Warum spielt rund ein Drittel aller Deutschen Lotto?

12 Antworten

Hängt vielleicht damit zusammen, dass sowohl Politiker und auch die Medien mit dem Wort "Börsen-Crash" was anfangen können. Angenommen Du würdest einen Großteil Deines Geldes an der Börse verlieren würdest Du den Medien und der Politik vorwerfen, dass man Dich aufgeklärt hat...

JayMallow188 
Fragesteller
 18.03.2022, 07:59

der Dow Jones hat eine jährliche Durschnittsrendite von 11%, darunter sind auch die Crashs von 07/08 moteinberechnet

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Weil deine Rechnung ein Beispiel ist, das so nicht eintreffen wird.

Wenn ich jetzt nächste Woche gewinne, interessiert mich deine Rechnung nicht mehr.

Oh stimmt, gut das du mich daran erinnerst, den Lottoschein abzugeben :)

JayMallow188 
Fragesteller
 18.03.2022, 07:56

So denken viele, vermute ich…

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Tasha  18.03.2022, 08:08

Das Problem ist: "Wenn ich nächste Woche gewinne" ist immer ein Traum, eine Hoffnung, die nur selten, wenn überhaupt, eintrifft und meist gewinnt man keine Summe, mit der man ausgesorgt hat, die man investieren kann oder von der man sich ein Haus oder so kaufen kann, sondern eher eine Summe, von der man mal Essen gehen kann.

Spart man aber, kann man ganz sicher sagen, was man nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr oder in 10 Jahren zusammen hat. Das ist oft mehr, als man in der gleichen Zeit beim Lotto gewonnen hat.

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verreisterNutzer  18.03.2022, 08:21
@Tasha

Studien zeigen, das das menschliche Verhalten in den allerwenigsten Fällen rational ist. Beispiel gefällig?

https://www.youtube.com/watch?v=P_xq2PCm0us

Außerdem ist das Leben weniger trostlos, wenn man Hoffnung auf etwas haben kann. Die 4 Euro Lotto in der Woche machen das Leben schöner.

Das ist genauso mit dem Glauben beispielsweise.

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Tasha  18.03.2022, 08:34
@verreisterNutzer

Ja, natürlich, für die Menschen, die sich bewusst sind, dass sie vor allem für den Kick spielen und die das Geld übrig haben.

Leider spielen viele Lotto, die das Geld gerade NICHT übrig haben, die es eigentlich lieber für Notfälle sparen sollten. Ja, auch vier Euro pro Woche! Das wären z.B. 200 € für Weihnachtsgeschenke für die Kinder statt vor Weihnachten entsetzt festzustellen, dass man, weil man von Monat zu Monat lebt, fast kein Geld für Geschenke übrig hat. Oder in diesen Zeiten: 200 € für potenzielle Nebenkostennachzahlungen, die viele auch stark erschrecken. Wie gesagt - Menschen, die von Monat zu Monat leben und am Monatsende nichts mehr übrig haben. Die spielen oft gern Glücksspiele in der Hoffnung, diese Situation zu verbessern, würden sich aber einen größeren Gefallen tun, wenn sie das wenige Geld, das sie übrig haben (und seien es erst mal Gelder wie Flaschenpfand aus dem eigenen Haushalt) zu sparen.

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verreisterNutzer  18.03.2022, 08:53
@Tasha
Leider spielen viele Lotto, die das Geld gerade NICHT übrig haben

Klar, das ist natürlich ein NoGo.

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Ich mache beides.

Lotto für kleines Geld ist ein netter Zeitvertreib - und hin und wieder kleine Gewinne so 1.000, 00€ bringen zusätzliches Taschengeld.

Nach einem solchen Gewinn, benötigt meine Lebensgefährtin dringend neue Schuhe.

Man muss ja ersteinmal 70 Jahre alt werden! ^^+gg
Und ob man dann noch so viel Geld benötigt? o_O

Davon ab: Es gibt ja verschiedene Gewinnklassen und neben Lotto ja auch noch Spiel77 und Super6. Und da ich dort auch schon ein paar Euro gewonnen haben, bin ich eigentlich im Plus.

Beispiel: Spiele für 10€, Gewinne 600€ ... jetzt kannst Du ausrechnen, wie lange ich mit den 600€ weiterspielen kann, bis ich einen Verlust habe. In dieser Zeit gewinne ich weiter: Mal 10€, mal 50€, mal 500€ ... unterm Strich und über die Zeit habe ich keinen - oder wenn dann kaum Verlust - dafür jedoch die Chance auf einen Großgewinn.

Oder anders formuliert: Würde ich nicht spielen, könnte ich nicht gewinnen! XD

Weil man hofft, irgendwann mit "Peanuts" (verhältnismäßig wenig Geld pro Woche, das man auch für Snacks, Süßigkeiten, Essen unterwegs usw. ausgeben könnte/ würde) reich zu werden. Man rechnet nicht in Wochen, Monaten, Jahren, Jahrzehnten, man rechnet 10 € Einsatz vs. Millionengewinn.

Mein Vater hat sein Leben lang Lotto gespielt und auch immer wieder mittelgroße Beträge (mehrere tausend Euro, also zwischen 2 und 10.000 €) gewonnen. Hin und wieder auch mal ein paar Hunderter oder "Kleingeld". Für seinen Verdienst (Beruf) war der Einsatz wirklich "Peanuts". Im Vergleich zum Gewinn war der Einsatz vermutlich etwas zu hoch (die Gewinne waren nur selten). Er hat das mehr so als Entertainment betrachtet - andere Leute kaufen sich teure Zeitschriften, er kaufte sich Lottoscheine. Wenn man das so sieht, ist es sicher okay, Geld, das man übrig hat und halt "verbrennt".

Wenn das Geld sehr knapp ist und man sich den Lottoschein gerade leisten kann, sollte man tatsächlich lieber 540 € im Jahr zusätzlich zurücklegen. Davon kann man sich dann alle zwei Jahre ein richtig großes Weihnachtsgeschenk kaufen oder alle vier Jahre gut in Urlaub fahren (also für Geringverdiener etc.). Davon hätte man sicher mehr.

Wobei meine Einschätzung tatsächlich ist, dass Lotto ausstirbt, weil eher die ältere Generation das spielt. Für die Jüngeren gibt es aber andere Arten von Glücksspiel.

Sparen hat eine ganz andere Grundlage. Beim Sparen wartet man, verzichtet bewusst, freut sich, dass man irgendwann eine bestimmte Summe zusammen hat. Beim Glücksspiel fiebert man, träumt vom großen Gewinn und dieser Adrenalinkick und eine gewisse Abergläubigkeit (einige setzen ja auch ganz bestimmte Lottozahlen oder haben "ein System", nach dem sie Zahlen wählen) gehören dann auch zu diesem "Hobby". Diese Gefühle fallen beim Sparen natürlich weitgehend weg. Es sei denn, man überlegt sich auch da ein System - "immer wenn x passiert, zahle ich y € aufs Sparkonto ein" oder "ich sammle alle 5€-SCheine und zahle sie am Monatsende aufs Sparkonto ein". Da freut man sich aber nur über die Anzahl der Einzahlungen oder Scheine und hat nicht unbedingt diesen unerwarteten Kick ("meine Zahlen sind gekommen, ich habe 50 € gewonnen!")