Warum sind fahrräder fast so teuer wie motorräder?

4 Antworten

Beim E-Bike ( Pedelec / S-Pedelec ) läßt sich ein großer Teil der Preiskalkulation auf die Akkus , Elektronik und den Antrieb zurück führen . Dazu gehören dann auch entsprechend der höheren Leistung und Gewichtung stabilere Rahmen , Federelemente , ( Feder- ) Gabeln , Bremsen und Felgen .

Ein weiterer Teil im Preis fällt auf Design- / und zulassungsrechtliche Vorkostenstellungen für die Hersteller , welche über den Kaufpreis auch wieder reingeholt werden müssen .

Zu guter Letzt kommt es dann noch auf die Qualität der Einzelteile ( z.B. Schaltung , Lager etc.pp ) einerseits an , wie andererseits auch auf die Zeitstückzahl in Serienmontage , der Fertigungsaufwand und der Montageort einiger Bauteile die nicht einfach aus asiatischen Großserien zugekauft werden ( können ) .

Selbst bei den "billigen" Pedelecs aus Baumärkten und Kaufhäusern machen Antrieb , Akkus und Elektronik in der Regel etwa mindestens 2/3 des Preises aus . Und auch da macht es dann neben oben genannten Punkten noch einen Unterschied , ob pro Jahr und Serie 2.000 oder 2.000.000 Millionen Fahrzeuge die Fertigungsstätten verlassen .

Im Prinzip ganz einfach: weil die Leute bereit sind so viel zu zahlen! Die Gewinnspannen bei den Bikes sind riesig. Das sieht man immer schön bei den Auslaufmodellen. Da sind die Preise ja meistens mehr als 30% niedriger.
Ein guter Bekannter verkauft nebenbei E-Bikes aus seiner Garage heraus. Und selbst bei den kleinen Stückzahlen verkauft er die Bikes meistens deutlich günstiger als die großen Ketten, die sicherlich viel bessere Einkaufspreise haben. Vor einiger Zeit ist er sogar bei Cube rausgeflogen, weil er die Bikes zu günstig verkauft hat. Die wollen die Preise mit aller Macht hoch halten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich wage doch stark zu bezweifeln, dass das Motorrad für 5000 € in Relation der gleichen Qualitätsstufe entspricht. Und es macht wenig Sinn, "das günstigste auffindbare Motorrad" mit einem Premium-Fahrrad zu vergleichen. Sondern sinnigerweise würde man entweder jeweils günstige oder teure Exemplare vergleichen.

Außerdem sind Motorräder gar nicht so viel komplexer als Fahrräder. Denn Fahrräder haben zwar keine komplizierten Motoren, aber dafür sind die Einzelteile weitaus komplexer.

Du kannst z.B. davon ausgehen, dass bei einer hochwertigen Federgabel viele Stunden CAD-Arbeit und danach noch deutlich mehr Herstellungsaufwand investiert werden, damit sie so leicht wie möglich wird. Da gehts wirklich darum, ob man da und dort noch 10 g Metall wegfräsen kann! Weil sich ein Radfahrer ein leichtes Fahrrad wünscht und sich eine leichtere Federgabel besser verkauft (und einen höheren Preis erzielt) als eine schwerere. Und so geht es bei allen Komponenten weiter: Rahmen, Laufräder, Antrieb, Bremsen... Wie viele Motorradfahrer bezahlen einen saftigen Aufpreis für eine Maschine, die ab Werk 10 % leichter ist als das günstigere Modell? Unter ambitionierteren Radsportlern gelten 1000 € Aufpreis für 1 kg Gewichtsersparnis als brauchbare Richtgröße.

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Außerdem werden Produkte normalerweise nicht danach bepreist, wie viel Kosten sie verursachen. Also z.B. "bis das Fahrrad im Laden steht, kostet es 800 € und mit etwas Gewinnmarge sind wir bei einem Verkaufsperis von 1000 €".

Sondern die Produktmanager schauen, zu welchem Preis sie das jeweilige Fahrrad verkaufen können. Das deckt sich nicht unbedingt mit den realen Produktkosten!

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Die eTechnik steckt noch in den Kinderschuhen und Entwicklung kostet eben. Verbrenner können auf alte Technik zurückgreifen.