Warum sitzt man bei Westernreiten aus und bei Englisch muss man in leichten Sitz?

8 Antworten

Wäre mir neu, dass ich alles im Westernsattel aussitze :D

Manch Trab und Galopp ist im Gelände so unbequem, Westernsattel hin oder her, dass ich mich hinstelle. Gerade wenn es mal richtig flott werden soll, sitze ich sicher nicht aus.

Sicherer ist das Westernreiten nur bedingt bis gar nicht. Klar, du hast das Horn zum Festhalten, aber dafür auch massive Steigbügel, in die man leicht hinein rutscht. Sicherheitssteigbügel, die aufgehen beim Sturz habe ich im Western auch noch nie gesehen. Sicherheit geht in erster Linie vom Reiter und vom Tier aus. Ein gut ausgebildetes, ruhiges und ausgeglichenes Tier ist jedenfalls sicherer als ein nervöses, ängstliches und unausgeglichenes Tier.

In meiner Anfangszeit trug ich auch im Westernsattel einen Helm. Zugegeben, man sollte IMMER einen Helm tragen, denn es kann selbst an einem windstillen Tag auf dem Reitplatz die "Todesmücke" vorbei fliegen und das Pferd bocken...

Persönlich fühle ich mich im Westersattel wohler und somit auch sicherer. Aber, das Tier, dass ich reite ist top ausgebildet, absolut ruhig und hat vor so ziemlich nichts Angst (was unter anderem mal dazu führte, dass die Stute in einer fremden Scheune stand, weil sie da jetzt hingucken wollte...)

MaryLynn87  21.07.2020, 08:57

Kommt halt auch aufs Pferd an und wie sehr es "schupft". Bei meinem vorigen Noriker wollte ich auch nie sitzen bleiben. Bei meinem aktuellen Isi ist alles so weich, da sitzt man einfach alles. Im Gelände bei flotten Galopp entlaste ich ihn natürlich trotzdem damit er sich leichter tut.

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MaryLynn87  21.07.2020, 08:59
@MaryLynn87

Natürlich reite ich den Isi nicht western...war nur ein Beispiel das es nicht nur am Sattel sondern auch am Pferd liegt.

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“Muß“ ist relativ. Wen du mal auf einem Englischen Vollblut im Renngalopp gesessen bist, dann weißt du, dass man da nicht sitzen kann - deshalb haben die ja auch so Sättel, die dem Reiter mehr Bewegungsspielraum lassen.
Das typische Westernpferd ist schon ganz anders gezüchtet. Es sollte ja dem Cowboy ermöglichen, viele Stunden möglichst bequem im Sattel zu verbringen. Man kann natürlich trotzdem Leichttraben - aber bei dem Trab, der gern in einem gemütlichen „Jog“ geritten wird, erübrigt es sich einfach.
Für einen korrekten leichten Sitz wie beim Springreiter ist der Westernsattel nichtgeeignet, aber im Galopp kann man durchaus den „Mittelweg“ eines Entlastungssitzes wählen.

Auch werden (oder wurden) Westernpferde als Arbeitstiere gezüchtet und selektiert, wo auch der Charakter eine wesentliche Rolle spielt. Früher wurden sie beim Einreiten gebrochen, heute oft mit viel Geduld und Mühe zu Verlasspferden erzogen. Das „englische“Sportpferd dagegen muß hauptsächlich eine sportliche Leistung erbringen, da findet sich dann schon ein Reiter, der damit klar kommt - und trotzdem (meist) gefährlicher lebt als einer, der einen braven Quarter reitet.

Da aber nicht jeder Westernreiter ein guter Reiter, und auch nicht jedes Risiko auf einem (heute zum Teil ebenfalls für Sport gezüchteten) Westernpferd auszuschließen ist, setzen sich Helme auch bei den Westernreiten zusehends durch. Für die, die vorsichtig und dennoch authentisch sein möchten, gibt es inzwischen sogar Cowboyhüte mit Sturzeinlage.

Auch im Dressursport setzt sich immer mehr der Reithelm durch - noch vor wenigen Jahren wäre es undenkbar gewesen, ab L- Dressur Aufwärts ohne Melone oder Zylinder anzutreten. Milterweile sieht man Sturzkappen bis in höchste Klassen.

beim ausreiten muss man beim englisch reiten im Galopp in leichten Sitz gehen und beim Trab leicht reiten. Beim Western reiten sitzt man jedoch immer aus. Warum ist das so?

Äh - nein. Woher hast du denn sowas? Natürlich kannst du beim Ausreiten im Trab und im Galopp als Englischreiter aussitzen. Genau wie Westernreiter ebenfalls in den leichten Sitz gehen.

"Man" trägt, was man für sich selbst entscheidet. Ich kenne Westernreiter, die tragen genauso Helm wie die Englischreiter und Hut außer auf Turnier hat von denen auch keiner an, dann halt noch eher gar nichts auf dem Kopf. Wie heißt es so schön, wer Hirn hat schützt es und daher sollte bzw. ist Helm oder nicht nicht auf die Reitweise beschränkt.

Denke nicht, das Westernreiten gefährlicher ist oder ungefährlicher als andere Reitweisen. Wie hier ja auch bereits geschrieben wurde, kommt es in 1. Linie auf die Ausbildung, den Charakter vom Pferd (und Reiter) an. Ein schreckiges Pferd birgt ein höheres Risiko als eine coole Socke. Nur kann die coole Socke genauso mal doof stolpern und der Reiter dabei einen Abflug machen. Sicher ist man also nie.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Man kann auch im Englischsattel theoretisch sitzen bleiben - auch Westernreiter traben leicht. Leichter Sitz ist durch das Horn nicht unbedingt jedem gegönnt ;)

Es gibt da kein "man MUSS" - sondern ein "man kann". Das ist ein großer Unterschied - genauso könnte ich fragen, warum es gelehrt wird, jeden Schritt zu treiben und mit der Hüfte zu schieben beim Englischreiten? Wird einfach weiter überliefert.

Hinzu kommt die Bequemlichkeit der Sättel - ein Westernsattel ist um ein vielfaches bequemer auf einem Ausritt als ein Dressursattel oder Springsattel, der dazu noch eine sehr kleine Auflagefläche hat. Die Englischen Sättel sind ja nicht zum Ausreiten gemacht. Daher ist es meistens bequemer, wenn die Pferde im Gelände doch etwas mehr Gang entwickeln, leichtzutraben statt auszusitzen.

Westernreiten ist nicht sicherer - der Hut kommt von den Cowboys, die stets auch heute noch Hüte tragen. Es gibt auch welche, die haben unter dem Hut noch einen Helm ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

erstmal sind die typischen Western Pferde Arbeitspferde. Den Cowboys war es wichtiger, dass wenn sie stundenlang im Sattel sitzen, die Pferde weiche und eher flache Gänge haben die bequem zu sitzen sind als dass die Gänge spektakulär aussehen (und hart zum reiten sind).

Daneben reitet man im Western reiten oft langsamer und somit ist es leichter da auszusitzen. auf einem Western Turnier wirst du kaum ein Pferd im starken Trab sehen ;-)

Andererseits: Schau dir mal Dressur Turniere an. Bei ner Prüfung sitzen die da auch alles aus - sieht halt eleganter aus als das leicht reiten.

Ich hab mir beim umsteigen von Englisch auf Western mit dem aussitzen auch schwer getan. Wenn man es aber mal kann dann findet man das andauernde auf und nieder beim leichtreiben echt nervig. ist doch viel gemütlicher sitzen zu bleiben ;-)

Abgesehen davon tut man sich , finde ich zumindest, bei Western Sättel leichter aussitzen als bei englischen. Die Sitzposition ist einfach anders.

Was den Hut angeht: Hut ist nur deko bei Turnieren, einen Schutz bietet er keinen. Ich trage , obwohl ich western reite, auch einen Helm. Schutz geht vor gutem Aussehen.
und nein Western reiten ist nich sicherer. Man reitet genauso auf einem Pferd das sich mal erschrecken kann oder man erwischt genauso beim Ausreiten mal einen niedrig hängenden Ast.