in den 20er/30er Jahren sieht man sie sehr oft. Nicht nur im Norden.
3 Antworten
Im Kaiserreich waren auch Matrosenanzüge für Kinder sehr beliebt, weil Wilhelm II eine starke deutsche Marine aufbauen wollte und die deutsche Gesellschaft militaristisch war.
Die Prinz Heinrich Mütze hatte damit aber wohl nichts zu tun. Helmut Schmidt hat die in seiner Freizeit bis in die 70er auch getragen und ich besaß in der frühen Kindheit Ende der 70er/Anfang 80er auch mal so eine, die mir meine Tante aus Hamburg mitgebracht hatte und liebte sie mit 4 oder 5 Jahren. Die Baseballcaps kamen hierzulande etwas später auf - so Mitte 80er.
Ich habe es mir angesehen. Da gibt es durchaus Unterschiede.
Moin, Hessen!
Die Schiffermützen gab es in verschiedenen Ausführungen und wurden überall an der Waterkant getragen. Die Schirmmützen waren halt damals so bekannt und beliebt, wie heute die Baseballcaps.
Eine Mode, die eigentlich nie aus der Mode gekommen ist, denn der Fleetenkieker von der Alster ist heute immer noch modern und wird auch von Frauen getragen.
Die Mützen sehen ja auch flott aus. In der Nachkriegszeit haben auch noch viele Schiffermützen getragen. Ich kann mich daran erinnern, wenn Großmutter mit mir lüttje Deern in aller Hergottsfrühe zu den Altenwardern Fischern radelte, um direkt vom Kutter frischen Fisch und Nordseekrabben zu kaufen, hatten die nicht nur die typischen Fischerhemden - dunkelblau mit weißen Streifen - an, trugen die unverwüstlichen Manchester(Kord)hosen, sondern auch die Fischermützen in verschiedenen Ausführungen. Meistens hatten deren Frauen auch etwas auf die Mützen gestickt, damit man die Mützen nicht verwechselte. Die Mütze vom Kutter-Kaptiän hatte meistens ein paar Verzierungen mehr. Aber so sah man die Fischer nur bei gutem Wetter. Wenn Schietwetter war, dann trugen die ihre Südwester, die damals noch nicht aus Plastik gefertigt waren,
Das waren noch Zeiten, als ein Pfund Nordseekrabben 50 Pfennige kostete. Heute kostet das Pfund 40 Euro. Von Finkenwerder und der Süderelbe ist nur mehr die alte Kirche übrig. Alles zugeschüttet, plattgewalzt für einen seelenlosen Container-Hafen.
Ich komm aus Hessen, ich kann da nicht so mit reden 😅
Je nun, ich bin eine Hamburger Deern, mit einem Urgroßvater, der noch auf der Pamir um Kap Horn gesegelt ist, bevor die Viermastbark ein Segelschulschiff wurde und 1957 unterging. Opa Knorr trug noch mit 98 Jahren seine alte Schifferrmütze aus unverwüstlichem dunkelblauem Tuch. Für mich war diese Kopfbedeckung immer allgegenwärtig.
Das Thema hat mich halt an früher erinnert...
Die Unterschiede zwischen Elbsegler, Helgoländer/Elblotsen, Altstädter, Fleetenkieker und Prinz-Heinrich-Mütze (zumeist mit Eichenlaub) zu kennen ist gar nicht so einfach. Deshalb Kompliment an Dich, als Hessener.
Weil Schifffahrt und Marine, aus der die Mütze stammt, als Vorbilder angesehen wurden. Insbesondere im Kaiserreich, aber auch noch danach. Der Mützentyp war auch als Prinz-Heinrich-Mütze bekannt.
Die Prinz-Heinrich-Mütze ist deutlich höher und stärker verziert als die Elbseglermütze. Von der Form her ist die Elbseglermütze eher die klassische Kapitänsmütze, während die Prinz-Heinrich-Mütze eher an die Schaffner-Mütze erinnert.
Genauer gesagt trug Schmidt eine Hamburger/Helgoländer Lotsenmütze.