Warum und Wann machen Katzen Milchtreten?

6 Antworten

Hallo Chrissy2003

der sogenannte und allen bekannte Milchtritt gehört z.B. zur Körpersprache unserer Katzen. Den Milchtritt behalten ALLE Katzen ein Leben lang bei.

Mit dieser Instinkthandlung, durch tretelnde Bewegung an der Zitze, regen Kitten den Milchfluss beim säugen an. Daher der Name Milchtritt.

Wenn eine Katze sich wohl und Zufrieden fühlt, bearbeitet sie ihren Menschen oder einen Gegenstand mit diesen tretelnden Bewegungen. Der Milchtritt wird auch oft von lautem schnurren begleitet. Ein weiteres Anzeichen, das sich die Katze Sicher und geborgen fühlt.

Im weiteren dient der Milchtritt auch der Reviermarkierung. Mit den Duftdrüsen an der Pfoten Unterseite, gibt die Katze ihre Pheromone ab. So kennzeichnet die Katze z.B. ihren Menschen oder einen Gegenstand mit ihren Duftstoffen, um ihn als ihren Besitz zu markieren.

Damit du deine Katze noch etwas besser verstehst:

Katzen haben ein wahnsinnig großes, für uns Menschen zum Teil vielleicht auch kompliziertes, Kommunikationssystem mit Hunderten von Vokalisierungen und verfügen über ein umfangreiches Repertoire. Die Kommunikation bei Katzen, besteht aus verschiedenen Ausdrucksformen.

Es gibt einmal die Lautsprache, dazu gehört Miauen, schnurren, Knurren, zischen, fauchen, schreien, schnattern/Keckern, gurren und so weiter.

Und die Körpersprache über Augen, Ohren, Schwanz, Nase, Schnurrhaare, Körperhaltung, Pfoten und beißen. Auch Unsauberkeit ist eine Kommunikationsform, mit der die Katzen versucht, dem Menschen etwas mit zu teilen.

Lautsprache:

Katzen miauen z.B. um zu Grüßen, oder Menschliche Aufmerksamkeit einzufordern oder wenn sie Wehklagen. Manche Katzen sind sehr gesprächig, andere miauen nur sehr selten.

Im weiteren ist die Lautsprache übrigens wie bei uns Menschen. Jede Stimme ist einzigartig ! So unterscheiden sich die unterschiedlichen Rassen in ihrem Ton deutlich voneinander. Siamkatzen sind zum Beispiel dafür bekannt, ein merkwürdiges und schrilles Heulen ertönen zu lassen.

Wenn eine ruhige Katze plötzlich zu miauen anfängt oder eine oft miauende Katze plötzlich ruhig ist - ihr normales Kommunikationsverhalten also umschlägt – sollte man bitte schnellst Möglichst zum TA. Denn dies ist ein Hinweis auf eine eventuelle Erkrankung.

Untereinander miauen Katzen sehr selten. Sie Kommunizieren eher über die Körpersprache, ebenso über das sogenante Flehmen.

Lautloses Miauen: Das ist eine Besonderheit unter Katzen und ist nicht wirklich lautlos, sondern bewegt sich im Ultraschallbereich. Katzenmütter benutzen es, um sich mit ihren Jungen zu verständigen. Menschen bekommen es eher selten zu "hören".

Schnurren

Die Katze äußert so ihr Wohlbefinden, ihre Zufriedenheit. Katzen schnurren beim Ein- und Ausatmen, beim trinken und fressen, kuscheln ect. ! Katzen schnurren als aller erstes mal zur Kommunikation. Es ist ein angeborenes Verhalten.

Doch die Schnurrerei hat auch einen Haken. In Ausnahmefällen, wie z.B. massiver Stress oder schmerzen, schnurrt die Katze um sich selbst zu beruhigen. Das Stress- und Schmerzschnurren kann man bei Geburtswehen, schweren Verletzungen oder auch im Moment kurz vor dem Tot einer Katze beobachten. Wie man sieht, dient das Schnurren einer Katze nicht ausschließlich der Kommunikation zum Ausdrücken von Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch auf andere Situationen aus. Es hat also einen Biologischen Vorteil. Ein amerikanisches Forscherteam hat heraus gefunden, das schnurren sich direkt positiv auf die Heilung von Verletzungen auswirkt. Katzen mit Knochenbrüchen heilen unter schnurren besser. Schnurren ist heilsam für Körper und Seele. Das schnurren versetzt den ganzen Körper in Vibration und diese lösen Muskelverspannungen und stärken die Knochen. Ebenso kann schnurren Schlafstörungen und Stress-Symptome mindern und den Blutdruck senken.

Alle Katzenarten schnurren. Doch einige Großkatzen, wie zum Beispiel Löwen und Tiger, schnurren anders. Dazu aber gleich noch etwas ausführlicher.

Wie schnurren Katzen ? Ja, wie eigentlich. Da sind sich selbst die Forscher nicht wirklich eins. Die derzeitige herausragende Hypothese erklärt, dass der Schnurrakt aus einer subtilen Umleitung des Atemluftstroms resultiert, für die irgendwie die Anatomie des Kehlkopf eingespannt wird. Das schnurren entsteht durch Reibung der Atemluft am Zungenbein. Das Zungenbein ist ein U-förmiger Knochen unterhalb der Zunge, der durch Bänder und Muskeln aufgehängt ist und ganz, knochen untypisch, nicht mit dem Skelett verbunden ist, aber an den Kehlkopf. Und somit also zur Laut- und Stimmbildung beiträgt. Luft streicht beim Ein- und Ausatmen über die Stimmbänder hinweg. Der Luftstrom wird durch die Kehlkopfmuskulatur bis zu 30 Mal in der Sekunde unterbrochen. Der Zungenbeinapparat ist bei Klein- und Hauskatzen, sowie bei Geparden vollkommen verknöchert, was eben die Vermutung nahe legt, das es dadurch zum schnurren kommt.

Löwen und Tiger können ihr Zungenbein so nicht nutzen und schnurren daher nur beim Ausatmen.

Übrigens: Beim Schnurren einer Katze entstehen Vibrationen von 27-44 Hz Beim Einatmen rund 25-28 HZ, beim Ausatmen 27-40 Hz.

Aber auch hier sind sich die Forscher nicht ganz einig. Wärend Peters G. Purring and similar vocalizations in mammals. Mammal Review, v32, Dec. 2002: 245-271 besagt, das Großkatzen der Panterhinae-Unterfamilie, wie zum Beispiel der Löwe, Leopard und Tiger können nicht schnurren, sagte z.B. der Anatom Gerald Weissengruber von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, das diese sehr wohl, allerdings nur beim Ausatmen schnurren.

Und wieder andere sagen, das nur Vertreter der Felidae Familie, zu der auch unsere Hauskatze (Felis Catus) gehört. Auch der Gepard, der Luchs, der Eurasische Luchs, der Puma und die Widkatze schnurren.

Knurren, Zischen, fauchen: dies sind meist Zeichen der Aggression oder auch Wut.

Schreien: Katzen die große Schmerzen leiden, können regelrecht schreien.

Schnattern/Keckern: dies hört man oft, wenn Katzen etwas sehen was sie fangen möchten, dies aber nicht in Reichweite ist. Bei reinen Wohnungskatzen fällt das oft auf, wenn sie auf der Fensterbank sitzen und draußen Vögel fliegen sehen.

Gurren: Es klingt wie ein gerolltes, leises Miau, mehr so „mrrrrau“ oder „mrrrrr“. Die Katze gurrt wie eine Taube.

Singen oder auch Jaulen: Es gibt sehr gesprächige Katzen. Sie singen ganze Arien, wenn sie viel zu erzählen haben. Da wird gebrummt, gesummt, gegurrt, miaut. Aber auch bei der Paarungszeit gibt es bei Katern die sogenannten Katergesänge. Beim Autofahren, was oft unbeliebt ist, klingt es dann eher wie ein Jaulen. So ein ewig lang gezogenes „Aaaauuuuuaaaaa“

Körpersprache:

Das beißen ist ebenfalls eine Kommunikationsform unserer Katzen. Wenn es zarte, leichte Bisse sind, sind es sogenannte Liebesbisse. Die zwicken vielleicht mal, sind aber nie aggressiv oder blutig. Liebesbisse sind ein Liebesbeweis deiner Katze an dich.

Flehmen: Hierbei öffnet die Katze leicht den Mund, wölbt die Zunge oder streckt diese auch etwas heraus und rümpft die Nase. Es sieht bisschen so aus, als würde die Katze abwesend sein und lächeln. So kann die Katze über den Mund Gerüche noch differenzierter und intensiver wahr nehmen. Sie riechen und schmecken in dem Moment gleichzeitig. Die Katze läßt dabei die Geruchsstoffe am Gaumen entlang leiten. Dort ist das vomeronasale Organ, welches auch Jacobson-Organ genannt wird.

Der Katzenschwanz:

Eingezogen = bedeutet Unterwerfung

Aufgestellt, zittern = Ich freue mich, bin aufgeregt

Aufgestellt und Gesträubt = totale Wut oder gleich gibt es Ärger

Schräg nach oben = Freundlich gestimmt

Waagerecht = Du bist mein Freund

Hin und her bewegen = Aufregung

Nach unten hängend = Ich bin zutraulich und entspannt

Schwanzspitze zuckt = Alarmbereit Vorsichtig !

Schräg zum Boden = Bereit zum Angriff

Schwanz gerade nach oben = Ich freue mich dich zu sehen, ich vertraue dir

dicker Schwanz = Angst, Wut

Mehr zum Thema Körpersprache bei Katzen:

http://www.diesunddas.de/Katze_verhalten.htm

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen

Warum Katzen das machen. liegt doch schon im Wort selbst - das Treten ist der Versuch, den Milchfluss bei der Katzenmutter anzuregen und natürlich gehts einer Katze dabei gut, sie bereitet sich ja gerade auf eine leckere Mahlzeit vor.

Viele Katzen machen das, weil sie zu früh von der Mutter getrennt worden sind - nicht so schön, aber es zeigt auf jeden Fall, dass Dein Kater Vertrauen zu Dir hat und eine enge Bindung zu Dir besteht.

Mein Kater ist schon 7 und macht das manchmal immer noch


estefania007  07.03.2019, 13:36

Mein Kater ist 9, der macht das jeden Tag. Soweit ich das in einem Ratgeber gelesen habe, hat das aber nichts damit zu tun, dass sie zu früh von der Mutter entfernt wurden (meiner war der letzte, der von der Mutter wegkam, auch schon relativ spät), sondern nur damit, dass sie sich wohlfühlen.

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dandy100  07.03.2019, 13:51
@estefania007

Tja, da sieht man mal wie unterschiedlich Ratgeber sind....mir hat es jedenfalls immer eingeleuchtet, dass dieses Milchtreten ein Überbleibsel aus den ersten Lebenswochen ist, dass vor allem dann lebenslang zurückbleibt, wenn Katzen sehr früh von der Mutter getrennt wurden, aber es mag sein, dass es da unterschiedliche Erkenntnisse gibt.

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maxi6  07.03.2019, 16:54
@dandy100

Es hat nichts damit zu tun, ob und wann Katzen von der Mutter getrennt werden, der Milchtritt wird meistens und von fast allen Katzen ein Leben lang beibehalten und ist dann meist ein Zeichen von Wohlbefinden.

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fleurdelanuit  07.03.2019, 13:40

Mein Kater wird jetzt 6 und macht es täglich, aber nur bei mir, obwohl seine Mutter mit im Haushalt lebt.xD

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Er ist sehr entspannt dabei. Es ist wie eine Erinnerung an die Zeit als er zu Kätzchenzeiten bei Mami Milch getrunken hat. Und der tritt ist ja eine Massage damit die Milch besser fließt.

Manche Menschen mögen es ja auch noch gerne wenn sie eng eingewickelt sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Babykatzen treten bei der Mutter neben den Zitzen, damit der Milchfluss angeregt wird und die Katze trinken kann.

Den Milchtritt oder Treteln behalten Katzen meist ein ganzes Leben bei und machen das meistens, wenn sie sich besonders wohl fühlen, oft noch begleitet von lautem Schnurren.

Dabei spielt es keine Rolle, ob sie das auf ner Decke oder Deinem Körper machen, aber wenn sie das auf Dir macht, ist es besser, ne Decke zwischen Deiner Haut und den Krallen zu haben, denn das kann ganz schön schmerzhaft sein.

Das machen Katzenbabies um die Milchproduktion ihrer Mutter an den Zitzen zu stimulieren.

Später, wie meine 3 Jährige, auf meinem Bauch. .. Hat ja immer funktioniert... Milchtreten.. danach bekommt sie von mir Futter.

Wenn das nicht hilft, beist sie mich irgendwann. Also lieber auf das Treten hören, bevor sie andere Maßnahmen ergreift.

Mario