Warum stehen viele Menschen, die von unserem Staat vielerlei Unterstützung bekommen, diesem so kritisch gegenüber?

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Kurze Antwort: "Maulen ist in"

Langversion: Gerade in der vermeintlichen Anonymität des Internet fühlen sich viele so frei, mal richtig vom Leder zu ziehen. Dabei wird gemault und gemault und dabei von den eigenen Versäumnissen und Fehlern abgelenkt.

Darüberhinaus erwarten viele Mitmenschen eine Art "Rundumfürsorge" von Seiten des Staates. Diese würden sie aber auch nicht wollen, da eine solche auch immer eine gewisse Bevormundung beinhalten müsste.

Du wirst nur selten erleben, dass dieses Gemaule von Leuten kommt, die erfolgreich und zufrieden mit ihrem Leben sind. Solche Leute haben gar keine Zeit zum Maulen. Es handelt sich also um Leute, die sich als "abgehängt" empfinden, die also meinen, man (der Staat/die Geselllschaft) würde ihnen etwas verdientes vorenthalten. Zumal es menschlich ist, eigenes Versagen (zu faul/zuwenig gelernt) nicht wahrzunehmen und wiederum auf die Gesellschaft zu projizieren.

Was wiederum zum Erstarken von Gruppierungen führt, die diesen Leuten vordergründig Recht geben.

Naja, wenn man mitbekommt, dass man durch Maulen, Meckern, Streiken usw. was bekommt, dann lernt man: ich muss maulen, meckern oder streiken, damit ich was bekomme.

Und dann kommt noch der Wolfsrudel-Effekt hinzu: sobald ein Wolf zu heulen beginnt, fangen die anderen auch damit an. "Du musst mit den Wölfen heulen". Sobald es einem Bauern schlecht geht, gibt es den Solidarisierungseffekt, und den anderen geht es dann (plötzlich? angeblich?) auch schlecht.

Natürlich ist es wichtig, dass man sich in einem passenden Fall auch beschwert - und auch das Streikrecht ist richtig und wichtig. Dennoch hat man manchmal den Eindruck, dass man es heutzutage an manchen Stellen ein wenig übertreibt.

Weil die Leute Wirtschaft und Politik nicht verstehen und sich auch nicht mit dem Gesetz auskennen. Die erkennst du recht schnell, wenn die Meinungsfreiheit immer lauthals herausposaunen.