Warum war Anfang der 2000er der zweireihige Anzug so in Mode?

2 Antworten

Damals war das mit Festkleidung noch sehr konservativ - da musste es einfach so ein kompletter Anzug sein bzw. der Zweireiher, wenn es "festlich" zuging und da wäre auch niemand auf die Idee gekommen, die blaue Jeans oder ein einfaches Jerseylangarmshirt zum Sakko anzuziehen und so auf eine Hochzeit oder Familienfeier usw. zu gehen. Das kam erst 2002 und später - mir ist so was erstmals um 2002-2005 aufgefallen, dass die Outfits an Festlichkeiten immer legerer wurden und mancher Erwachsene in einer beigen Cargohose zur Kommunion kam oder eine Frau mit Kurzarm-Bluse über Langarmshirt zu solchen Feiern. Aber gut - sieht ja als auch cool aus ;-)

Ansonsten sind Anzüge nix, was man mit jeder Mode neu kauft - und damals war das auch noch anders: Man hat einen Anzug mitunter auch 20-25 Jahre gehabt, wenn man ihn selten trug, die Figur im Wesentlichen behielt und er vom Zustand her noch ordentlich war. Da konnte es passieren, dass jemand um 2001 einen Anzug trug, der mal irgendwann 1986 topmodern war :-). Gerade wenn die Leute sehr selten feine Kleidung brauchen, wird dann eben lang nix Neues gekauft und wenn der Anzug dann eben altmodisch wirkt oder zweireihig ist oder eine auffällige Farbe hat, dann macht das den Besitzern auch nix aus, weil sie wichtigere Dinge als Mode oder Kleidung haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte rotesand bestätigt

Die Zweireiher kaschierten etwas kräftigere Figuren, und auch hat die ältere Generation gerne die konservativeren Zweireiher getragen.

Es ist optisch vorteilhaft, zwei Knopfreihen machen schlanker und im hinteren Teil befanden sich auch 2 Schlitze am Sakko.

Heute hat sich die Mode vorwiegend auf Einreiher konzentriert.

Grüße aus Wiesbaden nach Fulda