Warum schreibt ein "streikender" Füller, nachdem man ihn in Tinte getaucht hat?
Einen wunderschönen Guten Abend,
sicherlich kennt der eine oder andere das Spielchen: Man hat seit längerer Zeit einen Füller nicht benutzt, will aber wieder mit ihm schreiben, gönnt ihm eine neue Patrone oder füllt diese mit Tinte auf und - ärgert sich, weil der Tintenfluss einfach nicht in Gang kommt.
Als Kind habe ich immer den dummen Fehler gemacht und das Teil geschüttelt, was meistens zur Folge hatte, dass irgendwann Kleckse auf Tisch und Papier erschienen, der Füller aber noch immer nicht schrieb. Mittlerweile aber bin ich um einiges vernünftiger und tauche die Feder in die Tinte, so dass diese erstmal "Stoff" zum schreiben hat und auf diese Weise dafür sorgt, dass auch der Tintenfluss so läuft, wie er laufen soll. Das aber bringt mich ins Grübeln: Wenn ich den Füller normal mit Patrone bestücke und dann schreibe, dauert es ewig und drei Tage, bis er sich mal bequemt zu schreiben (wenn überhaupt). Dippe ich ihn ins Tintenfass und schreibe dann, ist der Tintenfluss innerhalb weniger Minütchen "in Arbeit"? Woran liegt das? Hat das physikalische Gründe?
Für die Antworten bedanke ich mich im Voraus GLG Tichuspieler
3 Antworten
Hallo,
natürlich spielt die Physik auch bei einem Füller eine Rolle, aber auch die Chemie.
Mit der Tinte die du auf die Feder aufbringst löst du die alte eingetrocknete Tinte an und somit kann der Tintenleiter wieder arbeiten. Der Tintenleiter basiert auf der Kapillarwirkung. Ist das System dicht, wegen alter eingetrockneter Tinte an der Feder, so funktioniert es nicht oder es dauert eben sehr lange.
Wenn man einen Füller wirklich lange nicht genutzt hat und nicht nur Tinte an der Feder eingetrocknet ist, sondern auch im Tintenleiter, dann muss man das Gerät in der Regel komplett reinigen.
Wie gesagt, die Chemie ist für das ganze Verantwortlich. Das Lösungsmittel der Tinte verdunstet, in der Regel ist das Wasser, und damit trocknet die Tinte ein. Gibt man dann neues Wasser, oder Tinte die noch genügend Wasser als Lösungsmittel hat dazu löst sich die alte Tinte darin und dein Füller schreibt wieder, da nun der Tintenleiter wieder arbeiten kann.
Ah, okay! Ich danke Dir recht herzlich für die Antwort, die sogar ich, der zu Chemie immer Chemieeehhhh sagt (war mein Hassfach in der Schule, ich gestehe es), verstehe.
Kapillarwirkung und Lösungsvorgänge gehören zur Physik. Die Chemie spielt keine Rolle.
Die Tinte vorne im Füller ist etwas angetrocknet und wenn du ihn mit der Spitze in die Tinte tauchst, wird es wieder verflüssigt und alles funzt wieder.
Weil die nachlaufende Tinte an der Feder an/ausgetrocknet ist. Durch das eintauchen in die Tinte wird der Weg wieder frei. Habe früher die Nadel unter oder in warmes Wasser gehalten..
Einweichen ist auch ok. Wenn sich die verkrustungen lösen, ist das Problem behoben. Großen Wasserdruck würde ich veremeiden, da die Feder und weitere Führungen sehr fein gearbeitet sind.
Das sehe ich genauso. Deswegen heiße ich den Vorschlag, unter fließend Wasser mit hohem Druck zu reinigen, nicht gut, eben auch aus dem Grund, den Du aufgeführt hast.
Ah, okay. Danke für die Antwort. Ich habe den Füllerteil mit der Feder immer für einige Stunden in destilliertes Wasser gelegt, damit er die ganzen Stoffe der Tinte auf den Kapillarröhrchen herausschwemmt. Von anderen Menschen weiß ich, dass sie dieses Füllerteil gerne unter fließendes Wasser mit starkem Druck halten.